Hallo,

"seit mehr als 4 Jahren nehme ich die Yasminelle. Da ich die letzten beiden Male, wo ich meine Tage hatte, kaum Blutung hatte"
eine verminderte Blutung ist kein Zeichen dafür, dass die Pille nicht wirkt, oder nicht vertragen wird. Viele Pillenanwenderinnen erleben unter der Einnahme einer Antibabypille schwächere oder ausbleibende Blutungen, kein Grund, die Pillenanwendung auszusetzen. Eine kurze Kontrolle durch den Frauenarzt ist beim erstmaligen Auftreten derartiger Zyklusveränderungen aber sinnvoll.

"möchte ich nun erstmal eine Pillenpause einlegen."
Ein Pausenmonat bzw. eine Pillenpause länger als die vom Hersteller vorgesehenen sieben Tage ist auf keinen Fall sinnvoll. Die Gebärmutter braucht keine Blutungen in einer bestimmten Stärke, auch muss sich der Körper nicht von den Pillenhormonen "erholen".

Eine Extrapause führt nur dazu, dass die körpereigene Hormonproduktion angekurbelt und ein neues hormononelles Gleichgewicht gebildet werden muss, dabei kann es zu Zyklusstörungen kommen. Wird dann die Pilleneinnahme wieder begonnen, muss der Körper sich erneut umstellen, wieder sind Anpassungsbeschwerden möglich.

"Morgen müsste ich wieder mit der Einnahme beginnen."
das sollten Sie nach Absprache mit dem Arzt auch genau so machen, ein Aussetzen der Einnahme ist sinnlos. Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass einen Pausenmonat einen Nutzen hat. Aus ärztlicher Sicht sind die immer wieder im Internet von Laien empfohlenen Pillenpausen Humbug. Sie sollten in solchen Fragen nur auf der Rat Ihres Arztes bzw. ärztlich moderierte Foren vertrauen.

"Die letzten 3 Tage hatte ich meine Tage. Einen Tag davor hatte ich Sex. Ist es möglich, dass sich ein Spermium trotz darauffolgender Blutung noch in der Eizelle einnistet?"
wenn Sie im letzten Zyklus keine Pilleneinnahmefehler gemacht hatten, war der Schutz wie immer, ein Eisprung wäre erst nach Absetzen der Pille später im Zyklus zu erwarten. Ein Verkehr, dem die Monatsblutung folgt, ist ohne Schwangerschaftsrisiko.


Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Hallo,

"Ich wollte die Pillenpause auch mindestens 3 Monate lang einlegen."
eine Pause von 3 Monaten lohnt ohne konkreten Anlass nicht. Wenn z.B. der Partner für drei Monate verreist ist, wäre es besser, die Pille weiter einzunehmen.

"Da ich aufgrund einer Fernbeziehung nicht so häufig Sex habe, wollte ich evt. eine nichthormonelle Form der Verhütung wählen,"
das allerdings ist je nach Einzelfall ein möglicher Grund für einen dauerhaften Methoden-Wechsel (aber nicht für eine phasenweise Pillen-Auszeit). Die Pille bzw. hormonelle Mittel sind allerdings extrem sichere Methoden, auf die man nicht leichtfertig verzichten sollt.

"jedoch bin ich mir über deren Sicherheitsrisiken nicht im klaren."
wenn Sie keine hormonellen Mittel einsetzen wollen, kann man nur Kondome und Kupferspiralen (nur für Frauen mit abgeschlossener Familienplanung) als angemessenen sicher bezeichnen, siehe sicherste Verhütungsmethode (Pearl-Index). Der Frauenarzt wird Sie da gern beraten, es kommt sehr auf den individuellen Verhütungsbedarf an.


Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Hallo,

wir haben Ihre Frage verschoben:
ist jetzt im Themenblock Schwanger?!?! periode bleibt aus trotz Verhütung einsortiert und wird dort beantwortet.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team




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Liebe Tanja,

"Da ich schon seit einem Jahr keine Beziehung habe und sie trotzdem nehme, habe ich überlegt, sie abzusetzen."
sinnvoll, erstens können Sie von dem gesparten Geld schön shoppen gehen, zweitens sollte man Medikamente aller Art nur bei einer entsprechenden Indikation (medizinische Notwendigkeit, Abwägung von Risiken / Nutzen) einnehmen.

"Ich möchte aber in der nächsten Beziehung wieder mit der Pille verhüten. Bis dahin kann es wieder ein Jahr dauern oder eben nur ein paar Monate."
nach Absprache mit dem Arzt normalerweise kein Problem, dann fängt man einfach wieder an.

