Sehr geehrte Stefanie K.,
Bettnässen (lat. Enuresis) wird als überwiegend nachts, nicht nur vereinzelt auftretende unwillkürliche Blasenentleerung nach dem vollendeten vierten Lebensjahr definiert. Es tritt bei 10-15 % aller Kinder mit familiärer Häufung auf. Jungen sind etwa doppelt so häufig betroffen wie Mädchen.
Als ursächlich gesehen wird häufig eine Reaktion der betroffenen Kinder auf psychische Belastungssituationen, z. B. nach Geburt von Geschwistern, oder Ehescheidung der Eltern. Meist kommt es im Laufe der Zeit zu einer Spontanheilung. Im Falle, dass Kinder, wie Ihr Sohn unter dem Bettnässen leiden, ist eine Therapie in jedem Falle angezeigt.
An Therapieverfahren gibt es mehrere Optionen. Klassisches Behandlungsmittel ist die Klingelhose (Klingeln bei Nässekontakt, Vorstellung einer Konditionierung). Zum Einsatz kommen aber auch häufig medikamentöse Therapieverfahren, so z. B. mit trizyclischen Antidepressiva (v.a. Imipramin) und neuerdings auch Desmopressin, ein Analogon des antidiuretischen Hormons (ADH).
Allen genannten Verfahren gemeinsam ist, dass der Wirkmechanismus sowohl der Klingelhose, als auch der Medikamente nicht geklärt, aber eine hohe Erfolgsquote unter Ihrem Einsatz zu verzeichnen ist. Ebenso eingesetzt werden können psychotherapeutische Verfahren (Familientherapie). Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Kaiserschnitt und Bettnässen finden sich nicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Cyberdoktorteam
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