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Kinderheilkunde

Herzgeräusch bei Kindern und Jugendlichen

von hallo94 , 14.02.10 19:09
Hallo

Ich bin 15 Jahre und die Schulärztin hat bei mir ein Herzgeräusch festgestellt und riet mir im Krankenhaus einen Ultraschall oder so zu machen um zu sehen warum ich ein Herzgeräusch habe. Auch bei ein paar anderen Schülern wurde das festgestellt. Was mir allerdings auffällt ist, dass vor allem beim Sprinten und Ausdauertraining in Turnen nach weiteren Strecken ein extremes Brennen im Bereich meines Herzen auftritt, sodass ich sofort anhalten muss. Meistens wird mir dann auch schwindelig. Ist das normal? Demnächst werde ich zum Kardiologen gehen. Aber trotzdem würde ich gerne wissen was mich erwarten könnte. Die Ärztin meinte, es könne auch einfach nichts sein.... Aber man höre eben eine Sehne gegenim Herzen schlagen oder so irgendwie...

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Re: Herzgeräusch bei Kindern und Jugendlichen

von Cyberdoktor , 14.02.10 21:22
Hallo,

"Ich bin 15 Jahre und die Schulärztin hat bei mir ein Herzgeräusch festgestellt "
zunächst kein Anlass zur keine Sorge, bei 80-90% der gesunden Kinder (später bei ca. 20% der Jugendlichen / Erwachsenen) finden sich sogenannte akzidentelle (zufällige, unwesentliche) Herzgeräusche, die auftreten, ohne dass sich organische Veränderungen der Herzens oder Abweichungen der Blutströmung feststellen lassen.

" Auch bei ein paar anderen Schülern wurde das festgestellt."
das ist auch zu erwarten, siehe oben.

"Die Ärztin meinte, es könne auch einfach nichts sein.... "
die Ärztin hätte Dir besser sagen sollen, dass es mit grösster Wahrscheinlichkeit kein Problem ist.

"und riet mir im Krankenhaus einen Ultraschall oder so zu machen um zu sehen warum ich ein Herzgeräusch habe."
kann man kurz kontrollieren, schreib uns, was der Arzt sagt, wir freuen uns immer über eine Rückmeldung.

" Was mir allerdings auffällt ist, dass vor allem beim Sprinten und Ausdauertraining in Turnen nach weiteren Strecken ein extremes Brennen im Bereich meines Herzen auftritt"
dieses Gefühl kommt in der Regel nicht wirklich von Deinem Herzen, sondern z.B. durch die Aktivität Deiner Lungen.

", sodass ich sofort anhalten muss. Meistens wird mir dann auch schwindelig. Ist das normal?"
bei grossen Belastungen, für die Du nicht trainiert hast, durchaus.

" Demnächst werde ich zum Kardiologen gehen. Aber trotzdem würde ich gerne wissen was mich erwarten könnte. "
er wird Dich evt. nur kurz abhören.

"Aber man höre eben eine Sehne gegenim Herzen schlagen oder so irgendwie..."
man hört vermutlich einfach ein Strömungsgeräusch. Vergleichbar mit Turbulenzen in Leitungsrohren.

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Systolisches Herzgeräusch, Sohn (5)

von Schnuffel28 , 13.11.10 17:40
Hallo,

Mein Sohn 5 Jahre ist im Kindergarten in eine Kurzbewusstlosigkeit gefallen, worauf wir beim EEG waren, was bis jetzt noch nicht ausgewertet ist.

Einen Tag später hatten wir nochmals einen Termin beim Kinderartzt zur U-Untersuchung, wo zusätzlich festgestellt worden ist das mein Sohn ein Systolisches Herzgeräusch in der Lautstärke 2,6 -3,6 hat. Ein Jahr zuvor wurde bei ihm auch schon ein Herzgeräusch festgestellt in der Lautstärke 1,6, was aber nie Untersucht wurde. Nun haben wir einen Termin zum Kardiologen was aber erst in 2 Wochen ist.

Nun zu meinen Fragen.

Wie Warscheinlich ist es das mein Sohn ein Herzfehler hat?
Ist es warscheinlicher da das Herzgeräusch innerhalb eines Jahres stärker geworden ist?
Kann das Herzgeräusch mit der Kurzbewusstlosigkeit in Verbindung sein?
Und wenn was könnte es sein?
Wie könnte man das behandeln, wenn sie wissen was es sein könnte? Ich danke Ihnen schon mal im Vorraus für Ihre hilfe
Und wie gefährlich wäre es?

Seit dem er Bewusstlos geworden ist, ist mir an meinem Sohn die veränderung aufgefallen, das auch wenn er hell wach ist plötzlich müde ist in ein Tiefschlaf fällt so sieht es zu mindest aus und nach kurzer Zeit, ca 3-5 minuten, wieder hell da ist und weiter macht als wäre nichts passiert. Muss ich mir jetzt sorgen machen oder besser gesagt noch mehr Sorgen machen, wie ich sie mir schon jetzt mache?

