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Dermatologie

Demodex-Milben und Ausschlag im Gesicht

von BeateV , 03.07.06 23:22
Hallo Zusammen,

meine Leidensgeschichte begann vor ca. 2 Jahren mit stark vergrößerten Lymphknoten auf dem Hals, starke Schleimbildung in der Nase und 4 rot-entzündeten 2-3mm großen „Pickeln“ im Gesicht.
Meine „Wehwehchen“ wurden als drei separate Krankheiten behandelt (bis heute bin der Meinung, dass dies Alles irgendwie zusammenhängt …).

Für meinen Hausarzt war das wichtigste die Lymphknoten – es folgten unzählige Untersuchungen; zum Schluss sollte eine Gewebeprobe aus dem vergrößerten Lymphknoten entnommen werden (auf dem OP-Tisch stellte mein Operateur Vereitelung fest und entfernte kurzer Hand den gesamten Knoten). Es wurde kein Krebs diagnostiziert, kein Ebstein-Barr-Virus nachgewiesen – die Lymphknoten Vergrößerung wurde als ungeklärt definiert.

Danach wurde ich an HNO verwiesen: ich bekam die komplette Innen-Nase operiert. Auch hier folgten Medikamente … auch dieser Arzt gab mich auf - bat mich aber „Falls Sie irgendwann erfahren was das war, dann sagen Sie mir es bitte“ . . .

Die Lymphknoten nahmen von ganz alleine wieder Normalgröße an, meine operierte Nase produzierte weiterhin große Mengen Schleim, … irgendwie habe ich mich damit abgefunden, aber die „Wunden“ und rotes Gesicicht wollte ich weg haben.

Mein Hautarzt nahm eine Gewebeprobe aus dem Gesicht – die Diagnose lautete: aktinische Keratosen. Die selbstgemischte kortisonhaltige Salbe brach keine Besserung, Eucural Fettcreme auch nicht, auch die Solaraze Salbe brach nicht die gewünschte Besserung. Danach folgte die Photo-Dynamische-Theraphie (PDT), was nichts anderes ist als eine gezielte Verbrennung der Haut (bei mir wurde das ganze Gesicht verbrannt). Ich wurde 2x je am Freitag „verbrannt“. Nach dem 2. PDT explodierten die Pickel im meinen Gesicht: die haben sich verhundertfach – jetzt habe ich mich ganz zurückgezogen und nicht mehr unter die Leute gewagt: das ganze Gesicht war rot und mit kleinen roten Wunden (2-7mm) bespickt. Danach hat mein Gesicht verschiedene Salben bekommen: mal gegen Akne, mal gegen Neurodermitis, . . . keine half, im Gegenteil: es wurde immer schlimmer - die Wunden anfingen auch auf den Hals rauszukommen… Meine Geduld war zu Ende – ich wechselte den Hautarzt . . . es folgte eine neue Biopsie (auch wieder aus dem Gesicht). Ich bekam (da bin ich ihm dafür sehr dankbar) eine Ichthyol-Zink-Salbe. Die Entzündung im Gesicht wurde immer weniger (das war ein schönes Gefühl). Der neue Hautarzt diagnostizierte aktinische Keratosen im Gesicht und wollte bei mir (wieder mal) PDT durchführen . . . ohne mir das Gesicht wieder verbrennen zu lassen ging ich zurück zu meinem ersten Hautarzt.

Die Ichthyol-Zink-Salbe linderte immer mehr die „Entzündungen“ im Gesicht, aber der Ausschlag war immer noch da. Wieder war eine Biopsie angesagt (diesmal aus dem Hals) – und diesmal lautet der Befund: Demodex-Milben . . . na ja, jetzt ist mein Hautarzt dabei eine Medizin gegen den Milben zu finden (1x täglich nehme ich immer noch die Ichthyol-Salbe – das hilft richtig).

Ich weiß es nicht, ob ich wirklich am Ende meines Leidens angekommen bin oder ob sich meine Krankheit nur eine „verschnauf Pause“ gönnt …

Habe ich vielleicht Leidensgenossen? Gibt es jemandem dem Ähnliches widerfahren ist?

Schöne Grüße kommen von
Beate

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Re: Demodex-Milben und Co.

von Cyberdoktor , 09.07.06 20:40
Liebe Beate,

eine eindrucksvolle Krankengeschichte.

Wir würden dem Therapie-Plan des Hautarztes mit Gabe von Ichthyol-Zink-Salbe weiter folgen.

