Start
>
Foren
>
Frauenheilkunde

Anzeichen Eileiterschwangerschaft?

von Selina , 21.11.01 17:02
Hallo,
könnt ihr mir sagen, wie man eine Eileiterschwangerschaft bemerkt? Was spürt man wann und wann kann das der Arzt feststellen?

Antwort schreiben

Re: Anzeichen Eileiterschwangerschaft?

von Cyberdoktor , 21.11.01 23:00
Liebe Selina,

ein Paar Informationen zu Eileiterschwangerschaften (Tubargravidität): Nach der Befruchtung der Eizelle kommt es in seltenen Fällen (1-2%) nicht zu einer Einnistung der Frucht in der Gebärmutterhöhle, sondern außerhalb (fast immer einer der beiden Eileiter, sehr selten der Gebärmutterhals, die Eierstöcke oder auch die Bauchhöhle).


Eileiterschwangerschaft
Eileiterschwangerschaft: Eileiter mit Embryo, ca. 6. bis 7. Woche.
Bild: Ed Uthman Creative Commons Attribution ShareAlike 2.0 License


Man spricht dann von einer ektopen Schwangerschaft. Aufgrund der ungünstigen Ernährungsbedingungen außerhalb der Gebärmutterhöhle kommt es fast immer mit Fortschreiten der Schwangerschaft zu einem Fruchttod, da der Nährstoffbedarf wächst, aber nicht gedeckt werden kann. Ein anderes großes Risiko sind lebensbedrohliche Blutungen, vor allem, wenn sich das Ei im Eileiter eingenistet hat. Da der Eileiter (anders als die Gebärmutter) nicht mitwächst, droht des Zerreißen des Eileiters, wobei es gleichzeitig zu schweren Blutungen kommen kann.

Zunächst verläuft eine Eileiterschwangerschaft genauso wie eine „normale“ Schwangerschaft, so dass zunächst auch die selben Symptome vorliegen: Ausbleiben der monatlichen Regelblutung, ggf. Übelkeit und Brustspannen, positiver Schwangerschaftstest. Manche Frauen haben jedoch gar keine Anzeichen und wissen überhaupt nicht, dass sie schwanger sind. Erste Anzeichen, die auf eine Eileiterschwangerschaft hindeuten können, sind meist Schmerzen im Unterleib oder Bauch und/oder Blutungen aus der Scheide bzw. Gebärmutter, wobei diese Blutungen auch schwach sein oder bräunlichem Ausfluss ähneln können. Diese Symptome erklären sich aus den ungünstigen Einnistungsbedingungen der Frucht (s.o.), so dass durch die Einnistung im Eileiter das Schwangerschaftsprodukt nicht genügend Nährstoffe bekommt um aufrecht erhalten zu werden (Blutungen) es durch sein Wachstum andererseits zu einer Dehnung des Eileiters führt (Schmerzen). Meist treten diese Beschwerden um die 6. bis 8. Schwangerschaftswoche herum auf.

Unter ungünstigen Umständen kann durch eine Eileiterschwangerschaft eine lebensbedrohliche Blutung eintreten (s.o.). Die Auftretenden Symptome erklären sich dann aus der Verletzung des Eileiters und der inneren Blutungen: Kreislaufstörungen in Form von Schwindelgefühl bis hin zur Ohnmacht, starkes Unwohlsein sowie ungewöhnliche Schmerzen im Unterleib (vor allem bei Verdacht auf eine Frühschwangerschaft). Bei Auftreten der o.g. Beschwerden sollte schnellstmöglich das nächst gelegene Krankenhaus aufgesucht werden.

Im Rahmen einer normalen Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung oder bei Hinweis auf eine Schwangerschaft (z.B. positiver Schwangerschaftstest) wird immer eine ektope Schwangerschaft ausgeschlossen. Erste Hinweise bietet die Größe der Gebärmutter: bei einer Eileiterschwangerschaft ist die Gebärmutter kleiner, als sie nach Dauer der Schwangerschaft sein müsste (es hat ja keine Einnistung in der Gebärmutter stattgefunden). Manchmal kann in der gynäkologischen Untersuchung eine Schmerzhafte Schwellung des Eileiters getastet werden (bei schlanken Frauen), an der sich die befruchtete Eizelle eingenistet hat.
Eine weitere Untersuchungshilfe bietet das Ultraschall: bei sogenannter leerer Gebärmutter besteht immer auch der Verdacht auf eine ektope Schwangerschaft, manchmal kann die außerhalb der Gebärmutter sitzende Schwangerschaft sogar im Ultraschall gesehen werden. Andererseits kann es aber auch sein, dass die Schwangerschaft einfach noch zu früh ist, um im Ultraschall gesehen zu werden (z.B. vor der 6. Schwangerschaftswoche). Oder der Embryo einer normal angelegten Schwangerschaft wurde bereits abgestoßen (frühe Fehlgeburt).

