Hallo,
"Ich habe in meinem Stuhl einen einzigen ca. 1 cm langen weißlich-durchsichtigen Wurm mit irgendeiner pulsierenden Bewegung im Inneren entdeckt.
Ich vermute einen Madenwurm"
würde passen.
"habe bis April dieses Jahres in verschiedenen Ländern Südamerikas gelebt und vielleicht gibt es dort noch andere Würmer? "
durchaus.
"Ich hatte dort auch vor 10 Monaten einen Spulwurm"
in Ländern mit schlechten Hygiene-Verhältnissen kommt das häufiger vor.
" riet er mir mit der Behandlung einige Tage zu warten bis es mir besser geht."
kann man so machen, ist ja kein Notfall.
"Nach 4 Wochen solle über einen Bluttest überprüft werden, ob ich wurmfrei sei."
mit einem Bluttest kann man das nicht wirklich sicher prüfen. Man wiederholt so oder so einfach die Behandlung ein- oder zweimal (um eine erneute Infektion durch in der Wohnung lauernde Eier auszuschliessen und hält die strikten Hygienemassnahmen ein, hat man dann keine Beschwerden mehr, geht man davon aus, dass die Würmer vernichtet sind, siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock.
" Ein solcher sei grundsätzlich auch zur Diagnose geeignet"
normalerweise ist ein Bluttest nicht das Mittel der Wahl für die Diagnose einer
Enterobiasis (Madenwurminfektion). Bei einer Wurminfektion kann man im Blut häufig erhöhte Werte von IgE Antikörpern finden, diese Antikörper sind aber z.B. auch bei Allergien erhöht, oder der IGE Anstieg bleibt aus, man verlässt sich daher eher auf den Einachweis, oder je nach Wurmart auf Stuhlproben.
" Sollte nicht der Wurm im Labor untersucht
werden"
nein.
"oder Tesafilmabdrücke"
wenn Sie einen Wurm gefunden haben und ihn gut beschreiben können, ist das nicht nötig (kann man aber machen).
" der erwähnte Bluttest"
normalerweise wie gesagt kein Diagnose-Standard. Eine sog. Eosinophilie (erhöhte Anzahl bestimmter Abwehrzellen) und eine IgE-Erhöhung im Blut sind aber Hinweise für Wurminfestationen, können also die sonstige Diagnostik ergänzen.
" Gibt es andere, evtl. subtropische Würmer, die anders behandelt werden müssten?"
es gibt in den Tropen diverse Parasiten, Ihre Beschreibung passt aber gut zu ganz banalen Madenwürmen.
"- Sollten nicht 3 x 3 Tabletten mit je 2 Wochen Abstand genommen werden?"
das wird allgemein empfohlen (3 Tage je eine Tablette, dann 14-tägige Pause, Pause, dann erneut 3 x 1 Tablette, dann 14 Tage Pause, dann wieder 3 x 1 Tabletten). Ab und zu wird auch eine einmalige Wiederholung der Therapie als ausreichend angesehen. Betrachtet man die Berichte über hartnäckige Wurminfektionen, dürfte aber eher die strikte Empfehlung mit drei Wurmkuren sinnvoll sein.
" Ist eine nachträgliche Blutuntersuchung - insbesondere nach so kurzer Zeit irgendwie sinnvoll?"
eine Routine-Blutuntersuchung wird in der Literatur nicht empfohlen.
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