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Dermatologie

Dyshidrosis, Cheiropompholyx, Podopompholy (Bläschen an Hand oder Fuss)

von anni , 25.07.06 21:25
Hallo, seit März diesen Jahres plagen mich schubweise auftretende Bläschen an der Hand (bes. Innenfläche und Fingerseiten), die dann aufplatzen, zeitweise stark jucken. Danach schält sich die Haut an den betroffenen Stellen nach und nach und ist sehr empflindlich. Von meiner Hausärztin erhielt ich zunächst Soderm plus und später eine stärkere Glukocorticoidsalbe (da erstere nicht anschlug). Auch die zweit Salbe half nur kurzzeitig. Daraufhin überwies sie mich zu einem Hautarzt, der mit Betagalen-Lotion verschrieb. Die Beschwerden besserten sich, kamen nach dem vorgeschriebenen Absetzen der Lotion nach drei Wochen aber schnell wieder.

Ich habe die Lotion mittlerweile abgesetzt und eine naturheilkundlich ausgebildete Ärztin aufgesucht. Sie verschrieb mir ein hömöopathisches Goldpräparat zur Behandlung exsudativ-lymphatischer Diathesen und außerdem ein Präparat mit Eschericha coli u.a. Darmbakterien, zur Stärkung der Immunabwehr. Ich nehme beides seit anderthalb Wochen regelmäßig ein.

Leider verschlechterte sich der Hautzustand jedoch Ende letzter Woche sehr: gegenüberliegende Hautpartien nässten über NAcht und früh klebten die Finger regelrecht zusammen. Streckung und Beugung der Finger sind aktiv kaum möglich und auch passiv nur mit Schmerzen.

Nach der lagen Vorbeschreibung, meine Frage: können diese Symptome evtl auch von einer anderen KH ausgelöst sein? Gibt es Testmöglichkeiten, um die Diagnose zu sichern?
Und kann man die Dyshidrosis noch anders behandeln?

vielen Dank für ihre Hilfe, anne

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Re: Dyshidrosis, Cheiropompholyx, Podopompholyx

von Cyberdoktor , 26.07.06 00:31
Liebe Anne,

"plagen mich schubweise auftretende Bläschen an der Hand (bes. Innenfläche und Fingerseiten), die dann aufplatzen, zeitweise stark jucken."
Ihre Beschwerden sind durchaus mit einer Dyshidrose (=dyshidrotisches Ekzem) zu vereinbaren. Die Entstehungsursache ist nicht eindeutig geklärt, kommt vor unter anderem bei Allergien, Unverträglichkeiten auf bestimmte Stoffe oder Stress. Es ist möglicherweise eine Form der Neurodermitis. Bei einem dyshidrotisches Ekzem zeigen sich typischerweise Bläschen, die betroffenen Hautstellen können auch rissig werden.


dyshidrosis
Dyshidrotisches Ekzem der Hand (Cheiropompholyx).
Bild: GNU Freie Dokumentationslizenz



dyshidrose
Ausgeprägtes dyshidrotisches Ekzem der Finger.
Bild: GNU Freie Dokumentationslizenz


DermAtlas: HAND - dyshidrosis
Dyshidrose
Bild: DermAtlas
(Vorschau, Bild ist mit grösserer Ansicht verlinkt).

"Von meiner Hausärztin erhielt ich zunächst Soderm plus und später eine stärkere Glukocorticoidsalbe (da erstere nicht anschlug). Auch die zweit Salbe half nur kurzzeitig. Daraufhin überwies sie mich zu einem Hautarzt, der mit Betagalen-Lotion verschrieb. Die Beschwerden besserten sich, kamen nach dem vorgeschriebenen Absetzen der Lotion nach drei Wochen aber schnell wieder."
bisher wurden bei Ihnen also nur cortisonhaltige Präparate verschrieben, es gibt
aber noch andere Möglichkeiten:

z.B. antimikrobielle Wirkstoffe, Gerbstoffe oder Harnstoff (Urea), möglicherweise helfen gegen den Juckreiz auch Antihistaminika. Auch Immunmodulatoren/Calcineurin-Inhibitoren könnten helfen, sie sind antientzündlich ohne Hautverdünnung bei längerer Anwendung. Schädigende Stoffe (z.B: bei der Arbeit) müssen gemieden werden.

Suchen Sie bitte eine Hautklinik (Uniklinik) oder einen erfahrenen Hautarzt auf.

