Lieber Marc,
wenn das Schwitzen in keinem "vernünftigen" Verhältnis zum auslösenden Ereignis steht spricht man von Hyperhidrosis. Diese kann durch unterschiedliche Reize ausgelöst werden, wie z. B. körperliche Anstrengung, scharf gewürzte Speisen, hohe Außentemperaturen nicht zuletzt seelische Belastungen.
Zunächst sollte durch eine ärztliche Untersuchung beim Hausarzt geklärt werden, dass nicht eine körperliche Erkrankung dahintersteckt. Dies wäre z.B. eine Schilddrüsenüberfunktion, Zuckerkrankheit, Infektionen oder starkes Übergewicht. Auch das sogenannte emotionale Schwitzen sollte abgeklärt werden. Häufig kann man aber keine Ursache finden, dann spricht man vom idiopathischen Schwitzen.
Was Sie selber tun können wäre, Situationen zu vermeiden in denen Sie stark schwitzen. Lockere Kleidung aus Naturfasern und Absenken der Raumtemperatur auf 18-20° wirken sich ebenso günstig aus, wie Meidung kalorienreicher Speisen, heißer Getränke, Alkohol sowie scharfer Gewürze.
Die Behandlung der Hyperhidrosis richtet sich nach dem Schweregrad und der Lokalisation bzw. Ausdehnung der übermäßigen Schweißabsonderung. Ausgeprägtes Schwitzen in den Achselhöhlen kann man mit sogenannten lokalen Antihidrotika auf der Basis von Aluminiumsalzen oder Gerbstoffen behandeln. Ist der gesamte Körper oder große Körperareale betroffen, werden meist sogenannte Anticholinergika (meist Bornaprin) eingesetzt.
Erst wenn alle konservativen Behandlungsversuche keinen Erfolg zeigen und der Leidensdruck entsprechend hoch ist, kommt eine chirurgische Behandlung in Frage. Hierbei gibt es verschiedene Methoden zur Durchtrennung, Inaktivierung und/oder Teilentfernung der „Schweißnerven“.
Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag zu
Hyperhidrose.
Alles Gute wünscht
Ihr Cyberdoktor-Team
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