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Frauenheilkunde

Starke Mens

von Unbekannt , 01.12.00 23:28
Im februar wurde 8mm Prolaktinom festgestellt. Muß seitdem Liserdol nehmen. mein Prolaktinspiegel ist wieder auf normal, soll die Tabletten aber weiter nehmen. Leider habe ich seit dem eine sehr starke Menstruation d.h. am 2 Tag muß ich nachts 3 mal aufstehn und Tampons wechseln. Fühle mich dann auch so schlapp, daß ich kaum zur Arbeit kann. Ich leide auch an Angst. Ab Mitte des Zyklus steigt auch die Anfälligkeit für die Angst. Meine Fragen:
1. Muß ich Liserdol noch ewig nehmen und könnte die starke Mens damit zu tun haben?
2. Was kann ich gegen den wahrscheinlich starken Aufbau von Gebärmutterschleimhaut tun?
3. Was kann ich gegen die Hormonabhängige Angstanfälligkeit machen.

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Re: Starke Mens

von Cyberdoktor , 02.12.00 05:52
Liebe Cyberdoktor-Nutzerin,


grundsätzlich muß die Therapie eines Prolaktinoms lebenslang fortgesetzt werden. Kommt es allerdings zu einer deutlichen Verkleinerung der Geschwulst mit einer gleichzeitigen Normalisierung des Prolaktinspiegels kann nach einer ein- bis zweijährigen Therapiedauer ein Auslaßversuch, nur unter ärztlicher Kontrolle, versucht werden. In etwa der Hälfte der Fälle bleiben die Prolaktinspiegel im Normbereich, und es kommt zu keinem erneuten Hypophysenwachstum.

Als Nebenwirkungen der Metergolintherapie (Handelsname Liserdol) beschrieben werden gelegentliche leichte Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel. Diese Nebenwirkungen sind meist von vorübergehendem Charakter. Selten beobachtet wurde ein Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufkollaps. Diese Nebenwirkungen sind meist von passagerem Charakter und sollen mit fortschreitender Medikamenteneinnahme wieder rückläufig sein.

Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Metergolineinnahme und einer verstärkten Regelblutung (Hypermenorrhoe) ist eher nicht zu sehen. Allerdings kann eine Hypermenorrhoe durch eine Erniedrigung des allgemeinen Blutgehaltes (Hb-Wert) zu einer allgemeinen Adynamie führen.

Die Blutungsstärke lässt sich durch gestagenbetonte Ovulationshemmer ("Pille") beeinflussen. Ob dies in Ihrem Falle sinnvoll und möglich ist, sollten Sie mit Ihrem betreuenden Frauenarzt und Endokrinologen klären. Die von Ihnen geklagte Angstanfälligkeit kann durch hormonelle Faktoren verstärkt werden, grundsätzlich jedoch muss auch nach grundlegenden und anderweitigen Ursachen gesucht werden.

Sollten Sie das Gefühl haben mit der Medikation nicht zurecht zu kommen, sprechen Sie bitte mit Ihren behandelnden Ärzten. Manchmal kann ein Präparatewechsel helfen. In klinischen Studien getestet werden weitere, wie berichtet wird besser verträgliche Medikamente. Allerdings sollte zunächst mit Hilfe Ihrer behandelnden Ärzte geklärt werden, ob die von Ihnen geklagten Beschwerden auf Ihre Medikamenteneinnahme zurückgeführt werden.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Cyberdoktor-Team

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