Zu den Milben: Haarbalgmilben (Demodex folliculorum und Demodex brevis) sind auch bei gesunden Erwachsenen auf der Haut zu finden, die Haarfollikel werden mit zunehmendem Alter immer stärker besiedelt.

DermAtlas: Histology - folliculitis, demodex
Demodex Milbe
Bild:
DermAtlas
(Vorschau, Bild ist mit grösserer Ansicht verlinkt).

Das bei Ihnen diese Milben gefunden wurden, ist also eigentlich nicht weiter ungewöhnlich, die Frage ist, ob sie zu Ihrer Krankheit beitragen (denkbar, wenn die Hautabwehr nicht richtig funktioniert, oder eine allergische Reaktion auf die Milben vorliegt). Die Haarbalgmilben sollen auch eine Rolle bei der Entstehung der Rosazea Hautkrankheit spielen.

Ein milbenabtötendes Gel mit dem Wirkstoff Crotamiton (Crotamitex® Gel) macht Demodex Milben den Garaus.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team

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Re: Demodex-Milben und Co.

von BeateV , 12.07.06 02:42
Lieber Cyberdoktor-Team,

meine Krankengeschichte ist (um vorsichtig auszudrücken) etwas verrückt. Mein Hautarzt sagt, dass „ . . . bei normalen Menschen die Demodex Milben nichts ausmachen, aber warum die bei Ihnen diese Krankheit auslösen?“.
Mein Lebenspartner sagt immer, dass alles was nicht normal ist MUSS mir passieren – irgendwie hat er auch mit dieser Behauptung Recht.

Na ja, wie auch immer: ich habe jetzt eine Woche lang morgens Ichthol-Zink-Salbe und abends Antiscabiosum 10% für Kinder genommen.
In eine Woche wurde mein Gesicht rot und voll entzündeten Wunden (also wie immer nach jeder Doc-Salbe). Ab Samstag nehme ich nur noch „meine Salbe“ (mein Doc nennt diese Ichthol-Zink-Salbe so: „ihre Salbe“) und heute kann mich wieder unter die Leute wagen.

Jetzt hat mein Doc eine 4wöchige Ruhe-Pause für mein Gesicht verordnet: also 4 Woche nur „meine Salbe“. Danach starten wir einen neuen Versuch – diesmal wird es dieses Cromatimex Gel sein (mein Doc war mit diesem Vorschlag einverstanden). Und danach werde ich berichten wie es so um mich steht.

Bis dahin danke und schöne Zeit wünscht allem
Beate

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rasur.

von julia S. , 14.07.06 19:35
Hallo,ich hab eine dringende frage:Wenn ich mir die Beine rasiere,jucken sie und die Haare wachsen ein.Es bleiben pickel,flecken und kleine narben.Außerdem kommen aus vielen Stellen mehrere Haare auf einmal.Es wird immer schlimmer.Mein Arzt konnte oder wollte mir nicht helfen.Was kann ich machen???

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Re: rasur.

von BeateV , 15.07.06 00:00
Hall Julia,

Du kannst ja das deinem Doc das nicht übel nehmen – er kann Dir nicht wirklich helfen. Es gibt zwar Enthaarungs-(Leser?)-Therapien, aber ob das das ist was Du willst?

Beim Rasieren ist nun mal so: je öfter die Haare rasiert werden, desto schneller und dicker und mehr werden sie auch. Schau mal die Gesichtbehaarung bei einem Jungen- und einen Erwachsenenmann.

Beim rasieren stehen die Haare „zum Berge“ und dadurch werden auch die kleinen Haut-Erhöhungen mit weg rasiert – Wunden, Pickeln und kleine Narben sind das Resultat. Da alle Harre gleich kurz sind, wachsen die auch ALLE zur gleiche Zeit – also Hunderte von Harren stechen sich durch die Haut . . . so entsteht das jucken. Dazu kommt noch, dass die Haare immer öfter rasiert werden müssen (durch viele Tausende stechende Haarstopseln füllt sich am zweiten Tag nach der Rasur die Haut wie . . . Schleifpapier, oder noch schlimmer). Für mich waren das die Beweggründe weshalb ich eine Rasur nur ganz kurze Zeit betrieben habe – danach kam ein Epiliergerät. Warum versuchst Du nicht mit einen Epiliergerät? Die kosten heute nicht viel Geld und halten viele Jahre aus (meiner tut seine Dienst schon das 8te Jahr). Zugegeben das Rausreisen der Haare ist am Anfang sehr HEAVY – es tut nur weh (!!!!), aber mit der Zeit geht der Schmerz weg.
Die Haare werden ausgerissen und wachsen danach unterschiedlich schnell - das Jucken bleibt weg; kein scharfer Gegenstand berührt deine Haut – die Wunden, Pickeln und Narben bleiben auch weg; mit der Zeit werden die Haare immer weniger – die Haarentfernung muss nicht so oft vorgenommen werden.

