Hallo,
"mein 2 12jähriger Sohn hat seit über 10 Tagen rez. hohe Fieberschübe, bei denen man vor Ablauf der üblichen sechs Std schon wieder Fiebermittel nachgeben muss"
meist hält eine fiebrige Erkrankung nur ca. 7 Tage an, in einigen Fällen werden aber durchaus auch einmal 10 Tage erreicht (oben im Themenblock findet sich ein anderer Beitrag, in dem Eltern über 10 Tage Fieber berichten), wichtig ist, dass man bei Fieber, dessen Ursache nicht klar erkennbar ist, nach ca. drei Tagen den Kinderarzt zwecks Kontrolle aufsucht.
"Das Fieber war immer zwischen 39 und 40 Grad."
dann kann man in der Tat mit fiebersenkenden Mitteln arbeiten. Es ist aber nicht nötig, ein Kind ständig fieberfrei zu halten, d.h. wenn das Fieber nach einigen Stunden wieder steigt, sollte man normalerweise nicht die Pause zwischen zwei Fiebermittelgaben verkürzen, das Fieber selbst ist nicht gefährlich (aber natürlich unangenehm für die kleinen Patienten) und muss nicht sofort notfallmässig gesenkt werden.
"bei denen man vor Ablauf der üblichen sechs Std schon wieder Fiebermittel nachgeben muss....Ich gab ihm entweder nur ben-u-ron Supp 250 oder bei hohem, anhaltendem Fieber Ibuprofen Saft 5ml und Ben-u-ron Supp 250 im Wechsel alle 4 Std. "
Wichtig: wir hatten nachgefragt, weil man einige Mittel
keinesfalls öfter als vorgeschrieben geben darf, dies gilt insbesondere für Mittel mit dem Wirkstoff Paracetamol (ben-u-ron).
Keinesfalls (wirklich nie!) dürfen Sie bei Paracetamol den Dosierungsintervall von 6 Stunden unterschreiten, sonst drohen extrem gefährliche Leberschäden. Ein anderes Mittel ohne Paracetamol darf man, wenn es die Herselleranweisung zulässt, auch bereits 4 Stunden nach Ben-u-ron (Paracetamol) geben.
"Nach gründlicher Untersuchung wurde gestern die Diagnose Mononucleose in den Raum gestellt. "
eine Infektion mit einem Virus, in diesem Fall denken die Ärzte an das Epstein-Barr-Virus, ist in der Tat eine mögliche Ursache für länger anhaltendes Fieber.
"Nach zweimaliger Gabe des AB´s Cefuroxim 2 mal tgl 5ml) war das Fieber verschwunden."
entweder war es doch kein Virus (gegen Viren wirken keine Antibiotika), sondern eine unentdeckte bakterielle Infektion, oder eine natürliche Entfieberung fiel zufällig mit der Antibiotika-Gabe zusammen.
"Desweiteren bekamen wir ein Antibiotikum Cefuroxim) obwohl ich bei meinen Recherchen rausgefunden habe, dass man auf keinen Fall eins geben soll."
die Antibiotikagabe war völlig angemessen. Sie meinen vermutlich, dass Antibiotika bei Viruserkrankungen nicht helfen, das stimmt, aber man kann selten ganz sicher sein, dass ein Virus dahintersteckt.
"CRP ist allerdings immernoch bei 46"
unser Normwert ist <5mg/l. Im Rahmen von Entzündungen bzw. Infektionen sind bestimmte Laborparameter häufig verändert – hierzu gehören insbesondere die sog. die Akute-Phase-Proteine (Eiweißstoffe im Blut ). Dabei handelt es sich um Eiweiße die im Rahmen von bestimmten Erkrankungen vom Organismus als Schutzreaktion gebildet werden. Sie sollen vor einer fortschreitenden Gewebezerstörung schützen, infektiöse Organismen zerstören und Reparaturprozesse anregen.
C-reaktives Protein: 3D-Strukturmodell.
Typisches Beispiel für ein Akute-Phase-Protein ist das sog. „C-reaktive Protein“ (CRP). Das C-reaktive Protein (CRP) reagiert insbesondere auf Entzündungsprozesse. CRP kann je nach Ursache binnen weniger Stunden sogar bis auf den 1000fachen Wert ansteigen, der Wert von 46 mg/l war bei einem fortgesetzten Entzündungsgeschehen nicht weiter ungewöhnlich. Gibt es nun keinen Entzündungsreiz mehr, sollte der CRP-Wert langsam aber sicher sinken, häufig fallen die Werte in drei bis vier Tagen um 50 %.
"Ist dieser hohe CRP-Wert wirklich nur durch einen Pfeiffer ausgelöst worden"
oder z.B. durch eine bakterielle Infektion.
" oder müssen wir jetzt Angst habe, dass sich etwas chronisches dahinter versteckt?"
für diese Angst gibt es gemäss Ihrer Schilderung keinen Anlass.
Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden
Ihr Cyberdoktor-Team
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