Start
>
Foren
>
Dermatologie

Chronische Follikulitis

von MichaelM. , 25.02.13 21:45
Hallo liebes Cyberdoktor-Team,

und zunächst im Voraus vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Einschätzung

Zu meinem Problem:

Ich, M, 29J., seit ca. einem 3⁄4 Jahre hält sich bei mir eine hartnäckige Hautentzündung, Diagnose: Follikulitis. Zuvor nie, auch nicht in der Pubertät, Probleme dieser Art gehabt.

Angefangen mit ein paar vereinzelten eitrigen Pusteln, v.a. auf Gesäß, Brust, Bauch mal einen kleinen in der Achsel etc. Diagnose damals: Follikulitis, Erreger: Staphylokokken, eventuell über einen Whirlpool oder Freibad eingefangen.
Therapie: Doxyderma 50. Erfolgreich, danach mehrere Wochen Ruhe.

Schließlich erneutes Aufflammen, gefühlt etwas heftiger als Zuvor, ein Pickel am Unterarm wurde sogar zu einem kleinen Furunkel.
Erneute Therapie, Doxyderma 50, dieses Mal wegen massiverer Follikulitis über 3 Monate.

Auch hier wieder sofortige Besserung nach Einnahme. Ca. 2 Wochen nach Beendigung der Therapie (3 Monate) wieder das gleiche Spiel von vorne.
Reaktion von meinem (Ex-) Hautarzt: Dann nehmen Sie einfach nochmal 3 Monate Doxy50.

Nachdem ich mich erstens sehr schlecht behandelt gefühlt habe, zudem dann bei der zweizen Doxyderma50 3-Monats-Therpaie nicht mehr korrekt gewirkt hat, habe ich zwischenzeitlich den Hautarzt gewechselt.

Ab 12⁄2012 neuer Hautarzrt, neue Therapie mit Skid. Laut meinem neuen Hautarzt eine neue vertretbare Option mit Hoffnung auf Langzeiterfolg. Kommentar außerdem: Leider manchmal eine sehr hartnäckige Angelegenheit

Niedrigsdosierte Einnahme von Skid über 6 Wochen. Auch hier wieder binnen weniger Tage komplett beschwerdefrei.
ABER: Ca. 1 Woche nach Beendigung (ca. 2 Wochen her) geht das Spiel wieder von vorne los. Nun ein paar wenige neue Pusteln an den Oberschenkeln, ein paar am Bauch und auf der Brust und gefühlt wird es jeden Tag mehr.

Sonstige Befinden: Kein Diabetes, HIV negativ, toppfitt, sehr selten Krank und sportlich.

Haben Sie eine Idee, wie man weiter therapieren könnte?
Unterstützend habe ich ab und zu mit Octenisept die Stellen behandelt leichte Besserung dadurch.

Mein Hautarzt hatte letztes Mal schon eine Eigenbluttherapie als Option erwähnt. Was halten Sie davon?

Könnte auch eine falsche Pflege Schuld sein, dass die Erreger es immer wieder schaffen bzw. meine Hautbarriere einfach hinüber ist? (Pflege bereits moderat nur mit Ph5,5 medizinischer Bodylotion und Duschlotion, keine Parfümstoffe)

Langsam bin ich echt verzweifelt, auch wenn keine schlimme Krankheit, aber die monatelange AB-Einnahme ohne Aussicht auf Erfolg ist ziemlich deprimierend.

Danke im Voraus für Ihre Antwort

Michael M.

Antwort schreiben

Re: Chronische Follikulitis

von Cyberdoktor , 04.03.13 15:20
Lieber Michael,

"M, 29J., seit ca. einem 3⁄4 Jahre hält sich bei mir eine hartnäckige Hautentzündung, Diagnose: Follikulitis. Zuvor nie, auch nicht in der Pubertät, Probleme dieser Art gehabt."
eine Follikulitis (Entzündung im Haarbalgbereich) kann, wenn sich der Hautzustand ändert, leider auch nach der Pubertät auftreten, ein recht häufiges Beschwerdebild, siehe z.B. Bartbeulen-Furunkel-Haarbalgentzündung .