Beim rausreisen entstehen auf der Haut rote Pünktchen die verschwinden in kürzeste Zeit ohne Narben zu hinterlassen – die Haare wachen zwar auch ein, aber (wenigstens bei mir) wachsen die nur in die obere Hautschicht ein (und gehen beim nächsten epilieren raus).

Also mein Rat ist: versuche es mit epilieren!

Viel Glück wünscht Dir
Beate

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Re: Demodex-Milben und Co.

von BeateV , 29.07.06 00:03
Hallo Zusammen,

irgendwie weigere ich mich zu glauben, dass ich die Einzige mit meinen „komischen“ Ausschlag bin.

demodex hautausschlag


Dieses Foto ist Ende Januar aufgenommen worden – das war für mich ein Horror!!!
Mittlerweile ist der Ausschlag auf dem Hals, Oberarmen und Dekollete auch zu finden.

Mit „meiner Zink-Ichthol-Salbe“ schaffe ich es immer wieder den Ausschlag (die Wunden) abzuheilen . . . aber nur abzuheilen: d.h. der Ausschlag ist da, unsichtbar aber da und wartet nur darauf wieder „aufgehen“ zu dürfen.
Das läuft immer gleich ab: zuerst kommt das Juckreiz, danach bildet sich eine Wunde (auch wenn ich nicht kratze). „Meine Salbe“ heilt den Pickel ab, es entsteht eine Art von Kruste (in hellbraun) die dann austrocknet und abfällt. Ich fand schon ein paar Faktoren die das aufgehen/entzünden des Ausschlags bewirken: Schweiß überhaupt Feuchtigkeit (baden, lange duschen, Sauna sind Tabus für mich geworden), alle möglichen Salben, Milch und Cremes (hier drunter fallen auch die Tinkturen meines Hautarztes). Also sollte ich in der Nacht schwitzen, dann habe ich morgens zuerst direkt Juckreiz im Geicht, danach die Wunden, usw.

Ich glaube meine Haut im Gesicht ist sehr dünn geworden – weil jeder kleiner Kratzer die obere Hautschicht weg „zieht“, aber damit kann ich ohne Probleme leben.
Dass der Ursacher die Demodex-Milben sein sollten glaube ich ehrlich gesagt nicht . . .

Jetzt meine Frage an Rest der Welt: hat jemand schon so was gehört? Gesehen? Gehabt? Kennt jemandem der so was hatte?

Wäre schön von Euch zu hören
Bis dahin
Beate

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Re: Demodex-Milben und Co.

von Cyberdoktor , 31.07.06 23:27
Liebe Beate,

" Danach starten wir einen neuen Versuch – diesmal wird es dieses Cromatimex Gel sein (mein Doc war mit diesem Vorschlag einverstanden)."
evtl. ist das nicht sinnvoll, Antiscabiosum sollte die Milben ebenfalls beseitigt haben.

Evtl. ist nach so langer Leidenszeit auch ein Besuch in einer Unihautklinik sinnvoll, die dort arbeitenden Ärzte haben meistens die grösste Erfahrung und sehen auch eher seltene Krankheiten in der Praxis.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Re: Demodex-Milben und Ausschlag im Gesicht

von dmgmuc , 13.01.07 16:09
Liebe Beate,

mein Gesicht sah sehr aehnlich aus wie auf deinem Bild. Ich bin zum Glueck in Muenchen in die dermatologischen Klink gegangen.
Innerhalb von 6 Wochen, nach Einnahme von Antibiotika war ich frei von Pusteln und Entzuendungen. Diagnose Demodex-Milben. Das war 2004. Seit dieser Zeit hatte ich keinen Ausschlag mehr. Fuenf Jahre habe ich mich gequaelt und dachte ich finde keine Loesung. Ich hoffe Muenchen ist leicht fuer dich erreichbar um einen Arzttermin zu vereinbaren. Fuer mich war es wie ein Wunder. Die Haut ist prima abgeheilt und ich sehe jeden Tag in den Spiegel und bin froh fuer das neue Lebensgefuehl. Alles Liebe und eine ausschlagfreie Zukunft wuenscht dir
Doris

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Re: Demodex-Milben und Ausschlag im Gesicht

von Tara1802 , 05.02.07 09:55
Hallo!
Habe seit Wochen einen Hund und seit genau den 2 wochen lauter "frieseln" im gesicht.Nun bekam mein hund, welcher recht lichtes fell am kopf hat, die diagnose: demodex milben. Jetzt lese ich diesen Artikel und mir wird ein wenig angst.Aber überall steht doch, dass diese dinger nicht übertragbar sind?!?!

