Hallo,

zu den häufigsten Ursachen, die Pilz-, aber auch bakterielle und virale Infektionen begünstigen, gehören die Einnahme von Antibiotika oder Cortisonpräparaten; eine Schädigung des natürlichen Hautmiliues, z.B. durch Seifen/Shampoos, bzw. eine übertriebene Intimhygiene; enge Unterwäsche aus synthetischen Materialien, eine feuchte Umgebung, z.B. durch einen nassen Badeanzug oder starkes Schwitzen. Selten liegen ernste Grunderkrankungen wie z.B. ein Diabetes mellitus als Auslöser vor.

Zunächst bleibt der Ratschlag übertriebene Hygienemaßnahmen zu vermeiden, Unterwäsche aus Baumwolle zu tragen und diese mindestens täglich zu wechseln.

Neben der unerlässlichen medikamentösen Anti-Pilz-Therapie wird übrigens als natürliche Therapiemethode bei rezidivierenden Scheidenpilzinfektionen empfohlen, einen mit Naturjoghurt bestrichenen Tampon einzuführen und für drei-vier Stunden in der Scheide zu belassen. Die im Joghurt enthaltenen Milchsäurebakterien sollen die Regeneration der natürlichen Pilz-Bakterien-Flora unterstützen. Die Wirksamkeit dieses Vorgehens ist aber in Studien umstritten.

Entscheidend ist jedoch zunächst eine grundlegende Diagnostik, um insbesondere Grunderkrankungen, wie o.a. auszuschließen und individuell erforderliche Behandlungsmaßnahmen festlegen zu können. Auch der Sexualpartner sollte ggf. in hartnäckigen Fällen die Diagnostik und Therapie mit einbezogen werden.

Der pauschale „Krankheitswert“ einer Darmpilzbesiedlung ist kritisch zu bewerten. Sicherlich würden Sie rasch einen entsprechenden “Spezialisten” finden, der bereit wäre Ihre Beschwerden auf eine “(Darm-)Pilzerkrankung” zurück zu führen. Was Sie wissen müssen, ist, dass der Darm natürlicherweise mit Bakterien und Pilzen besiedelt ist: Hefepilze gehören zur normalen (physiologischen) Darmflora. Bei gesunden Menschen ist der Magen-Darm-Trakt in bis zu 80 Prozent der Fälle mit Hefepilzen (Candida) besiedelt. Eine dauerhafte Beseitigung der Hefen aus dem Magen-Darm-Trakt ist nicht möglich. Ein Candida-Nachweis in der Stuhluntersuchung ist beim immunkompetenten Menschen als unauffälliger Befund zu werten.

Alles Gute wünscht
Ihr Cyberdoktor-Team


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Hallo,

"Also das mit Tampon...ich glaube nicht, dass man einen Tampon in den After einführen sollte...diesen Tipp hier könnte man durchaus so verstehen"
sollte man keinesfalls.

Wir haben im Rahmen des Themas kurz auch zu den sehr häufigen Scheidenpilzen Stellung genommen (die erste Fragestellerin berichtete ja auch von Problemen im Bereich der Schamlippen) und schreiben daher zum Thema Joghurt-Tampon auch "Vaginalpilzinfektionen", häufig sind Scheide und der Analbereich betroffen. Der Text ist nun geändert zu "Scheidenpilzinfektionen" (falls das jemand fälschlicherweise auf Probleme im Analbereich bezog).


Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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