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Dermatologie

Herpes

von A.B.S. , 03.11.00 01:22
Lieber Cyberdoctor,

meine Ehefrau wird seit längerer Zeit von Lippenherpes geplagt. Die Ausbrüche kamen in sporadischen, aber sich ständig verkürzenden Abständen und mit immer stärkerer Intensität. Ca. 1 Woche vor Ostern 2000 ist diese Herpes offensichtlich wieder ausgebrochen. Jedoch war es diesmal keine von Anfang an mit offenen Pusteln verbundene Unterlippenentzündung. Es war eine starke Anschwellung der Lippe zu verzeichnen - verbunden mit heissem Schmerz. Dabei ist letztlich die gesamte rechte Gesichtshälfte mit angeschwollen. Eine Konsultation beginnend bei der Hausärztin bis hin zu einer Vorstellung während einer Lehrveranstaltung an der Medizinischen Akademie Dresden sind letztlich nicht weit über die Diagnose Lippenherpes hinausgegangen. Zahlreiche Salben haben keine Wirkung gezeigt. Von einer medikamentösen Behandlung wurde bereits damals wegen Schwangerschaft abgeraten. Auf Empfehlung der MedAk Dresden wurden zwei Einheiten einer Lymphmassage im Gesichtsbereich (offensichtlich ein med. Novum) verordnet. Ohne einen erkennbaren direkten Zusammenhang zwischen den angewandten Therapien ist die Schwellung nach ca. 3 Monaten seit Ausbruch abgeklungen, jedoch nicht völlig zurückgegangen. Am heutigen Vormittag wurde mit Entsetzen der erneute Ausbruch festgestellt. Es ist eine rasante Anschwellung der damals betroffenen Lippen feststellbar. Wegen Schwangerschaft (5. Monat) ist nach ärztlicher Beratung auch jetzt eine medikamentöse Behandlung nur mit vorsichtiger, äußerer Behandlung durch Salben möglich. Wir bitten daher um Rat, wie diesem Problem begegnet werden kann bzw. welche alternativen Therapien hier in Frage kämen.

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Re: Herpes

von Morgenstern , 03.11.00 03:55
Lieber A.B.S.,

ich möchte Ihnen aus meiner Erfahrung als Überlegung an die Hand geben, einen homoöpatisch arbeitenden Arzt oder Heilpraktiker zu konsultieren. Die Bewertung der körperlichen Symptomatik bedarf in diesem Fall einer größeren Bandbreite. Jeder neue oder erweiterte Blickwinkel gibt, so hoffe ich sehr, eine Chance auf Linderung. Eventuell hat die Patientin einen seelischen Schrecken oder Schmerz davongetragen, der sich nun über die Lippe (sich aussprechen, sich mitteilen) äußert. Ich wünsche Ihnen von Herzen, daß sie zumindest eine Linderung erfahren werden. Mit freundlichem Gruß
Margit Morgenstern
Heilpraktikerin

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Re: Herpes

von Cyberdoktor , 04.11.00 04:32
Lieber Cyberdoktor-Nutzer,

Ihrer Frau wird wenig helfen, dass ein großer Anteil der Bevölkerung unter einem immer wiederkehrenden Lippenherpes leidet. Das Gemeine an den Herpesviren ist: hat man sie sich einmal eingefangen, begleiten sie einen das ganze Leben. Zwischendurch verstecken sie sich in den Nervenknoten.

Die Ursachen für das Auftreten eines Lippenherpes sind Ihnen und Ihrer Frau sicherlich bekannt: eine Irritation der mit Herpesviren infizierten Nervenzellen, verursacht z.B. durch einen fieberhaften Infekt, nach Solarium/Sonnenlichtexposition (UV-B-Strahlung), während der Menstruation, nach Verletzungen, bei Magen-Darm-Störungen, bei einer Schwäche des Immunsystems, durch hormonelle oder auch psychische Faktoren, kann es zur Ausbildung von Herpeseffloreszenzen kommen. Zu den psychischen Faktoren sind belastende Streßsituationen zu zählen, wobei diese sich letztlich wiederum in einer Schwächung des Immunsystems ausdrücken.

Im Falle Ihrer Frau dürfte es am ehesten eine beeinträchtigte Immunfunktion in Verbindung mit hormonellen Veränderungen auf dem Boden der aktuellen Schwangerschaft sein, die die aktuelle Herpesepisode ausgelöst haben.

Verständlich ist Ihre Angst einer Schädigung des Kindes durch unkritische Anwendung von Medikamenten.
Zur Therapie: Wenn Sie mit der Anwendung lymphdrainierender Verfahren gute Erfahrungen gemacht haben, spricht nichts dagegen diese zu wiederholen. Als mögliche alternative therapeutische Methode, leider ohne eigenen Erfahrungsschatz, käme die Gabe hoher Dosen von Lysin, ein Eiweißbaustein (Aminosäure) in Frage. Als diesbezüglicher Wirkungdmechanismus wird ein fälschlicher Einbau von Lysin in die Virushülle, mit Folge einer Wachstumshemmung beschrieben. So soll es zu deutlich verkürzten und abgeschwächten Krankheitsperioden kommen.

Weitere Informationen finden Sie hier:

http://www.hepatitis-c.de/ortho.htm

http://www.struwwelpeter-apointernat.de/Lysin.htm

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Cyberdoktorteam

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