Hallo,
"Ich habe vor 3 Wochen im Genitalbereich einen Knoten ertastet. Mein Frauenarzt sagte mir heute, dass die bartholinische Drüse verstopft sei"
das wäre typisch, siehe oben.
"und ich diese in in einer OP öffnen lassen müsse. Ist das wirklich die einzige Behandlungsmöglichkeit? Helfen keine Salben?"
Es kommt auf den Einzelfall an, und auf das Erkrankungsstadium. Liegt nur ein verstopfter Ausführungsgang der Drüse vor, ohne Schmerzen und ohne das sich bereits eine Eiteransammlung gebildet hat, können eine gute Intimhygiene, Sitzbäder und Salben zur Heilung führen ("Office management of Bartholin gland cysts and abscesses.", Am Fam Physician. 1998 Apr 1;57(7):1611-6, 1619-20.).
Im fortgeschrittenen Stadium (Abszess, also eine Eiteransammlung mit Bakterienbesiedlung) ist aber eine Inzision (Schnitt mit Eiterentleerung) angesagt (mit Antibiotikagabe).
"Außerdem habe ich seit Jahren ständig Blasenenzündungen meist durch Sex verursacht...durchgehend Pilzinfektionen, so dass ich am Ende mit Gynatren geimpft wurde. Gibst da eventuelle einen Zusammenhang?"
Evtl. sind Sie einfach für Krankheiten im Genitalbereich besonders anfällig.
Zu den lokalen Faktoren, die häufige Infektionen begünstigen können, gehören Veränderungen des natürlichen Scheidenmilieus durch Seifen/Shampoos (allgemein, nicht nur parfümiert) bzw. eine übertriebene Intimhygiene, enge Unterwäsche aus synthetischen Materialien und eine feuchte Umgebung, z.B. durch einen nassen Badeanzug aber auch Slip-Einlagen.
Verursacht werden können Störungen der Immunabwehr in dem Bereich auch z.B. durch Verschiebungen im Haushalt der Sexualhormone. Ursächlich sein können aber auch zehrende, die Immunabwehr schwächende, Erkrankungen, wie z. B. eine Zuckerkrankheit, chronische Entzündungen (z. B. Morbus Crohn, Rheumaerkrankung). Es sollte bei häufigen Infektionen also auf jeden Fall beim Hausarzt eine allgemeine Diagnostik betrieben werden.
Auch medikamentöse Therapien sind häufige Auslöser. Zu nennen sind hier insbesondere längerwährende Antibiotikatherapien, eine Kortisoneinnahme, weitere das Immunsystem unterdrückende Medikamente. Auch Probleme mit dem Partner oder Stress im Beruf scheinen den Hormonhaushalt und die Abwehr gründlich durcheinanderzubringen, und Scheideninfektion häufig zu begünstigen.
Generell sollte auf eine gesunde Ernährung, Stressabbau, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und sportliche Betätigung geachtet werden. Es sollte Unterwäsche aus Baumwolle getragen und diese mindestens täglich gewechselt werden, auch gekochte Handtücher sind Pflicht.
Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden
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