Hallo,
"Ausschlag an den Handinnenflächen...Blässchen...stundenlang an Händen und Zehen gekratzt, gesagt, dass es ihm die Hände und Füsse weh tun und immer wieder sehr geweint. Beim Arzt waren wir aber nicht"Die Kontrolle durch den Kinderarzt ist aber generell sinnvoll. Erstens sollte der Arzt grundsätzlich prüfen, ob für ihn das Krankheitsbild zu einer Hand-Fuß-Mund-Krankheit passt, zweitens muss man die wunde Haut im Auge behalten (insbesondere, wenn viel gekratzt wird, könnten Bakterien Wunden infizieren), drittens kann der Arzt bei schlimmen Juckreiz bzw. Schmerzen evt. geeignete lindernde Mittel verordnen.
"Fenestil Tropfen und Gel gegen den juckreiz, Tannosynt Lotio gegen die Blässchen und Normaler Hautcreme zum Massieren der Hände und Zehen, was auch den Juckreiz etwas genommen hat, sowie kühlenden Umschlägen."nach Absprache mit dem Arzt sind das durchaus angemessene Massnahmen.
"Die Haut an seinen Händen sieht jetzt extrem ausgetrocknet aus und schält sich an manchen Stellen."evt. eine Folge der Infektion, die Haut kann aber auch bei einer sehr langen bzw. ausgiebigen Anwendung durch die oben genannten äusserlich anzuwendenden Mittel strapaziert werden.
"heute ist der Ausschlag nun etwas weitergewandert und tritt an seinen Handrücken in Form von ganz leichten Blässchen auf und er kratzt sich wieder. Wie lange kann dies denn noch dauern?"ein sehr langer Verlauf, kommt zwar in Einzelfällen vor, die Kontrolle durch den Kinderarzt ist angeraten.
"Ist er noch immer ansteckend?"wenn noch weiterhin ein Ausschlag auftritt, sollte man davon ausgehen (evt. sogar auch noch länger über den Stuhl).
"Ich selbst bin in der 37 Woche schwanger"Glückwunsch!
"ich mich auch mit der Krankheit angesteckt habe. Seit ca. 2 1⁄2 Wochen habe ich am Handrücken (im Bereich zum Daumen hin) kleine rote Punkte die etwas jucken."es ist möglich, dass Sie sich angesteckt haben und der Verlauf bei Ihnen, z.B. durch eine Restimmunität aus der Kindheit, milder ist. Normalerweise ist die Ansteckung in der Schwangerschaft kein Problem, siehe diverse Beiträge oben im Themenblock zur Fragestellung Schwanger-HFM-Krankheit. Bitte reden Sie trotzdem umgehend mit der Frauenarzt über diese Problematik.
"in genau 2 Wochen per Kaiserschnitt... Ist dies für mein Ungeborenes eine Gefahr?"normalerweise nicht, das Thema muss aber mit den Ärzten besprochen werden.
"Kann ich irgendwelche Schutzmassnahmen vor bzw. nach der Geburt ergreifen?"spezielle Massnahmen gibt es im Allgemeinen nicht. Je nach Einzelfall (z.B. bei extrem schlimmen Symptomen in einer akuten Infektionsphase) könnte man evt. einen Kaiserschnitt-Termin verlegen. Die Ärzte müssen das unter Berücksichtigung des Krankheitsverlaufs entscheiden. Im Allgemeinen ist eine HFM-Infektion bei Neugeborenen aber kein Problem, nur unter besonders ungünstigen Umständen (z.B. bei durch sonstige Erkrankungen geschwächten Kindern oder Frühgeborenen) sind schwere Verläufe zu befürchten, siehe unsere anderen Antworten oben im Themenblock, dort hatten schon mehrere Schwangere angefragt.
"Mein Mann hat seit ca. 1 Woche nun auch Anzeichen dieser Krankheit...Kann er zur Entbindung in 2 Wochen mit ins Kankenhaus?"wenn bei Angehörigen eine akute ansteckende Infektionskrankheit vorliegt, kann das in der Tat ein Problem sein, diese Fragestellung muss wirklich vorab mit der Klinik besprochen werden (ohne Verzögerung, denn ab und zu kommt es ja zu einer früher als geplanten Geburt).
"Bin ich selbst für andere in 2 Wochen noch ansteckend, obwohl ich den Ausschlag bereits seit 2 1⁄2 Wochen habe?"wenn der Ausschlag abklingt, sinkt die Ansteckungsgefahr für Kontaktpersonen, allerdings können die Viren noch im Stuhl ausgeschieden werden, siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock.
"Ist es sinnvoll zu Hause alles zu desinfizieren, bevor ich mit dem Neugeborenen nach Hause komme?"sinnlos. In einer Studie zeigte sich, dass Coxsackie Viren auf Oberflächen unter Umwelteinflüssen nach ca. einem Tag absterben (
McGeady ML et al. 1979: "
Survival of coxsackievirus B3 under diverse environmental conditions."
). Eine Ansteckung würde im häuslichen Umfeld auch eher nicht über Gegenstände erfolgen, es ist nicht möglich, alle Keime zu beseitigen und nicht zuletzt werden die Neugeborenen im Krankenhaus und Alltagssituationen ohnehin mit vielen Erregern konfrontiert (sind aber zunächst durch mütterliche Antikörper gegen viele Krankheiten geschützt).
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