Hallo,
"auch uns wurde gestern von der Kinderärztin eine 0,5% Lösung gentianaviolett verschrieben."
gemäss der Literatur eine falsche Dosierung, Quellenangaben siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock. Hier ein Zitat "bei Kindern eher 0,1 - 0,3 % in Halbschleimhäuten bzw. der freien Haut; cave [=Vorsicht]: Pyoktanin Nekrosen bei zu hohen Konzentrationen". Der Einsatz scheint aber generell nicht mehr zeitgemäss.
" Unser Sohn leidet an entzündeter Haut am bzw. um den Hoden herum. Insgesamt wurden im Vorfeld 4 Salben ausprobiert,leider ohne Erfolg."
Entzündungen sind in diesem Bereich, wie gesagt, leider recht hartnäckig.
" Gemäß Ihrem Posting würden Sie die Lösung in dieser Konzentration nicht empfehlen?"
gemäss der Fachliteratur: nein, nicht für Kinder, die genannte Konzentration ist zu hoch. Aber auch in niedriger Konzentration drohen Hautschäden. Dazu ein Artikel der Medical Tribune: "Bei einem elf Monate alten Mädchen, das wegen einer Windeldermatitis mit 0,3%iger wässriger Pyoktanin-Lösung behandelt wurde, löste die Therapie tiefe Erosionen und Nekrosen im Bereich der Vulva und beidseits inguinal aus", also schlimme Hautverletzungen ("Farbstoff auf Babyhaut Pyoktanin ist brandgefährlich", MEDICAL TRIBUNE 36. Jahrgang Nr. 12 23. März 2001).
Wenn überhaupt, sollte der Arzt die Behandlung ständig überwachen und keinesfalls die Anwendung und Kontrolle den Eltern überlassen.
" Zum Ratschlag Lüften, lüften, lüften... Wie soll das in der Praxis im Winter bei einem 15 Monate alten Kind umgesetzt werden, welches sich permanent laufend fortbewegt?"
ist der kleine Racker zu Hause: Buchse aus, nackter Popo, in geheizten Räumen kein Problem. Je nach Alter des Kindes besteht dann natürlich die Möglichkeit, dass die Eltern öfter eine Ladung Pipi aufwischen müssen, bei hartnäckig wunden Kindern ist das aber das kleinere Übel.
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