Hallo,
"unser Sohn (3) hat eine Phimose, die ihn allerdings nicht stört. Inzwischen hat sich aber unter der Vorhaut, die sich ab einem bestimmten Punkt nicht mehr zurückziehen läßt, Smegma gebildet. Es ist unter der Vorhaut eingeschlossen."
Wenn Sie die Ablagerungen sehen können, sind sie nicht wirklich eingeschlossen, eine regelmässige sanfte Körperpflege mit warmen Wasser reicht normalerweise (bitte die Vorhaut nicht manipulieren / zurückziehen!), um zu prüfen, ob die Ablagerungen nur harmloses Smegma sind und nicht Zeichen einer Infektion, ist eine Kontrolle durch einen Kinderarzt sinnvoll.
Zunächst ist eine Vorhautverengung (Phimose) bei Kindern nicht ungewöhnlich, sie findet sich bei ca. 50 % der Knaben nach dem ersten Lebensjahr, nach Abschluß des 2. Lebensjahres bei ca. 20 % der Kinder, bei 8 % der 6 - 7jährigen und 1 % der 16 - 18jährigen ("Further Fate of the Foreskin.", Arch Dis Childh 43 (1968) 200–3). Es zeigt sich also eine äusserst hohe Rückbildungstendenz.
Anatomie der männlichen Genitalien, die Vorhaut ist grün markiert.
Liegt eine symptomlose Vorhautverengung (Phimose) vor, kann ein konservativer Therapieversuch durch Salbenbehandlung ("Treatment of phimosis with topical steroids in 194 children.", J Urol. 2003 Mar;169(3):1106-8.) vorgenommen werden. Die Erfolgsraten der konservativen Therapie der Phimose liegen bei knapp 85%.
Die aktuelle Literatur zeigt eine Tendenz in Richtung abwartende Haltung, eine Operation sollte bei symptomlosen Kindern nach einem erfolglosen Versuch mit Salben erst ab dem 8.- 10. Lebensjahr vorgenommen werden ("Behandlung der Phimose: Tendenz abwartend", Pädiatrie hautnah 1, 2004, 21).
"Wir fragen uns, ob eingeschlossenes Smegma langfristig zu einem Gesundheitsrisiko werden kann"
es gibt keine Hinweise auf ein signifikantes Gesundheitsrisiko bei Kindern, wenn auf eine normale Körperhygiene geachtet wird (regelmässiges Waschen mit warmen Wasser).
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