Zur Kontrolle wird dann das ß-HCG im Blut gemessen. Das Schwangerschaftshormon ß-HCG verdoppelt seinen Wert in den ersten Wochen der Schwangerschaft normalerweise alle zwei Tage und erreicht seinen Maximalwert etwa zwischen der neunten und elften Woche. Bei Störungen der Schwangerschaft steigt der HCG-Wert langsamer an. Findet nicht die erwartete Steigerung der Konzentration in den nächsten Tagen statt und bestehen o.g. Beschwerden, liegt der Verdacht auf eine ektope Schwangerschaft nah.

Alles Gute wünscht
Ihr Cyberdoktor-Team

Haben wir Ihnen geholfen? Dann empfehlen Sie uns bitte weiter:
  • twitter
  • facebook
  • facebook


Antwort schreiben

SSW?

von Selina , 21.11.01 23:33
Vielen Dank für die ausführliche Antwort... noch eine Frage:
mein ES fand (sehr wahrscheinl.) am 5.11. statt. Heute hatte ich einen Urintest gemacht, da meine Mens. am Montag hätte kommen sollen. Er war positiv. Ich hatte einen 2. schwächeren Streifen erkennen können. Wie rechne ich denn jetzt die SSW? Wann soll ich zum Arzt gehen? Und soll ich besser nochmal einen 2. Urintest durchführen?

Antwort schreiben

Re: SSW?

von Cyberdoktor , 22.11.01 01:09
Liebe Selina,

herzlichen Glückwunsch! Sieht aus, als würden Sie Ende Juli/ Anfang August Mutter werden. Wenn der erste Schwangerschaftstest positiv war (in der ganz frühen Schwangerschaft fällt der Streifen häufig etwas „blass“ aus, weil eben noch nicht so viel ß-HCG produziert wird), gibt es eigentlich keinen Grund, einen weiteren Test zu machen (außer Sie haben solchen Spaß daran). Allerdings sollten Sie sich einen Termin bei Ihrem Frauenarzt/ Ihrer Frauenärztin machen. Sagen Sie, dass der Schwangerschaftstest positiv war und Sie deshalb einen Termin zur Erstuntersuchung in der Schwangerschaft haben möchten.

Die Schwangerschaftswochen rechnet man übrigens vom Beginn der letzten Periode (bei Ihnen der 22.Okt.?). Dann dürften Sie sich jetzt in der 5. SSW befinden. Im Ultraschall kann man eine Schwangerschaft (je nach Güte des Ultraschallgerätes) meist in der sechsten oder siebten Woche erkennen- dann kann man häufig auch das Herz schlagen sehen.

Alles Gute wünscht
Ihr Cyberdoktor-Team

Haben wir Ihnen geholfen? Dann empfehlen Sie uns bitte weiter:
  • twitter
  • facebook
  • facebook


Antwort schreiben

Re: Anzeichen Eileiterschwangerschaft?

von Zoe , 16.10.06 18:29
Guten Tag. Erstmal eine kurze Beschreibung meines Problems: Der erste Tag meiner letzten Regelblutung war der 25. August. Danach hab ich die Pille abgesetzt. Der erste Tag meiner nächsten Regelblutung sollte eigentlich am 21. September sein. (ungeschützter Geschlechtsverkehr war zwei drei Tage davor).Nach 2 Wochen hab ich einen Test gemacht, der war negativ, aber alle Anzeichen sprechen dafür dass ich schwanger bin. Ich frage mich ob es sich um eine Eileiterschwangerschaft handeln kann? Tage bleiben aus seit über 4 Wochen, Übelkeit, Unterleibsschmerzen, Schwindelgefühl, bräunlicher Ausfluss. Laut Schwangerscahfstest bin ich nicht schwanger, aber was ist denn mit mir los? Ich habe den arzttermin am am nächsten Donnerstag, würde aber früher schon gerne wissen was das überhaupt sein kann? Ist die Eileiterschwangerscahft bzw. die Ursache für die ektope Schwangerschaft genetisch bedingt? Vielen Dank.

Antwort schreiben

Re: Anzeichen Eileiterschwangerschaft?

von Cyberdoktor , 19.10.06 02:49
Liebe Zoe,

"Tage bleiben aus seit über 4 Wochen, Übelkeit, Unterleibsschmerzen, Schwindelgefühl, bräunlicher Ausfluss."
Schmerz oder Druck im Bauch, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Appetitsteigerungen, empfindliche Brustwarzen, Brustsekretion, schmerzende oder spannende Brüste, Harndrang, Körpertemperaturerhöhung u.ä. sind alles keine sicheren Schwangerschaftszeichen und werden oft auch durch kurzfristige Hormonstörungen ausgelöst, mit Ihrer Verdachtsdiagnose Eileiterschwangerschaft haben Sie sich gleich eine exrem seltene Ursache ausgesucht.

