Hallo,
"Säuglingsbotulismus. Ich habe vorhin ein Glas Honiglikör (35%) getrunken und habe kurz darauf noch mit meinem 7-Monate alten Sohn zum Einschlafen gespielt und geknuddelt. Dabei hat er mir in den Mund gefasst."das ist kein Ansteckungsszenario, problematisch wäre nur die direkte Aufnahme grösserer Mengen Sporen bzw. Bakterien der Art Clostridium botulinum über eine mit Honig gesüsste Babynahrung.
Clostridium botulinum: im Honig gefährlich für junge Säuglinge.
Bild: CDC/ Dr. George Lombard
"Erst danach fiel mir ein dass Honig ja Tabu ist."ist normalerweise nur bei sehr jungen Säuglingen problematisch, d.h. bis zum 6. Monat. Für Panik gibt es aber keinen Anlass, diese Erkrankung ist extrem selten, für den Zeitraum 1996 bis 2000 wurden in Deutschland nur fünf Fälle von Säuglingsbotulismus verzeichnet, gemäss der Fachliteratur sind davon nur 20%, d.h.
ein Fall (!) durch Honig ausgelöst (
Sobel J 2005: "
Botulism."
).
Unabhängig von der Altersgruppe wird es gefährlich, wenn die Bakterien in einer verdorbenen Konserve Gift produzieren konnten (
Lebensmittelvergiftungen Botulismustoxine
).
"Ich habe dann etwas recherchiert und gelesen, dass Alkohol zwar die Bakterien töten aber nicht die Sporen"stimmt, macht aber nichts, da nach dem Konsum in Ihrem Mund keine nennenswerten Keimzahlen zu erwarten sind.
Bitte aufpassen, dass Sie keine übersteigerten Ängste entwickeln, das kann man früher oder später auf den Nachwuchs übertragen. Lassen Sie sich also den Honiglikör weiter schmecken.
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Beste Grüsse
Ihr Cyberdoktor-Team
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