Hallo,
"Da ich bereits unter Hirsutismus leide, ist mir das Risiko zu hoch, dass sich dies an ungewünschten Stellen noch verschärft."in der Tat ist bei der Anwendung von Mitteln mit dem Wirkstoff Minoxidilum eine
Hypertrichose, d.h. ein verstärktes Haarwachstum an unerwünschten Stellen möglich.
"Sie sagten, Rotlicht und UV-Licht haben einen durchblutungsfördernden Effekt."prima, dass Sie nachfragen, der von Ihnen zitierte Beitrag ist sehr alt (6 Jahre), eine Überprüfung mit aktueller Literaturrecherche legt leider nahe, positive Wirkungen von Lichtquellen aller Art zu bezweifeln.
Berichte über eine Anregung des Haarwachstums durch Licht (z.B. Infrarot) sind nicht durch kontrollierte Studien untermauert, haben daher eher spekulativen Charakter (z.B.
Bernstein EF 2005: "
Hair growth induced by diode laser treatment."
).
Mittlerweile gibt es aber eine Reihe von Studien, die keine Haarwuchseffekte unter Lichtanwendung beobachten konnten (
Fernández-Guarino M et al. 2008: "
Failure to treat alopecia areata with photodynamic therapy."
) bzw. UV Licht sogar einen schädlichen Effekt zuweisen, (z.B.
Trüeb RM 2003: "
Is androgenetic alopecia a photoaggravated dermatosis?"
). Man kann daher aktuell nicht mehr zu Therapieversuchen mit Lichtquellen aller Art raten, wir haben den entsprechenden Beitrag editiert und den Hinweis entfernt.
"Könnten durchblutungsfördernde Mittel wie Rosmarinöl oder Klettwurzel etc. unterstützend wirken?"die aktuelle Fachliteratur geht nicht davon aus, dass die Ursache für den Haarausfall in einer verminderten Durchblutung zu finden ist. Die Kopfhaut ist sehr gut durchblutet (merkt man, wenn es zu einer Platzwunde im Kopfbereich kommt). Ohnehin liegt häufig eine erhöhte Empfindlichkeit der Zellen im Wachstumsbereich der Haare gegen Androgene vor, d.h. eine eindeutig hormonelle Ursache. Wenn Sie von einem Hirsutismus sprechen, liegt die Vermutung nahe, dass grössere Mengen dieser Hormone in Ihrem Blut zirkulieren, eine Steigerung der Durchblutung würde dazu führen, dass noch mehr Testosteron an die Haarfollikel gelangt, der Haarverlust könnte dann sogar zunehmen. Im Einzelfall wird nach Absprache mit dem Frauenarzt bei Frauen mit einem Hirsutismus und einem Haarausfall, der durch Androgene bedingt ist, eine Antibabypille oder sonstiges Mittel mit einen Wirkstoff verschrieben, der gegen männliche Hormone wirkt (
Karrer-Voegeli S et al. 2009: "
Androgen dependence of hirsutism, acne, and alopecia in women: retrospective analysis of 228 patients investigated for hyperandrogenism."
).
Es gibt auch keine Studien, die sonstige positive Haarwuchs-Effekte pflanzlicher Mittel nahelegen, es ist leider zu erwarten, dass diese Produkte nur dem Hersteller helfen.
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