"Staphylokokken, eventuell über einen Whirlpool oder Freibad eingefangen."
die meist bei einer Follikulitis zu findenden Staphylokokken sind verbreitete Erreger, die man sich nicht unbedingt "einfangen" muss, diese Bakterien gehören oft auch zur Hautflora bei Gesunden (werden aber meist vom Immunsystem in Schach gehalten).

"Therapie: Doxyderma 50. Erfolgreich, danach mehrere Wochen Ruhe. Schließlich erneutes Aufflammen"
eine Antibiotikagabe ist je nach Einzelfall (ausgedehnter Befall) durchaus sinnvoll, in leichteren Fällen reichen desinfizierende bzw. austrocknende Massnahmen ( Peter Fritsch 1983, Dermatologie Venerologie: Grundlagen. Klinik. Atlas., Seite 261 ).

"Kommentar außerdem: Leider manchmal eine sehr hartnäckige Angelegenheit Haben Sie eine Idee, wie man weiter therapieren könnte?"
der Arzt hat Recht, dieses Beschwerdebild ist ab und zu sehr hartnäckig, man muss dann über Monate bzw. immer wieder behandeln. Es ist auch möglich, dass sich das Hautbild im Sommer mit luftiger Bekleidung bessert. Ansonsten kann man auch prüfen, ob Belastungsfaktoren die Haut zusätzlich irritieren, z.B. Unverträglichkeiten auf Pflegemittel, Reizung nach Haarentfernung, abdichtende Kleidung beim Sport, Stress.

"Mein Hautarzt hatte letztes Mal schon eine Eigenbluttherapie als Option erwähnt. Was halten Sie davon?"
Verzweiflungstat ohne Erfolgsbelege in seriösen Studien. So leidet neben der Haut auch noch der Geldbeutel.

"Könnte auch eine falsche Pflege Schuld sein"
es ist nicht auszuschliessen, dass bestimmte Produkte nicht vertragen werden. Auf das Auftragen von Lotion und sonstigen Fett- und Feuchtigkeitsspendern auf die betroffenen Körperstellen könnte man testweise verzichten, ebenso kann für einige Zeit in einem ausgewählten Gebiet die Verwendung von Reinigungsprodukten eingeschränkt werden.

Haben wir Ihnen geholfen? Dann empfehlen Sie uns bitte weiter:
  • twitter
  • facebook
  • facebook

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team

Antwort schreiben

Re: Chronische Follikulitis

von avatar , 08.04.13 11:51
Hallo Michael,

ich leide seit ca. 5 Jahren an Follikulitis, jedoch nur auf der Kopfhaut.
Als es sehr schlimm war auch an den Nasenflügeln.
Meine Hautärzte haben mir leider auch ständig Antibiotika verschrieben.
Das hilft auch wunderbar aber man macht sich schon seine Gedanken wenn man das Zeug über ca. 1 Jahr einnimmt - auch wenn das wirklich sehr niedrig dosiert wurde.

Jetzt habe ich jedoch auf eigene Faust eine Alternative gefunden.
Ein Shampoo mit Selendisulfid, zB Selsun.
Zwar muss ich das jeden Tag anwenden aber die Follikulitis bleibt dadurch genau so gut weg wie mit dem Antibiotikum.

Laut Beipackzettel kann man das auch überall anwenden, also nicht nur für die Kopfhaut. Kannst du ja mal ausprobieren Bekommt man rezeptfrei in der Apotheke.

Gruß avatar

Antwort schreiben

Re: Chronische Follikulitis

von Unbekannt , 26.04.15 17:48
Hallo Michael,
ich leide seit ca. 2 Jahren unter einer Folliculitis auf der Kopfhaut. Nachdem anfänglich alles voller Pusteln war, ging das ganze nach Weglassen von Haarpflegeprodukten (Shampoo und Haargel) sehr stark zurück. Leider ist meine Kopfhaut bis zum heutigen Tag sehr stark gerötet und schuppig. Wie kann ich diese verbleibenden Symptome in den Griff bekommen? Das mit dem Selsun Shampoo würde ich gerne in Betracht ziehen, befürchte aber, dass es das ganze verschlimmern könnte. Freue mich über jede Hilfe, da ich sehr darunter leide

Antwort schreiben