"Sie verschrieb mir ein hömöopathisches Goldpräparat zur Behandlung exsudativ-lymphatischer Diathesen und außerdem ein Präparat mit Eschericha coli u.a. Darmbakterien, zur Stärkung der Immunabwehr.
Ich nehme beides seit anderthalb Wochen regelmäßig ein."
Wenn wir von solch obskuren Mitteln hören, müssen wir leider stets an William Hogarths Bild "Der Kurpfuscher" denken. Hogarth hat das Ausnutzen von Kranken durch sogenannte Quacksalber mit allerlei seltsamen Geräten und Mitteln bereits um ca. 1743 vortrefflich abgebildet.


besuch beim kurpfuscher
William Hogarth: Besuch beim Kurpfuscher.
Bild: The Yorck Project, GNU Freie Dokumentationslizenz


"Des Quacksalbers Praktik sei so gut,
daß sie allen Siechtum heilen tut...
Solch Narr kann dich in'n Abgrund stürzen,
eh du's gemerkt, dein Leben kürzen!"
Sebastian Brant

Patienten, die an Krankheiten leiden, die bisher wenig erforscht sind, bzw. für die es bisher keine Heilung gibt, geraten schnell in die Versuchung, Methoden zu vertrauen, für die es keinerlei Wirksamkeitsbelege in wissenschaftlichen Studien gibt. Es gibt leider Therapeuten, die aus dem Leidensdruck der Betroffenen Profit schlagen möchten und völlig ungeprüfte Mittel wie das oben genannte Gold verordnen. Da das Cyberdoktor-Ärzteteam hier kein Interesse daran hat, etwas an Patienten zu verkaufen, können wir derartige Methoden eher objektiv aus naturwissenschaftlicher und ärztlicher Sicht beurteilen und entsprechend offen kritisieren. Im Fokus unserer auf den entsprechenden Experten-Leitlinien und der aktuellen Literatur basierenden Beiträge steht allein das Patientwohl.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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Podopompholyx

von maramaren. , 31.07.06 21:25
Bei mir äußerst sich die Diagnose podopompholyx nur am rechten Fuß hautsächlich zwischen Zehen und Fußsohle, da ist eine ca. 5 cm große fast kreisrunde Fläche befallen; behandelt mit verschiedenen Salben, Kordison in Tablettenform (da ging beinahe alles zurück und war ruhig!), UV-Strahlen. Es juckt, brennt und schmerzt höllisch vor allem bei längerem Gehen.Gefühl wie wenn ein Reisnagel in der Fußsohle stecken würde. Im Moment sind da wieder gefüllte Blasen, die der Hautarzt auch schon geöffnet hat, was aber nur kurzzeitig eine Erleichterung bringt. Fußbäder mit Totes Meer Salz oder mit Tanolac-Puder bringen auch nur vorrübergehend Erleichterung. Was kann ich noch tun?

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Re: Podopompholyx

von Cyberdoktor , 31.07.06 21:36
Hallo,

"behandelt mit verschiedenen Salben, Kordison in Tablettenform (da ging beinahe alles zurück und war ruhig!), UV-Strahlen "
die Therapie des Podopompholyx unterscheidet sich nicht von den oben beschriebenen Dyshidrosis-Therapien.

DermAtlas: FOOT - pompholyx
Dyshidrose: Podopompholyx
Bild: DermAtlas
(Vorschau, Bild ist mit grösserer Ansicht verlinkt).

Wurden bei Ihnen bereits die angesprochenen antimikrobiellen Wirkstoffe, Gerbstoffe oder Harnstoff (Urea), Antihistaminika, Immunmodulatoren/Calcineurin-Inhibitoren versucht?

Ansonsten sind wie immer andere Betroffene aufgerufen, hier über weitere Mittel die bei dieser Erkrankung helfen, zu berichten.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

