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Kinderheilkunde

Pupille nicht vollständig

von Unbekannt , 15.11.14 21:17
Wenn die Pupille nicht vollständig ist, sondern ein Stück fehlt, ist es schlimm. Dies ist bei meinem einjährigen Kind der Fall und der Kinderarzt konnte mir dazu nichts sagen.

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Re: Pupille nicht vollständig

von Cyberdoktor , 17.11.14 16:52
Hallo,

"Wenn die Pupille nicht vollständig ist, sondern ein Stück fehlt"
Sie meinen vermutlich nicht die Pupille (so nennt man die Öffnung in der Mitte des Auges, durch die Licht in das Augeninnere fällt), sondern die umgebende Regenbogenhaut (Iris, diese legt die individuelle Augenfarbe fest und reguliert die Pupillenweite).

Es gibt angeborene Fehlbildungen, bei denen ein Loch in der Iris auftritt, sogenannte Iriskolobome, hier hat sich dann ein Spalt in einer Entwicklungsphase des Embryos wie vorgesehen geschlossen ( Matthias Sachsenweger, Volker Klauß, Joachim Nasemann 2002, Duale Reihe Augenheilkunde, Seite 178 ) und es fehlt ein Stück der Regenbogenhaut.


iriskolobom
Iriskolobom: angeborener Spalt in der Regenbogenhaut.
Bild: Mcorrens Creative Commons Attribution ShareAlike 3.0 License. Kolobomdarstellung durch Cyberdoktor.


Selten kann es auch zu einer verlagerten Pupille kommen, bzw. die Pupille ist nicht rund, sondern in der Form verändert.

In welchem Bereich zeigt sich bei Ihrem Kind eine Auffälligkeit, in der Pupille, oder in der Regenbogenhaut (Iris)?

"ist es schlimm?"
kleine Kolobome sind normalerweise nicht schlimm. Da aber die defekte Iris je nach Einzelfall die Pupille bei starkem Lichteinfall nicht ordnungsgemäss verkleinern kann, muss man evt. für einen Lichtschutz sorgen (Sonnenbrillen, spezielle Kontaktlinsen, eine in Linsenfarbe gefärbte Linse kann den Spalt auch kosmetisch verbergen).

"der Kinderarzt konnte mir dazu nichts sagen."
bitte einen Augenarzt konsultieren, er kann prüfen, ob ein Kolobom oder eine veränderte Pupille vorliegt. Schreiben Sie uns, was der Arzt sagt. Es wäre schön, wenn Sie uns bei Gelegenheit hier über den weiteren Verlauf berichten würden, wir wissen gern, wie es mit den kleinen Patienten weiter geht, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen (oft melden sich die Fragesteller leider nicht mehr).

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