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Re: Demodex-Milben und Ausschlag im Gesicht

von BeateV , 09.02.07 16:36
Hallo Zusammen,

ein halbes Jahr ist rum . . . und mir geht es langsam besser!

Nachdem mein Hautarzt (der übrigens jahrelang in Unihautklinik arbeitete) feststellte, dass die Antiscabiosum die Demodex-Milben abtöten müsste, würde der geplante Einsatz von Cromatimex Gel kurzer Hand abgesagt . . . mein Arzt war jetzt der Meinung, dass die gefundenen Demodex-Milben keine Schuld an meinem Hautauschlag tragen. Jetzt musste eine neue Krankheit her . . . diesmal lautete die Diagnose Rosazea.
Mein Gesicht schaute unverändert (mit vielen Wunden) schlecht aus, das Schleimen in den Nebenhöhlen wurde immer mehr – es floss immer mehr Schleim die obere Atemwege herunter und legte sich um den Hals herum. Ständiges Abhusten tagsüber und schleimverstopftes Hals in der Nacht waren mittlerweile Normalität geworden . . . und mein Hautarzt behandelte die Rosazea.
Ich bekam die Micocyclin-ct was dem Aussehen meines Gesichts nur schadete (genauso wie früher Skid, was übrigens die gleichen Inhaltsstoffe hat). Nach einer erneuten Ruhepause kam mein Hautarzt zu dem Entschluss mir das Aknenormin zu verabreichen. Ich bekam ein 54 Seiten starkes Buch in A5 Format in dem die Nebenwirkungen aufgelistet waren und eine 12 Seiten starke (A5)Broschüre die auch diese Nebenwirkungen beschrieb. Jetzt sollte ich das Buch durchlesen und als Einverständnis für die Therapie unterzeichnen. Mit der Broschüre sollte ich zum Frauenarzt marschieren, Schwangerschaftstest durchführen lassen, von dem Frauenarzt die Broschüre unterzeichnen lassen. Danach die beiden gegengezeichnete „Freibriefe“ an meinem Hautarzt abgeben um mit der Therapie anfangen zu können . . . das war eindeutig zu weil für mich! Ich bin nicht zum Frauenarzt gegangen, hab kein Buch gegengezeichnet und bin auch nicht mehr zu meinem (oder irgendeinen) Hautarzt gegangen.

Stadtessen hörte ich mich in meinem Bekanntenkreis nach einem guten Heilpraktiker um. Ich fand einem der chinesische Medizin und Akupunktur betreibt. Er war der Erste, der das Schleimen und den Ausschlag im Zusammenhang sah. Seine Diagnose „Körpervergiftung mit Nässe, Schleim Stagnation mit Hitze Toxine und Feuer Toxine“ klang reichlich abenteuerlich, aber ich hatte ja keine andere Möglichkeit.
So bin ich vor 3 Monaten auf das „Abenteuer“ eingestiegen – bis heute war ich 4-mal bei ihm und bekam außer Kräuter jedes mal Akupunktur. Er ist der Meinung, dass Hauptprobleme am besten mit der Akupunktur zu heilen sind und die richtig ekelig schmeckenden Kräuter gegen die Körpervergiftung wären. Ich ließ mich pieksen, nahm die Kräuter zu mir und es würde immer besser. Das Schleimen ist größtenteils weg, mein Gesicht sieht schon viel (wirklich viel) besser aus – ich gehe ohne Mackup einkaufen, ohne dass die Menschen hinter mir gucken, ich fange langsam wieder mich schön zu finden. Ohne sofort „bestraft“ zu werden kann ich jetzt sogar eine heiße lange Dusche genießen!

Ich weiß nicht, ob die chinesische Medizin hilft – ich weiß nur, dass mir erheblich besser geht! In ein paar Monaten werde ich wieder über den Vorschritt meiner Heilung berichten.
Bis dahin wünsche ich allen alles Gute
Beate

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