"Laut Schwangerscahfstest bin ich nicht schwanger, aber was ist denn mit mir los?"
Bleibt die Periode aus, ist in der Tat ein Schwangerschaftstest sinnvoll. Die meisten Schwangerschaftstests können am ersten Tag nach Ausbleiben der Menstruation eingesetzt werden, um das schwangerschaftstypische Hormon HCG im Urin nachzuweisen, bei negativem Ergebnis ist ein weiterer Test eine Woche später sehr sinnvoll (Ein einzelner negativer Heimtest reicht nicht). Die Hersteller geben zwar oft eine Zuverlässigkeit von 95% an, es gibt aber Studien, in denen die Tests deutlich unzuverlässiger waren (Accuracy of consumer performed in-home tests for early pregnancy detection., Am J Public Health. 1986 May;76(5):512-4. ). Der Bluttest beim Frauenarzt ist dagegen in der Lage eine Schwangerschaft sehr sicher festzustellen und die beste Wahl.

schwangerschaftstest
 Schwangerschaftstest: ist ausreichend HCG im Urin, so können die farbstoffmarkierten Antikörper andocken.
 Bild: Martin Brändli, Creative Commons Attribution ShareAlike 2.5 License


"Ist die Eileiterschwangerscahft bzw. die Ursache für die ektope Schwangerschaft genetisch bedingt?"
eher nicht, es werden dafür meist Entzündungen bei Infektionen verantwortlich gemacht. Im übrigen ist eine Zyklusstörung wesentlich wahrscheinlicher als eine Eileiterschwangerschaft.

Schreiben Sie uns, was der Arzt sagt, wir freuen uns immer über Feedback.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team

Haben wir Ihnen geholfen? Dann empfehlen Sie uns bitte weiter:
  • twitter
  • facebook
  • facebook


Antwort schreiben

Re: Anzeichen Eileiterschwangerschaft?

von Zoe , 20.10.06 03:16
Lieber Cyberdoctor-Team! Ihre Vermutung war absolut richtig. Zyklusstörung verursacht durch die Absetzung der Pille. Ich muss jetzt 6 Tage Primolut-Nor-5 nehmen, um die Blutung zu erzielen... hoffentlich danach kriege ich meine Tage... Sie haben mir meine Angst genommen, da ich Ihre Antwort noch vor dem Arztbesuch gelesen habe. Vielen, vielen Dank)))

Antwort schreiben

Ultraschall zu früh?

von Unbekannt , 12.01.08 00:59
Hallo,
ich hatte am 27.11.07 das letzte mal meine Periode, am 30.12. habe ich dann einen Test gemacht welcher negativ war. dann habe ich nachdem ich letzte woche brustschmerzen hatte einen weiteren Test gemacht welcher dann Positiv war. Heute war ich dann beim Arzt der Test der da gemacht wurde war auch Positiv. Aber man konnte auf dem Ultraschall noch nichts erkennen nur das der Gebärmutterschleim haut dick geworden ist. Meine Frage nun: Bin ich einfach zu früh zum Arzt gegangen also erst in der 2.0der 3. woche so das man noch nix erkennen kann oder stimmt irgendwas nicht.

Gruß

Antwort schreiben

Re: Ultraschall zu früh?

von Cyberdoktor , 12.01.08 03:12
Hallo,

"ich hatte am 27.11.07 das letzte mal meine Periode..., am 30.12. habe ich dann einen Test gemacht welcher negativ war. dann habe ich nachdem ich letzte woche brustschmerzen hatte einen weiteren Test gemacht welcher dann Positiv war. Heute war ich dann beim Arzt ...Aber man konnte auf dem Ultraschall noch nichts erkennen nur das der Gebärmutterschleim haut dick geworden ist."
vermutlich war der Ultraschall noch zu früh, per Sonographie ist die Schwangerschaft erst ca. vier Wochen nach der Befruchtung nachweisbar (d.h. ca. 6. Schwangerschaftswoche, also knapp 2 Wochen nach Ausbleiben der Menstruation).

Schwangerschaft ultraschall 5 Woche
Ultraschallaufnahme: Schwangerschaft in der 5. Schwangerschaftswoche (die Fruchtblase ist grün markiert).

Häufig erkennt man auf einem etwas zu frühen Ultraschall zunächst nur eine verdickte Gebärmutterschleimhaut als erstes Schwangerschaftszeichen.

" Meine Frage nun: Bin ich einfach zu früh zum Arzt gegangen"
vermutlich.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team

Haben wir Ihnen geholfen? Dann empfehlen Sie uns bitte weiter:
  • twitter
  • facebook
  • facebook


Antwort schreiben

Test positiv, Gebärmutterschleimhaut verdickt

von Unbekannt , 20.08.08 12:56
HalloMeine Periode bleibt seit 8 Tagen aus,habe leichte Übelkeit und die Brust spannt.Vor einem Monat habe ich mir die Kupferspirale entfernen lassen.Ich vermute,dass ich schwanger bin,habe aber Angst,dass es sich um die Eileiterschwangerschaft handeln könnte.Schw.test war positiv.Heute war ich beim Arzt,aber hat nichts entdeckt.Er sagte nur,dass sich die Gebärmutterschleimhaut verdickt hat,was auf eine Schwangerschaft deuten könnte.Müsste in der 6.Woche sein.Kann es eine Eileiterschw.sein oder ist der Embryo noch zu klein,um es schon sehen zu können?

Antwort schreiben