Hallo,

"unsere Tochter (21 Monate) sollte letzte Woche gegen Maser,Mumps, Röteln geimpft werden. "
eine ganz wichtige Impfung (siehe die derzeitigen Masernerkrankungen in NRW), gut, dass Sie das machen lassen!

"Irrtümlicherweise aber wurde sie ein weiteres Mal gegen Diphterie, Tetanus etc. geimpft! Diese Impfung hatte sie zuvor bereits viermal erhalten (wie empfohlen)...Der behandelnde Arzt beteuert nun, daß diese keine Auswirkungen für unser Kind hat."
eine Extraimpfung dürfte in der Tat keine negativen Auswirkungen haben. Der Impfkalender der ständigen Impfkommission sieht vor, dass Säuglinge im Alter von 2, 3, 4 und 11–14 Monaten eine Dosis der Grundimmunisierung erhalten. Das Immunsystem wird also über einen längeren Zeitraum "trainiert", die entsprechenden Krankheitserreger zu erkennen und zu bekämpfen. Eine weitere "Trainingseinheit" im Alter von 21 Monaten ist zwar überflüssig, aber kein Drama.

Auch wenn wie gesagt keine negativen Folgen zu erwarten sind: bei einer Impfung ist stets mit grösster Sorgfalt vorzugehen, so ganz können wir nicht verstehen, dass hier versehentlich in diesem Alter erneut gegen DPT geimpft wurde, genau dafür gibt es doch einen Impfausweis, in den alle Impfungen eingetragen werden, sowie einen Impfkalender, der ganz klar für dieses Alter keine DPT Impfung vorsieht.



Wieso ist dem Arzt nicht aufgefallen, dass das Kind in der falschen Altersgruppe ist und lag ihm kein Impfausweis vor(der ja genau solche Fehler unterbinden soll)?

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team


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Hallo,

"mein Sohn wurde heute versehentlich ein 5.Mal mit der 5-Fach Impfung geimpft. Dem Arzt lag das Impfbuch vor und die Daten im PC."
der Arzt sollte sich die Zeit nehmen, die Dokumente zu prüfen. Leider kommen Fehler vor, früher oder später führen z.B. Müdigkeit oder Flüchtigkeitsfehler im Rahmen von Überlastungen zwangsläufig zu Pannen ( Behandlungsfehler Jahresstatistik 2013 des MDK (PDF) ).

Eine vorzeitige Auffrischung ist aber im Allgemeinen kein Problem, nur selten tritt dann im Impfbereich eine verstärkte Rötung auf. Die Experten des Robert Koch-Institut geben klipp und klar Entwarnung: "Ist „Überimpfen“ gefährlich? Von zusätzlich verabreichten Impfdosen geht in der Regel kein erhöhtes Risiko aus" ( RKI - Epidemiologisches Bulletin 30/2012 ).

"Eigentlich hatten wir uns entschieden unser Kind gegen Hepatitis nachimpfen zu lassen und heute sollte der 2. Impftermin sein."
eine Hepatitisimmunisierung in der Kindheit ist sinnvoll, siehe Impfen (häufige Fragen) .

"Ich habe grad keine ruhige Minute mehr und habe extrem Angst vor einem Impfschaden."
das sind aber völlig unbegründete Ängste, es ist doch nicht so, dass 5 Impfungen eine starre Obergrenze sind, ab der plötzlich Gefahren drohen.

"Ist da wirklich nichts bekannt, dass es negative Auswirkungen hat wenn das 20 Monate alte Kind zu viel geimpft wurde?"
kommt zwangsläufig gar nicht so selten vor, ab und zu gehen ja auch Impfausweise verloren. Es droht dann selten allenfalls eine stärkere Reaktion des Immunsystem, d.h. an der Stelle der Impfstoffgabe wandern besonders viele Abwehrzellen ein, viele Antikörper werden ausgeschüttet und es kommt zu typischen Abwehrzeichen wie einer Schwellung und Rötung. Es wäre schön, wenn Sie uns bei Gelegenheit hier über den weiteren Verlauf berichten würden, wir wissen gern, wie es in solchen Fällen weiter geht, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen (oft melden sich die Fragesteller bei leider nicht mehr).

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team

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