Liebe Cyberdoktor-Nutzerin,
zur Haarentfernung (=Epilation) stehen, bei ursprünglich weiblicher Zielgruppe, viele, oft martialische Verfahren zur Verfügung. Eines hat Ihr Freund versucht, die Wachsepilation. Wie viele andere wurde er dadurch zusätzlich bestraft, denn solche und ähnliche (Haut-) Foltermethoden werden vom Organismus häufig nicht toleriert.
Die aufgrund der eingewachsenen Haare rezidivierend auftretenden Entzündungen werden als Pseudofollikulitis bezeichnet. Durch eine aufgesetzte bakterielle Infektion (meist mit Staphyllokokkus aureus) können sich die Beschwerden erheblich verstärken.
Zur Haarentfernung stehen aktuell unterschiedliche Verfahren, insbesondere die Elektroepilation und verschiedene Lasergeräte zur Verfügung. Während die Elektroepilation ein langwieriges und bei Männern eher unbefriedigendes Therapieverfahren darstellt, verstärken sich die Hoffnungen auf die Lasertherapie.
Die Laserbehandlungen müssen wiederholt durchgeführt werden(ca. zwei - sechsmal). Angegeben wird eine durchschnittliche Rückbildung des Haarwuchses um 30 bis 80 %. Allerdings hält dieser Erfolg unter Anwendung der aktuellen Lasertechnik meist nur drei bis sechs Monate an. Eine anhaltende Haarbeseitigung konnte bisher nur selten erzielt werden. Positive Ergebnisse der Lasertherapie liessen sich für die Behandlung einer Pseudofollikulitis nachweisen.
Sowohl die Elektroepilation als auch die Laserepilation sind keine nebenwirkungsfreien Therapieverfahren. Die Lasertherapie scheint sich im Vergleich jedoch nicht nur angenehmer, sondern auch deutlich nebenwirkungsärmer darzustellen. Selten kann es zu Pigmentierungsstörungen, Entzündungen, oder (sehr selten) Narbenbildungen kommen.
Normalerweise müssen die Behandlungskosten privat getragen werden. Da können rasch einige tausend DM zusammenkommen. Sollte, wie Sie beschreiben, bei Ihrem Freund eine erhebliche psychische Belastungskomponente vorliegen, kann im Einzelfall, eine entsprechende ärztliche Attestierung vorausgesetzt, eine Kostenerstattung auch durch die gesetzliche Krankenversicherung erfolgen.
Hier noch einige Informationsquellen (Hinweise zu Hautärzten finden Sie in unserer
Arztsuche):
Rogers
CJ, Glaser DA, Treatment of pseudofolliculitis barbae using the Q-switched Nd:YAG
laser with topical carbon suspension. Dermatol Surg 2000 Aug;26(8):737-42Campos
VB, Dierickx CC, Farinelli WA, Lin TY, Manuskiatti W, Anderson RR, Hair removal
with an 800-nm pulsed diode laser. J Am Acad Dermatol 2000 Sep;43(3):442-7 Lou WW, Quintana AT, Geronemus RG, Grossman MC, Prospective study of hair reduction by diode laser (800 nm) with long-term follow-up. Dermatol Surg 2000 May;26(5):428-32Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Cyberdoktor-Team
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