Hallo,
"mein dreijähriger Sohn hat seit April schon das dritte mal eine Magen-Darm- Infektion mit fast 40 Grad Fieber."
von "schon" kann in diesem Alter keine Rede sein, es ist normalerweise nicht ungewöhnlich, dass Dreijährige in einem halben Jahr dreimal an Magen-Darm-Infektionen erkranken.
"Im April ging es das erste mal los, Übelkeit und Erbrechen mit 40 Grad Fieber für 1 Tag. Der Kinderarzt untersuchte Urin, der in Ordnung war, und Blut, bei dem erhöhte Entzündungswerte zu finden waren. Nach 2 Tagen war alles wieder in Ordnung."
damit haben Sie den ganz normalen Verlauf beschrieben. Ein Tag lang will der Körper auf Teufel komm raus den Magen-Darm-Trakt entleeren, dann geht es dem Patienten auch ohne Therapie in ca. 2 weiteren Tagen immer besser (man bezeichnet das daher auch als eine selbstlimitierende Krankheit).
"Anfang Juli wieder dasselbe. Bauchschmerzen, etwas Erbrechen, 40 Grad Fieber. Urin- und Stuhluntersuchung waren in Ordnung, "
übrigens: im Hochsommer nichts Ungewöhnliches, die hohen Temperaturen bedingen eine erhöhte Gefahr für verdorbenes Essen.
"Entzündungswerte im Blutbild sehr erhöht bei 22.000."
bei einer Infektion dürfen die Entzündungswerte ansteigen, das ist nicht überraschend.
" Dieses mal dauerte alles 4 Tage lang."
wenn es dem Patienten in dieser Zeit sichtlich besser und besser geht, geht das völlig in Ordnung.
" Nach einer Woche wurde ein großes Blutbild gemacht, das dann wieder in Ordung war."
gründliche Ärzte, normalerweise würde man keine Blutuntersuchungen machen.
"Der Kinderarzt konnte mir auch nicht erklären was die Ursachen wären"
das auch der beste Arzt nicht, man kann normalerweise unmöglich nach all den Erregern suchen, die derart unspezifische Symptome auslösen können. Und: selbst wenn der Arzt z.B. einen bestimmten Virus erkennt, man behandelt meist nur die Symptome (Flüssigkeitszufuhr bei Erbrechen oder Durchfall), gibt also kein Mittel, dass die Erreger abtötet (es gibt da auch in den meisten Fällen kein Medikament).
"darum ging ich mit ihm zum Homöopathen, der meinte dass mein Sohn sehr anfällig an den Schleimhäuten für Entzündungen wäre."
das ist recht gemein, so macht man Eltern Angst und verdient auch noch daran. Schade und sehr verantwortungslos. Anhand Ihrer Schilderung würde ein erfahrener Kinderarzt nie daran denken, das ein dreijähriger Knirps anfällig wäre. Bedenken Sie bitte: wir behandeln Ihren Sohn nicht, wollen auch nichts verkaufen, können daher objektive Auskünfte geben.
" Er verschrieb mir Echtrosept und Sanostol spezial Probiotikum für 2 Wochen."
sinnlos und in ohne in Studien belegte Wirksamkeit.
"Nun hatte mein Sohn jetzt vor 3 Wochen eine eitrige Bindehautentzündung, für die er Ecolicin bekam. Zunächst waren die Augen wieder in Ordnung. 4 Tage darauf wieder beide Augen eitrig verklebt, dieses mal bekam er Azyter, die auch gut halfen."
auch das kennen viele Eltern: früher oder später hat ein Kind mal die typischen verklebten Augen. Häufig z.B. nach einer überstandenen Infektion wie einem grippalen Infekt, dann nutzen die Bakterien die geschwächte Abwehr aus. Man muss dann die Augen häufig spülen und entsprechende Antibiotika einnehmen (bei leichten Verläufen reicht nach Absprache mit dem Arzt das regelmäßige Ausspülen bzw. Auswischen, die richtige Technik bitte vom Augenarzt zeigen lassen).
"Nach 3 Tagen 1 Auge wieder eitrig und wässernd. Wir bekamen dieses Mal, da der Augenarzt keine besondere Entzündung feststellen... das Eiter ging weg, das Auge tränte jedoch weiterhin."
nach einer Infektion kann es etwas dauern, bis das Augen nicht mehr irritiert ist. Wichtig ist, dass Sie beim Augenarzt waren, und dieser nun zufrieden ist.
"Gleichzeitig klagte er wieder über Bauchschmerzen mit Erbrechen und wieder Fieber über 39 Grad. Kann dies von der Bindehautentzündung kommen der gleiche Erreger?)."
im Allgemeinen ist das eher ein zufälliges Zusammentreffen, evt. war auch das Immunsystem mit der Abwehr der Augeninfektion beschäftigt. Das die für die Augeninfektion verantwortlichen Erreger nun auch Darmprobleme bereiten, ist unwahrscheinlich.
Gehen Sie mit Ihrem Sohn sicherheitshalber noch einmal die geeigneten Hygienemaßnahmen durch, d.h. gründliches Händewaschen vor dem Essen, und nach dem Toilettengang. Aber selbst dann sind Infektionen kaum zu vermeiden.
"Ich bin schon beinahe am Verzweifeln"
dafür sehen wir zunächst überhaupt keinen Grund.
"Kann es wirklich an den anfälligen Schleimhäuten"
nein. Ein mieser Spruch, der Eltern Angst macht (mit negativen Folgen für das Kind, dem eine Krankheit angedichtet wird).
" liegen oder kann noch etwas anderes dahinterstecken, das ich untersuchen lassen sollte"
wenn die Beschwerden wesentlich häufiger auftreten, würde der Kinderarzt weitere Untersuchungen anordnen, nach drei normal verlaufenden Infektionen in einem halben Jahr wäre das aber normalerweise noch nicht nötig.
Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden
Ihr Cyberdoktor-Team
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