"Ich habe schon einmal kurz abgesetzt und wieder angefangen und gemerkt, dass mir dies nicht gut getan hat."
nach dem Absetzen oder Einnahmebeginn stellt sich der Körper um, da bleibt es in einigen Fällen nicht aus, das (harmlose) Beschwerden wie z.B. Zyklusstörungen auftreten. Meist betrifft das nur den ersten Zyklus und gibt sich dann wieder.

"Unter welchen Umständen macht es Sinn, eine Pillenpause zu machen? Wenn ich sie bspw. garantiert für 1 Jahr absetze, tut dies meinem Körper gut?"
ob einigen Monate oder ein Jahr: nach in der Regel ein oder zwei Umstellungszyklen hat sich der Körper an den neuen Status quo gewöhnt und es sind weder positive noch negative Effekte zu erwarten. In der Einnahmepause spart man einfach Geld und reduziert das (ohnehin bereits äusserst geringe) Risiko für Pillen-Nebenwirkungen auf Null.

"Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es gesund ist, die Pille so lang zu nehmen."
da Antibabypillen bereits viele Jahrzehnte zur Verhütung eingesetzt werden, ist auch der Effekt einer Langzeiteinnahme gut untersucht. Z.B. fand eine Studie, die mehr als 160.000 Teilnehmerinnen über 12 Jahre beobachtete Colditz GA 1994: "Oral contraceptive use and mortality during 12 years of follow-up: the Nurses' Health Study." , keine Anzeichen dafür, dass eine Langzeiteinnahme zu einer erhöhten Sterblichkeit führt.

"Inwieweit kann eine so lange Einnahme die Möglichkeit, schwanger zu werden, beeinträchtigen?"
es kann im Vergleich zu Frauen ohne Pilleneinnahme länger dauern, bis es zu einer Schwangerschaft kommt.

In Studien zeigte sich auf die Gesamtzahl der Pille-Anwenderinnen nach Absetzen nur ein eher kleiner schwangerschaftsverzögernder Effekt im Vergleich zu Paaren, die vorher Kondome eingesetzt haben, z.B. bei Hassan MA et al. 2004: "Is previous use of hormonal contraception associated with a detrimental effect on subsequent fecundity?" , dort mussten die Pilleanwenderinnen im Schnitt nur 3 Monate länger als Frauen warten, die keine hormonellen Mittel eingesetzt hatten.

Wichtig: Dies sind die Durchschnittswerte für alle Frauen in der Studie, mit einer guten Wahrscheinlichkeit dauert es also nur knapp 8 Monate (Kondomanwender: ca. 4 Monate) bis zur Schwangerschaft, im Einzelfall kann es aber deutlich länger dauern. Bei den (wenigen) Frauen, die das Pech haben, mehr als 2 Jahre auf die Schwangerschaft warten müssen, sind Pillenanwenderinnen doppelt so häufig dabei. Bei Frauen, die ein höheres Lebensalter oder bereits ohne Pille hormonelle Störungen (z.B. Eierstockfunktionsstörungen)haben, kann der verzögernde Effekt verstärkt sein.

"Gibt es Tests, mit denen ich dies überprüfen kann?"
unnötig, während der Einnahme ohnehin nicht möglich. Wenn es soweit ist, setzt man einfach die Pille ab und wartet auf eine Befruchtung. Erst, wenn es über längere Zeit nicht klappt, steigt man in eine Diagnostik ein.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Hallo,

"Viele sagen, dass ein kurzzeitiges Absetzen nicht sinnvoll und die Umstellung für den Körper zu anstrengend ist."
ist der Zeitraum ohne Pillenbedarf klar definiert und eher kurz (z.B. für einen oder zwei Monate bei einem verreisten Partner), halten auch wir ein Absetzen der Pille nicht für sinnvoll (auch den immer wieder von Laien vorgeschlagenen Pausenmonat sollte man nicht machen).

Wenn aber gar nicht absehbar ist, wann wieder Verhütungsbedarf besteht, es sich um längere Zeiträume oder sogar von das von Ihnen genannte ganze Jahr handelt, geht das Absetzen nach Absprache mit dem Arzt völlig in Ordnung, da der Körper dann Zeit für die Umstellung hat.

Wurde die Pille abgesetzt und es besteht dann wider Erwarten bereits nach kurzer Zeit wieder ein Bedarf für eine hormonelle Verhütung, wäre das aber auch kein Drama und es sind keine anhaltenden Beschwerden zu erwarten.

"Wodurch entstehen so unterschiedliche Empfehlungen, wenn es doch wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Thema gibt?"
fragen Sie stets den verschreibenden Arzt oder recherchieren Sie in ärztlich moderierten Foren wie Cyberdoktor, in Laienforen finden sich viele Gerüchte.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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