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Kinderheilkunde

Re: an Masern erkrankt?

von Cyberdoktor , 31.03.07 10:48
Liebe Viktoria,

"mein Sohn Maurice ist jetzt 15 Monate und wahrscheinlich an Masern erkrankt. Die Ärzte sind sich noch nicht schlüssig. "
die Ärzte sollten eine Masernerkrankung erkennen können, z.B. am typischen Masernhautausschlag, dem Blutbild und bei unklarem Befund durch den Nachweis spezifischer Antikörper. Masern sind eine nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtige Erkrankung, der Arzt muss daher Klarheit über seinen Verdacht erlangen. "Nicht schlüssig" reicht nicht. Laut Robert-Koch Institut gehören zur Falldefinition ein generalisierter Hautausschlag für mindestens 3 Tage und und Fieber (mehr als 38,5°) und Husten/Schnupfen. Zusätzlich möglich sind eine Konjunktivitis oder sogenannte Kopliksche Flecken im Mund. Dann muss an das Gesundheitsamt gemeldet werden.

"Er wurde noch nicht geimpft da immer eine Erkältung im Wege stand."
die Impfung wird im Alter von 11-14 vollendeten Monaten empfohlen. Wenn Ihr Sohn jetzt 15 Monate ist, können wir uns nicht vorstellen, dass es keinen einzigen Tag gab, wo er nicht erkältet war. Im Zweifel würde man, wenn der Termin immer wieder verschoben wird, zu Not auch bei einer leicht laufenden Nase impfen.

"Die Ärzte haben heute das Antibiotika abgesetzt"
Warum wurden Antibiotika gegeben? Sie schreiben nur von Paracetamol, das wäre ja für die Fiebersenkung. Antibiotika helfen bei Masern nicht, die sind ja durch Viren ausgelöst. Wenn Ihr Sohn Antibiotika bekommt, spricht das dafür, dass die Ärzte zumindest zusätzlich eine andere Erkrankung als Masern vermuten.

"auf Verdacht das es der Auslöser für den Ausschlag ist. Ist das richtig?"
Auch Antibiotika können Hautausschläge verursachen. Der Masernhautausschlag ist aber sehr typisch, das sollte der Arzt erkennen können. Ist er unsicher, hilft ein Bluttest.


masern
Masern: typischer Hautausschlag.
Bild: CDC/Barbara Rice.


"Kommt das Fieber im Normalfall noch einmal wieder während des Auschlags?"
bei Masern? Das Auftreten der Hauterscheinungen ist meist von einem Fieberansstieg begeleitet. Der Hautausschlag breitet sich innerhalb eines Tages beginnend hinter den Ohren rasch über den ganzen Körper aus und klingt über 3-4 Tage ab.

"Wie kann ich meinen Kind helfen? Was soll ich tun solange die Rötungen noch da sind, was danach?"
bei einem unkomplizierten Verlauf gibt es für Sie keine speziellen Therapiemöglichkeiten. Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeits- und Nahrungszufuhr und eine mögliche Zustandsverschlechterung.

" Wie verhält man sich richtig? Mein Kleiner will seit heut wieder normal spielen und umher tollen, soll ich ihm bremsen?"
Wenn ein Kind spielen kann und möchte, ist es meist nicht schwer krank, ernsthaft erkrankte Kinder sind müde und apathisch. Gegen ein Spiel ohne andere Kinder ist nichts einzuwenden, bis die Masernfrage geklärt ist, sollten Sie aber andere Kinder meiden, bei Masern beginnt die Ansteckungsfähigkeit bereits 1-2 Tage vor Beginn des Stadiums der Erkältungssymptome und dauert an, bis der Ausschlag die Füße erreicht hat.

"Gibt es ein Antibiotika"
nein.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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MMR-Impfung (wann?)

von Unbekannt , 17.05.07 21:50
Hallo,

meine Tochter ist nun 13 Monate alt und hat gestern die 6-fach-Impung bekommen. Der Arzt hat gesagt, daß die erste MMR-Impung erst mit volle 15 Monaten erfolgt und die zweite vor der Einschulung. Ist das oK?

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Re: MMR-Impfung (wann?)

von Cyberdoktor , 17.05.07 23:12
Hallo,

"meine Tochter ist nun 13 Monate alt und hat gestern die 6-fach-Impung bekommen. "
prima, gut dass Sie nicht zu den impfmüden Eltern gehören, die ihre Kinder in Lebensgefahr bringen.

Mit 13 Monaten dürfte dies die 6-fach-Impfung gegen Diphtherie, Pertussis, Tetanus, Haemophilus influenzae Typ b, Hepatitis B und Poliomyelitis
sein.

"Der Arzt hat gesagt, daß die erste MMR-Impung erst mit volle 15 Monaten erfolgt und die zweite vor der Einschulung."
dies ist definitiv falsch und muss ein grosses Missverständnis sein!

Der Impfkalender der ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts sagt klipp und klar:
Die erste Impfung der Masern-Mumps-Röteln Immunisierung erfolgt mit 11-14 Monaten, die zweite dann mit 15-23 Monaten, siehe oben!