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Re: Systolisches Herzgeräusch, Sohn (5)

von Cyberdoktor , 13.11.10 19:54
Hallo,

"Mein Sohn 5 Jahre ist im Kindergarten in eine Kurzbewusstlosigkeit gefallen, worauf wir beim EEG waren"
sinnvoll. In recht vielen Fällen lässt sich aber keine Ursache finden und es bleibt auch bei einem Vorfall.

"Einen Tag später hatten wir nochmals einen Termin beim Kinderartzt zur U-Untersuchung, wo zusätzlich festgestellt worden ist das mein Sohn ein Systolisches Herzgeräusch in der Lautstärke 2,6 -3,6 hat."
Siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock: ein Systolikum (Herzgeräusch in der Auswurfphase des Herzens) ist bei Kindern meist funktioneller Natur, es stecken also Verwirbelungen beim Bluttransport, aber kein Herzfehler dahinter.

"Ein Jahr zuvor wurde bei ihm auch schon ein Herzgeräusch festgestellt in der Lautstärke 1,6, was aber nie Untersucht wurde. Nun haben wir einen Termin zum Kardiologen was aber erst in 2 Wochen ist."
akzidentelle Herzgeräusche können auch über längere Zeit bestehen und unterschiedliche Lautstärken haben, die Kontrolle ist aber sinnvoll.

"Wie Warscheinlich ist es das mein Sohn ein Herzfehler hat?"
äusserst unwahrscheinlich.

"Ist es warscheinlicher da das Herzgeräusch innerhalb eines Jahres stärker geworden ist?"
die Lautstärkemessung ist keine exakte Wissenschaft.

"Kann das Herzgeräusch mit der Kurzbewusstlosigkeit in Verbindung sein?"
theoretisch ja. Ohne handfeste Untersuchungsergebnisse ist diese Sorge aber unbegründet.

"Und wenn was könnte es sein?"
es kommt recht häufig vor, dass Kinder ohnmächtig werden, die Gründe sind vielfältig, nur selten stecken ernste Ursachen dahinter (z.B. Anfallsleiden), eine harmlose Synkope ist die häufigste Ursache für eine Bewusstlosigkeit im Kindesalter, dabei kommt es zu einer Kreislaufregulationsstörung, bei der in bestimmten Situationen nicht genug Blut in Richtung Gehirn gepumpt wird, z.B. sackt dann beim Aufstehen das Blut plötzlich in die Beine.

"Wie könnte man das behandeln, wenn sie wissen was es sein könnte?"
kommt auf die konkrete Ursache an.

"Und wie gefährlich wäre es?"
man sollte eine kindliche Bewusstlosigkeit nie auf die leichte Schulter nehmen, es sind aber eher harmlose Ursachen häufiger als ernste Auslöser.

"das auch wenn er hell wach ist plötzlich müde ist in ein Tiefschlaf fällt so sieht es zu mindest aus und nach kurzer Zeit, ca 3-5 minuten, wieder hell da ist und weiter macht als wäre nichts passiert. "
diese wichtige Beobachtung bitte den Neurologen bzw. dem Kinderarzt mitteilen.

Es wäre schön, wenn Sie uns bei Gelegenheit hier über den weiteren Verlauf berichten würden, wir wissen gern, wie es mit den kleinen Patienten weiter geht, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.

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Herzgeräusch bei Routineuntersuchung, durch Aufregung?

von Unbekannt , 28.03.14 09:04
Hallo Danke für den Beitrag, er war sehr informativ.

Ich habe aber noch eine Frage dazu. Bei meinem 13 Jährigen Kind wurde gestern bei einer Routineuntersuchung vor einer Impfung ein Herzgeräusch festgestellt. Die Kinderärztin weiß aber,wie sehr sich meine Tochter vor Spritzen fürchtet und meinte das könne die Aufregung sein. Ich bat sie, nachdem wir alle durchgeimpft hatten noch mal nachzuhören.
Als sie sie im Sitzen abhörte meinte die Ärztin, das war wohl wirklich die Aufregung.
Im Liegen höre sie aber noch was.Das sei eine Erkärung für ein normales physiologische Verhalten. ( Ich hoffe ich habe mir das richtig gemerkt). Was heißt das?
Ich solle mir keine Sorgen machen,aber in drei Wochen nochmal kommen.Erst wenn sie dann noch etwas hört, sollen wir zu einem Schall.