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dyshirotisches ekzem

von Unbekannt , 08.08.06 03:56
Hallo ,

auch ich leide seit ca. 1.5 Wochen ... Begonnen hat alles mit einem Fußpilz so dachte ich zu mindestens ... vor einigen Monaten- jedoch irgendwie heilte es nie richtig. Es blieb immer ein bissi Jucken und eine Wunde erst so 5cent groß dann 1euro die absolut nicht abheilen wollte ja und dann kam vor ca. 1,5 Wochen der Schub - beide Füße die Hände die Knie die Ellbogen und die Beugen der Genitalbereich alles juckte und juckte, über all Bläschen . Ich war beim Arzt der sofort "dyshirotisches ekzem" diagnostizierte . Ich erhielt eine corti. Creme die ich an den ersten Tagen auch verwendete dann war ich beim Naturdr. erhielt für einen Abend und einen Aorgen Akutgloboli ( Folge dieser Kombination ist nun, dass ich " nur noch " an den Händen und Füßen geplagt bin..)tja und nun steh ich wieder da ... es sieht furchbar aus blutet ist offen tut weh juckt die Bläschen nesseln ... Am WE hielt ich einen Juckanfall kaum aus und habe mir dann in der Apotheke Tannosynt und Handschuhe geholt. Hat erst mal richtig gut geholfen. Sieht nun nur noch schrecklicher aus da der Gerbstoff die Bäschen die sich nun irgenwie nimmer ganz ausbilden braun macht . Tja aber das Schlimmst sind die Wunden an den Füßen und die entzündeten Nagelbetten an den Zeigefingern , tja und die Tatsache dass immer wieder wenn man denkt so jetzt wird alles besser jetzt soll des mal heilen ... ein Schub folgt

Ich bräucht einen Rat. Was kann ich aktiv tun. Konnte eine Diät oder Kur helfen ? Gibt es hier zu Erfahrungen? Welche Behandlung kann empfohlen werden ? ( ich doktere je nach Tag einfach rum mal wieder diese corti. Creme mal Wund und Heilsalbe dann Bäder mit Meine Base-Salz dann Tannosynt dann tufen mit Schwarztee oder halt die Hände in Eiswasser dann Rescue Tropfen.... Aber wo soll ich nun gezielt beginnen oder wieter machen? .. dass Hautprobleme sicherlich einer psychischen Ursache entschlüpfen ist mir sehr klar und daran werd ich arbeiten...

Ich freu mich auf Nachricht !

Liebe Grüße

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Re: Dyshidrosis, Cheiropompholyx, Podopompholyx

von BeateV , 08.08.06 18:10
Hallo Anne,

jahrelang hatte ich schubweise auftretende Bläschen auf den Füssen – zwischen den Zehen und auch unter und seitlich der Fußsohle. Das waren bis zu 1cm große Flächen, bei denen unter der Haut durchsichtige Flüssigkeit war. Kurz nach der Entstehung juckten diese ganz schlimm – meistens kratzte ich so lange, bis die aufplatzten und die Haut abging, es blieb eine kleine nässende Wunde, die mal besser mal schlechter abheilte.
In den ganzen Jahren versuchte ich alle möglichen Salben u.ä. – es war mal besser, aber so richtig gingen die Bläschen nie weg. Bis ich einen Hautarzt fand der meinte, dass an der Zeit wäre die „Sache“ von innen zu bekämpfen. Ich bekam Tabletten gegen Fußpilz – musste aber vorher meine Nieren untersuchen lassen (die Tabletten schaden den Nieren, deswegen müssen Nieren ganz gesund sein). Ich nahm 2 Monte lang die Tabletten und die Bläschen waren endgültig weg (das ist jetzt über 1 Jahr her und die Bläschen sind immer noch weg - ich genisse die "bläschenlose Zeit").

Frage vielleicht deinen Hautarzt, ob solche Therapie für Dich auch in Frage kommen könnte?

Alles Gute
Beate

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Re: Dyshidrosis, Cheiropompholyx, Podopompholyx

von Globulus , 11.08.06 20:15
Hi, stranger Cyberdoktor!
Komisch die Fragestellerin wurde von Hausarzt, Hautarzt und einer Naturheilkundlichen Ärztin behandelt.
alle drei konnten ihr nicht helfen.
aber die naturheilkundliche Ä. wird mit mit Kurpfuschern verglichen. wrum nicht die anderen, die offensichtlich auch nicht halfen?

an Anne: nur etwas Geduld, grundsätzlich ist der Weg über Stärkung des Immunsystems der richtige.
Nach Cortisonbehandlung gibt es bei homöopathischer Behandlung manchmal schlimmerere Reaktionen. Bleibe einfach in Kontakt zu der Ärztin.
Ein Wechsel macht erst nach 3 Monaten Sinn, falls das auch nicht das richtige war. nach 10 Tagen kann man das noch nicht beurteilen. Viel Erfolg!