Fragen Sie bitte beim Kinderarzt nach, Schreiben Sie uns, was der Arzt sagt, wir freuen uns immer über eine Rückmeldung.


Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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noch keine MMR-Impfung (8 Jahre, Allergie)

von regional7 , 26.05.07 00:35
Guten Tag, meine beiden Kinder (8 und 9 1/2) sind noch nicht gegen MMR geimpft. Kann ich das noch nachholen? Man sagt, die Kinder müssen ganz gesund sein vor einer Impfung. Mein Sohn hat allerdings mit Hausstaub- und Pollenallergie (sämtliches von Hasel, Birke, Erle zu allen Gräsern) - da nimmt er regelmäßig Medizin ein und dürfen wir dann trotzdem impfen?

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Re: noch keine MMR-Impfung (8 Jahre, Allergie)

von Cyberdoktor , 26.05.07 00:43
Hallo,

"meine beiden Kinder (8 und 9 1/2) sind noch nicht gegen MMR geimpft."
da hatten Ihre Kinder ja grosses Glück, dass es nie zu einer Masernerkrankung gekommen ist.

"Kann ich das noch nachholen? "
Natürlich, die späte Impfung schützt genauso sicher. Holen Sie die Impfung schnellstens nach, d.h. machen Sie direkt in der nächsten Woche einen Termin beim Kinderarzt, es gilt, keine weitere Zeit zu verlieren.

"Man sagt, die Kinder müssen ganz gesund sein vor einer Impfung."
dies bezieht sich auf schwere Infektionen wie eine Grippe, banale Infekte, auch wenn sie mit subfebrilen Temperaturen (≤ 38,5 °C) einhergehen, sind keine Kontraindikation gegen eine Impfung (Robert Koch-Institut).

"Mein Sohn hat allerdings mit Hausstaub- und Pollenallergie (sämtliches von Hasel, Birke, Erle zu allen Gräsern) - da nimmt er regelmäßig Medizin ein und dürfen wir dann trotzdem impfen?"
selbstverständlich, viele Kinder haben Allergien, wenn man die alle nicht impfen würde, dann wären die Folgen schrecklich. Nur bei Allergien gegen Bestandteile des Impfstoffs wäre Vorsicht angebracht. Teilen Sie dem impfenden Arzt aber die Allergien und Medikamente mit.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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MMR Impfung / Lymphknoten

von c.reichel , 26.05.07 00:52
Mein Sohn (2,5 Jahre) hat seit über einem Jahr einen beinahe ständig vergrößerten Lymphknoten am Hals. Dieser wird bei Infekten noch größer, ist mein Sohn gesund wird er kleiner, aber sichtbar ist er auf jeden Fall immer. Bei meinem Sohn stehen noch diverse Impfungen an, u. a. die MMR Impfungen. Bisher habe ich diese immer wieder verschoben, einfach aus der Sorge, daß sein Körper auf diese Impfung noch extremer reagiert. Viele Medikamente, u. a. Antibiotika und Hustensaft verträgt mein Sohn nicht, er scheint da recht sensibel zu sein. Homöopathische Globuli schlagen dagegen sehr gut bei ihm an. Wie sehen Sie den Zusammenhang zwischen Impfung, Folgereaktionen und den geschwollenen Lymphknoten?

Vielen Dank für eine Antwort.

C.Reichel

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Re: MMR Impfung / Lymphknoten

von Cyberdoktor , 26.05.07 01:06
Hallo,

"Mein Sohn (2,5 Jahre) hat seit über einem Jahr einen beinahe ständig vergrößerten Lymphknoten am Hals."
sie schreiben "beinah ständig", dies ist nicht ständig, oft meinen Eltern, das Kinder ohne Pause krank sind, tatsächlich liegen dann aber doch meist einige Wochen zwischen den Krankheitsphasen. Die Lymphknoten hatten dann unter Umständen keine Zeit, sich komplett zurückzubilden und dürfen dann beim nächsten Infekt wieder anschwellen.

Bedenken Sie, eine Lymphknotenschwellung ist eine Reaktion insbesondere auf entzündliche/immunologische Reize und zunächst Ausdruck einer gesunden und normalen Abwehrsituation, siehe auch unser Themenblock geschwollene Lymphknoten (häufige Fragen). Die Kontrolle durch den Kinderarzt ist aber wichtig.

"Bei meinem Sohn stehen noch diverse Impfungen an, u. a. die MMR Impfungen. Bisher habe ich diese immer wieder verschoben, einfach aus der Sorge, daß sein Körper auf diese Impfung noch extremer reagiert."
dafür gibt es aufgrund Ihrer Schilderung, wenn der Kinderarzt bereits die Unbedenklichkeit der Lymphknotenschwellung bestätigt hat, keinen Grund, eine harmlose Reaktion auf eine Impfung ist kein Problem, die Tatsache der Nichtimpfung bedeutet aber, dass Sie Ihr Kind einer tödlichen Gefahr aussetzen. Vereinbaren Sie schnellstens einen Impftermin und lassen Sie sich vom Kinderarzt beraten.