Und noch eine Frage:Wäre ein eventueller Herzfehler nicht bei Belastung zu Tage gekommen? Ich weiß das meine Tochter in Turnen oft Dauerläufe im Wald machen und sie klagt dann immer bloß über Muskelkater. Danke Cyberdoktorteam

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Re: Herzgeräusch bei Kindern und Jugendlichen

von Unbekannt , 28.03.14 12:19
und noch eine Frage: warten wir deshalb 3 Wochen, falls der Geräusch z.B.von einer Erkältung kommt. Was im Winter ja öfter der Fall war. Danke

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Re: Herzgeräusch bei Routineuntersuchung, durch Aufregung?

von Cyberdoktor , 28.03.14 12:37
Hallo,

"Bei meinem 13 Jährigen Kind wurde gestern bei einer Routineuntersuchung vor einer Impfung ein Herzgeräusch festgestellt... meinte die Ärztin, das war wohl wirklich die Aufregung."
gut möglich, bei vielen gesunden Kindern kann der Arzt im Rahmen von Routineuntersuchungen harmlose akzidentelle Herzgeräusche hören, ausserdem können bestimmte Situationen, in denen eine erhöhte Strömungsgeschwindigkeit und ein gesteigertes Herzzeitvolumen auftritt, ebenfalls harmlose funktionelle Geräusche auslösen (z.B. Aufregung, Fieber), siehe ( Nikolaus A. Haas, Ulrich Kleideiter 2011, Kinderkardiologie, Seite 8 ).

"Im Liegen höre sie aber noch was.Das sei eine Erkärung für ein normales physiologische Verhalten."
auch eine Lageänderung zur liegenden Position kann zu einem geänderten Blutfluss führen, Strömungsgeräusche können dann verstärkt werden, akzidentelle Herzgeräusche sind im Liegen daher oft lauter.

"in drei Wochen nochmal kommen.Erst wenn sie dann noch etwas hört, sollen wir zu einem Schall."
Routine.

"Wäre ein eventueller Herzfehler nicht bei Belastung zu Tage gekommen...Dauerläufe im Wald...Muskelkater."
eine verminderte körperliche Leistungsfähigkeit würde nur bei sehr schweren Herzproblemen auftreten.

Ihre Schilderung passt zu harmlosen akzidentellen Herzgeräuschen, man kann in Ruhe die Kontrolle abwarten (bei der durchaus erneut ein funktionelles Geräusch auftreten kann). Besorgte Eltern sollten sich vor Augen halten, dass harmlose Herzgeräusche sehr häufig, ernste Herfehler aber sehr selten sind.

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Re: Herzgeräusch bei Routineuntersuchung, durch Aufregung?

von Unbekannt , 09.04.14 09:15
Hallo Ärzteteam
Ich habe noch eine Frage wegen des Herzgeräusches meiner Tochter. Wie würde sich eine Entzündung der Herzinnenhaut zeigen?
ich habe von eine Freundin gehört das ihr Neffe das nach eine Erkältung bekommen und hat und das unbedingt mit Antibiotika behandelt gehört. Meine Tochter war diesen Winter ständig Krank. Halsweh ,Kopfweh u.s.w. sie hatte nie Fieber. Ich möchte nicht sagen,dass sie diese Entzündung hat, aber was wäre wenn?
Eine Woche nach dem ersten Abhören waren wir wieder beim Artzt ,weil sie mal wieder krank war. Da sei es noch zu früh etwas zu sagen,das Geräusch sei aber noch immer da, meinete die Ärztin. Könnte der Körper diverse Entzündungen auch ohne Behandlung wieder in den Griff bekommen?

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen

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Re: Herzgeräusch bei Routineuntersuchung, durch Aufregung?

von Cyberdoktor , 09.04.14 12:11
Hallo,

"von eine Freundin gehört das ihr Neffe das nach eine Erkältung bekommen und hat und das unbedingt mit Antibiotika behandelt gehört."
typisch für Rat aus dem Freundeskreis, so werden oft unnötige Sorgen ausgelöst. Das eine Erkältung eine Endokarditis auslöst, ist sehr selten. Diese Komplikation kommt vor, wenn man trotz Krankheitssymptomen der Körper weiter belastet (z.B. belastenden Sport treibt), dass können Krankheitserreger dann ausnutzen.

"Wie würde sich eine Entzündung der Herzinnenhaut zeigen?"
z.B. Fieber, anhaltendes deutliches Krankheitsgefühl.

"Tochter war diesen Winter ständig Krank. Halsweh ,Kopfweh u.s.w."
in der kalten Jahreszeit nicht ungewöhnlich.

"sie hatte nie Fieber."
spricht gegen ernste Infektionen.

"Ich möchte nicht sagen,dass sie diese Entzündung hat, aber was wäre wenn?"
der Arzt hat bei den Untersuchungen kein ungewöhnlich krankes Kind gesehen und ausser dem Zufallsgeräusch keine Auffälligkeiten gefunden? Dann gibt es für elterliche Endokarditis-Sorgen keinen Anlass. Vorsicht mit Recherchen im Internet (Stichwort Cyberchondrie , auch der Freundeskreis macht oft bange), vertrauen Sie Ihrem Arzt.

"Geräusch sei aber noch immer da, meinete die Ärztin."
ein akzidentelles Geräusch lässt sich oft auch bei Folgeuntersuchungen nachweisen, das Herz hat sich ja nicht verändert.

"Könnte der Körper diverse Entzündungen auch ohne Behandlung wieder in den Griff bekommen?"
je nach Einzelfall theoretisch möglich, eine Entzündung im Herzbereich wird man aber auf jeden Fall behandeln wollen.

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