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Re: Dyshidrosis, Cheiropompholyx, Podopompholyx

von Cyberdoktor , 11.08.06 22:03
Hallo,

"aber die naturheilkundliche Ä. wird mit mit Kurpfuschern verglichen. wrum nicht die anderen, die offensichtlich auch nicht halfen?"
Uns bereitet es keine Probleme, das ein Arzt oder ein Angehöriger eines anderen behandelnden Berufs keinen Erfolg hat. Das ist normal, nicht jede Krankheit kann geheilt werden, nicht jede Methode führt zum Erfolg.

Diese Webseite folgt aber dem HON Code (Health on the Net), wir werden den Ratsuchenden hier nur publizierte, zitierfähige, schulmedizinisch gesicherte Erkenntnisse nahelegen, ungeprüfte Behandlungsmethoden die mangels geeigneter Tests potentiell gefährlich für Patienten sind oder diesen das Geld aus den Taschen ziehen, haben hier keinen Platz und werden von uns entsprechend kritisiert.

"Sie verschrieb mir ein hömöopathisches Goldpräparat zur Behandlung exsudativ-lymphatischer Diathesen und außerdem ein Präparat mit Eschericha coli u.a. Darmbakterien, zur Stärkung der Immunabwehr."
Evtl. können Sie uns ja entsprechende zitierfähige Studien nennen, die eine Wirksamkeit dieser Mittel bei der genannten Erkrankung belegen?

Wir haben keinerlei Probleme mit naturheilkundlichen Mitteln, deren Wirksamkeit entsprechend belegt ist (die gibt es ja durchaus), viele Arzneimittel basieren auf Wirkstoffen aus der Natur.

Von Ärzten oder anderen Therapeuten eingesetzte Mittel, Geräte und Methoden ohne Prüfung in veröffentlichten Studien in anerkannten Fachmagazinen haben für uns aber keinen höheren oder niedrigeren Wert als die Utensilien im Schrank von Hogarths Kurpfuscher.

Unsere Webseite ist eben ein rein schulmedizinisches Forum, es gibt im Internet aber diverse Angebote, um Informationen aus alternativmedizinischer Sicht zu erhalten. Diese Vielfalt ist auch wünschenswert, jeder kann sich dann aus den Quellen, die ihm am besten gefallen, seine Infos holen.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Re: Dyshidrosis, Cheiropompholyx, Podopompholyx

von anni , 24.08.06 21:37
Ich bin überrascht, was meine Anfrage für Diskussionen ausgelöst hat. Ich denke gerade bei Hauterkrankungen sind die ursachen oft so komplex, dass es auch eine breite diskussionsgrundlage gibt.

Wie dem auch sei, im Moment verwende ich verschiedene anthroposophische Arzneimittel (Digestodoron-Tabletten, Dermatodoron-Dilution und Equisetum arvense 10% sAlbe). Außerdem versuche ich in Absprache mit meiner Ärztin eine Diät - angelehnt an die Regeln für eine klassische Neurodermitits-Diät. So lasse ich z.Z. die häufigsten Allergene (wie Kuhmilch, Eier, Tomaten ) weg und habe nun (nach ca. 3 Wochen Diät) auch eine Besserung des Hautzustandes zu verzeichnen. Nun lässt sich wieder mutmaßen, was die Besserung nun tatsächlich ausgelöst hat...

Ich bin keine Fachfrau und kann somit auch nicht mit Studien aufwarten - jedoch konnte ich in verschiedenen Büchern nachlesen, dass bei vielen PAtienten eine Reinigung und Stabilisierung des Darmes zu Verbesserungen im HAutbild führten.

viele grüße, anni

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Re: dyshirotisches ekzem

von lg1612 , 06.09.06 06:41
Hallo zusammen,

auch ich leide seit ca. 2 Wochen an blasen-bildendenen Ekzem an der Fußsohle. Zuerst Diagnose auf Infektion (mäßig Staph aureus); Therapie mit Cortison+Antibiotikum (Gentamycin). Es stellte sich Stillstand ein, doch nun traten neue große Blasen auf. Heutige Diagnose eine Hautärztin in der Haut-Klinik besagt eher Podopompholyx. Hierbei ist in der Hauptsache eine allergische Reaktion der Haut mit gewöhnlich kleinen Blasen festzustellen, selten auch mit großen Blasen (wie bei mir). Behandlung erfolgt jetzt mit Antihistaminikum (Xsual) und Cortisonsalbe. Ich hoffe, dass es jetzt besser wird.

Hoffe diese Nachricht hilft anderen Betroffenen. Grüße
Lutz

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