"Viele Medikamente, u. a. Antibiotika und Hustensaft verträgt mein Sohn nicht, er scheint da recht sensibel zu sein."
teilen Sie das dem impfenden Arzt mit, Antibiotikaallergien haben aber nichts mit Reaktionen auf Impfstoffe zu tun.

" Homöopathische Globuli schlagen dagegen sehr gut bei ihm an."
prima, damit werden Sie Ihr Kind aber weder vor Kinderlähmung, Wundstarrkrampf oder einer Masernhirnhautentzündung retten können.

" Wie sehen Sie den Zusammenhang zwischen Impfung, Folgereaktionen und den geschwollenen Lymphknoten? "
vorausgesetzt, der Kinderarzt untersucht Ihren Sohn vor der Impfung: wir sehen keine Kontraindikation, Lymphknotenschwellungen nach Impfungen wären eine harmlose und seltene Nebenwirkung.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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Re: Masern Impfung

von Unbekannt , 02.01.08 18:30
Hallo,
ich hatte als Kind selbst starke Neurodermitis, die aber nach einer Masernerkrankung weggegangen ist. Vielleicht sind Kinderkrankheiten sogar gut gegen Allergien, weil sie das Immunsystem ablenken, geimpfte Kinder haben häufiger Allergien usw. Das wird bei der Impfdebatte leider fast nie diskutiert, ich finde es angesichts der immer häufigeren Allergien, Autoimmunerkrankungen usw. wichtig. So eine Krankheit durchzumachen dauert vielleicht eine Woche, lebensgefährliche Komplikationen entstehen meist durch die Einnahme fiebersenkender Mittel (das Fieber tötet die Viren!), aber so eine Allergie trägt man lebenslang mit sich rum.... Liebe Grüße!

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Re: Masern Impfung

von Cyberdoktor , 02.01.08 20:44
Hallo,

"Vielleicht sind Kinderkrankheiten sogar gut gegen Allergien, weil sie das Immunsystem ablenken, geimpfte Kinder haben häufiger Allergien usw. Das wird bei der Impfdebatte leider fast nie diskutiert"
es gibt keinerlei Beweise für diese These. Bitte belegen Sie Aussagen dieser Art stets mit zitierfähigen Studien. Wenn Sie sich die Bilder von schwer erkrankten Kindern oben anschauen, dürfte ausserdem niemand auf den Gedanken kommen, wegen völlig unbelegten Allergietheorien sein Kind testweise diesen schrecklichen Krankheiten auszusetzen. Ausserdem sollten Sie bedenken, das auch ein Impfung mit abgetöteten Viren das Immunsystem bestens trainiert, nur deshalb ist der Körper in der Lage, nach drei Impfungen eine Infektion mit den wilden Viren meist lebenslang abzuwehren. Das das Immunsystem nach einer Impfung auf Hochtouren arbeitet, zeigt auch die Tatsache, das nach einer Impfung durchaus Fieber auftritt.

"So eine Krankheit durchzumachen dauert vielleicht eine Woche"
was hilft das, wenn am Ende der Woche der kleine Patient tot ist, oder für den Rest des Lebens behindert bleibt?

"lebensgefährliche Komplikationen entstehen meist durch die Einnahme fiebersenkender Mittel"
dies stimmt nicht, fiebersenkende Mittel dürfen zwar nur nach Absprache mit dem Arzt eingesetzt werden (und das falsche Mittel kann auch ernste Komplikationen haben), die von uns oben angesprochenen Komplikationen wie Lähmungen oder Gehirnschäden sind aber direkte Krankheitsauswirkungen.

"das Fieber tötet die Viren!"
das Immunsystem überwindet die Viren primär mit Hilfe von Abwehrzellen und Antikörpern, das Fieber "tötet" nicht direkt die Viren (Fieber ist allerdings in der Krankheitsabwehr wichtig, wir würden daher auch nicht zu früh zu Fiebersenkenden Mitteln greifen, dies muss aber stets der Kinderarzt entscheiden).

Beste Grüsse

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Abstände zwischen 5-fach Impfung

von Pusteblume , 02.04.08 08:15
Hallo

Mein Sohnemann wurde im August 2005 geboren.Die erste 5fach-Impfung erfolgte am 8.11.2007, der 2.Piks am 11.02.2008 und der 3. am 31.03.2008. Ist damit die Grundimmunisierung abgeschlossen oder ist dazu noch ein 4. Piks notwendig?

Meine 2. Frage Der Kinderarzt meinte, wir sehen uns in 4 Wochen wieder, da mein Sohn ja als Baby nicht geimpft wurde und wir nun zügig weiter impfen müssten. Dies halte ich für viel zu früh
Sollte nicht wenigstens der Abstand zur Auffrischimpfung so lange sein,wie wenn er als Baby bereits geimpft worden wäre?

Danke bereits im voraus für eine schnelle Beantwortung...

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