Hallo,
"Ich habe mir einmal zwei größere dunkle Muttermale lt. Diagnose papillomatöse Naevi) am Rücken per Laser entfernen lassen."
wir sehen den Lasereinsatz kritisch, die
Leitlinie Melanozytäre Nävi AWMF (PDF)
sagt:
Nach unvollständiger Entfernung melanozytärer Nävi (z.B. nach "Shave-Biopsie“, Elektrokoagulation oder Lasertherapie) [...] beobachtet man nicht selten Rezidive,
die klinisch und/oder histologisch mit einem malignen Melanom verwechselt werden können. [...] Als kontraindiziert werden daher alle destruktiven Verfahren ohne histopathologische Aufarbeitung wie die Behandlung mittels Laserablation, Kryotherapie, photodynamischer Therapie etc. angesehen. .
Verfahren mit Gewebezerstörung sind also angesichts der Diagnoseprobleme bei Rückfällen problematisch und sollten eigentlich nicht eingesetzt werden.
" Die waren wohl nicht verdächtig, aber trotzdem kann sich doch jedes Muttermal böse entwickeln?"
diese Möglichkeit besteht (aber auch an Hautstellen ganz ohne sichtbares Muttermal kann es zu einem Hautkrebs kommen, für Panik oder einer vorbeugende Entfernung aller Muttermale gibt es also keinen Grund).
" Zumal ich besonders viele Muttermale habe. Liegt hier evtl. ein Kunstfehler vor? "
kommt sehr auf den Einzelfall an, bisher wird das Thema Laseranwendung noch kontrovers diskutiert, ein allgemeines Urteil Kunstfehler ist kaum möglich, man kann nur dazu raten, vor einem Lasereinsatz eine zweite Meinung einzuholen (vorzugsweise in einer Hautklinik).
"Und könnte man auch das untere Gewebe der gelaserten Stelle untersuchen lassen? "
das würde man in der Regel nur bei einem Rückfall mit der Ausbildung verdächtiger Strukturen machen.
" Ist eine Muttermalentfernung bei einem plastischen Chirurgen ratsam anstatt bei einem Dermatologen?"
wenn die Entfernung in kritischen Bereichen nötig ist: ratsam ist der Besuch in einer grösseren Klinik, die sowohl eine Hautklinik als auch eine chirurgische Abteilung mit plastischen Chirurgen hat. Zunächst muss man aber den Dermatologen einschalten.
" Insbesondere bei empfindlichen Körperregionen z.B. Kopfhaut, Intimbereich) möchte ich einen Spezialisten für so etwas und im Allgemeinen das Narbensichtbild so klein wie möglich halten."
das ist verständlich. Aber vorsicht: Schönheitschirurgen sind nicht mit plastischen Chirurgen gleichzusetzen.
" Werden die Kosten bei verdächtigen Muttermalen) auch beim plast. Chirurgen von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen?"
wenn der Hautarzt sagt, dass ein Muttermal entfernt werden muss: wir würden davon ausgehen, fragen Sie einfach bei der Kasse nach.
"Welche Therapiemöglichkeiten gibt es um das Erscheinungsbild von Narben zu verringern? "
zunächst wird man versuchen, eine verstärkte Narbenbildung zu verhindern, es sind die folgenden Grundregeln zu beachten:
· für saubere Wundverhältnisse sorgen, damit sich die Wunde nicht infiziert.
· Spannung nicht komplett verheilter Wunden vermeiden, da bei einem Aufreißen der Wunde fransige Wundkanten entstehen können.
· Intensive Sonnenbestrahlung, Solarium, Sauna, mechanische Belastungen (Reibung) aber auch Kälte während des Wundheilungsprozesses vermeiden.
"Helfen Salben etc.?"
Von hautärztlicher Seite gibt es im Einzelfall die Empfehlung Narben nach der Wundheilung mit einer speziellen Narbensalbe weich und geschmeidig zu halten. Die Wirksamkeit ist in Studien nicht eindeutig belegt.
Haben wir Ihnen geholfen? Dann empfehlen Sie uns bitte weiter:
Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden
Ihr Cyberdoktor-Team
Antwort schreiben