Lieber Tobias,
der Begriff Flechte kommt ursprünglich aus dem botanischen Bereich, dort wird er verwendet für eine Symbiose aus Algen und Pilzen. In der Medizin wird der Begriff mehr oder weniger undifferenziert als Überbegriff für unterschiedliche Hauterkrankungen verwandt. Hierunter fallen z. B. die Schuppenflechte (Psoriasis - s. Cyberdoktor-Dermatologieforum), die Schmetterlingsflechte (chronischer diskoider Lupus erythematodes), die Knötchenflechte (Lichen ruber planus) und Hautpilzerkrankungen (Dermatomykose).
Alle diese Erkrankungen haben unterschiedliche Ursachen und benötigen dementsprechend unterschiedliche Therapieverfahren.
Z. B. die Schmetterlingsflechte (Lupus erythematodes) gehört zur Gruppe der Autoimmunerkrankungen, meist mit Erfordernis einer immunsupprimierenden Behandlung.
Die flache Knötchenflechte (Lichen ruber planus) dagegen ist eine häufig vorkommende entzündliche Erkrankung von Haut und Schleimhäuten. Ihre Ursache ist nicht geklärt. Eine Therapie erfolgt mit lokalen oder systemischen Kortikoidanwendungen, durch eine bestimmte Form von UV-Betrahlung (PUVA) sowie durch Vitamin-A-Säure-Anwendungen.
Meist handelt es sich bei Flechten um pilzbedingte / bzw. durch pilzartige Mikroorganismen verursachte Hautkrankheiten. Grundsätzlich besitzt jeder Mensch eine "normale" Pilzbesiedlung. Nur eine plötzliche Vermehrung besitzt Krankheitswert. Leidet man an z. B. an einer verstärkten Schweiß- und Talgproduktion, oder besitzt man ein geschwächtes Immunsystem, so können sich Hautpilze rasch vermehren. Zur Diagnose ist immer ein Abstrich zur mikroskopischen Untersuchung erforderlich.
Die Therapie von Hautpilzerkrankungen erfolgt mit Anti-Pilz-(antimykotischen) Salben/Lotionen oder Shampoos. Selten ist eine systemische Therapie erforderlich.
Wir hoffen Ihnen einen groben Überblick über Flechten gegeben zu haben und verbleiben mit freundlichen Grüßen,
Ihr Cyberdoktor-Team
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