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Frauenheilkunde

menstruationstasse

von efeu , 21.06.08 22:03
hallo

ich habe schon vor längerer zeit von sogenannten menstruationstassen erfahren. im internethandel laufen sie unter den namen mooncup, mondtasse, divacup, ladycup u.ä. ich habe im internet schon viel gutes gelesen und möchte mir so etwas kaufen.

was halten gynäkologen von dieser art der monatshygiene?
ist sie für jede frau wirklich geeignet?
ist sie wirklich gesundheitlich gesehen besser als tampons?
von verschiedenen anbietern gibt es leicht unterschiedliche tassengrößen für mich - 20 jahre alt, kinderlos. sollte ich mich vor dem kauf von meiner gynäkologin abmessen lassen, wie das doch auch für das diaphragma gemacht wird?

danke für die auskunft
efeu

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Re: menstruationstasse

von Cyberdoktor , 22.06.08 00:17
Hallo,

"ich habe schon vor längerer zeit von sogenannten menstruationstassen erfahren."
Im Allgemeinen werden Menstruationskappen von Frauen eingesetzt, die keine Tampons oder Monatsbinden anwenden wollen (z.B. aus ökologischen Gründen).


Menstruationskappe
Menstruationskappe.
Bild: Commons, GNU Freie Dokumentationslizenz


Das Becherchen kann eine gewisse Menge Menstruationssekret auffangen. Nach einiger Zeit wird dann die Menstruationstasse entleert, gereinigt und kann wieder eingesetzt werden.


Einsatz Menstruationskappe
Menstruationskappe: Anwendung.



"was halten gynäkologen von dieser art der monatshygiene?"
Wenn die Anwenderin sich mit dem Einsatz anfreunden kann, gibt es aus keine Einwände gegen Menstruationstassen.

In einer Studie wurden Tampons, Latex-Scheidenpessar (Verhütungs-Diaphragma) und Mestruationskappen aus einem Plastik-Polymer bezüglich der Möglichkeit einer bakteriellen Besiedlung untersucht, die Kappen zeigten dabei keinen Bakterienbefall ( Tierno PM et al. 1994: "Propensity of tampons and barrier contraceptives to amplify Staphylococcus aureusToxic shock syndrome toxin-I." ). Eine grosse Anwendungsauswertung gab ebenfalls keinen Anlass für Sicherheitsbedenken ( North BB et al. 2011: "Preclinical, Clinical, and Over-the-Counter Postmarketing Experience with a New Vaginal Cup: Menstrual Collection." ).

"ist sie für jede frau wirklich geeignet?"
einige Frauen haben Probleme mit dem Anblick von Blut oder der nötigen manuellen Kontrolle des Einsatzortes. Ausserdem sind Situationen vorstellbar, in denen die Entleerung und Reinigung anders als ein Tamponwechsel nicht möglich ist.

"ist sie wirklich gesundheitlich gesehen besser als tampons?"
wenn Baumwoll-Tampons regelmässig gewechselt werden, sollte die Menstruationstasse keine gesundheitlichen Vorteile bieten.

"von verschiedenen anbietern gibt es leicht unterschiedliche tassengrößen für mich - 20 jahre alt, kinderlos. sollte ich mich vor dem kauf von meiner gynäkologin abmessen lassen, wie das doch auch für das diaphragma gemacht wird?"
man muss aus dem Messen keine Wissenschaft machen, für Sie dürfte die kleine Grösse in Frage kommen, eine kurze Beratung durch den Frauenarzt kann aber nie schaden.

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Kleiner Unfall mit einem Mensbecher

von Unbekannt , 23.02.11 16:14
Hallo
Ich hab heute endlich meinen Menscup bekommen und ihn natürlich sogleich ausprobiert die Frage ob ich ihn rein- und wieder rausbekomme hat mich doch zu sehr beschäftigt um bis zur nächsten Blutung zu warten). Blöderweise habe ich auch nicht die Gebrauchsanweisung gelesen und den Becher reingetan ohne ihn vorher zu desinfezieren. Als ich ihn dann nach ein paar Minuten wieder rausgeholt habe hat an sich super geklappt) war im Becher etwas Blut.

Muss ich mir jetzt Sorgen machen? Ich hab nachher einen Gynophilus reingegeben - eine gesunde Scheidenflora müsste so einen Angriff eigentlich gut wegstecken, oder? Woher kann das Blut gekommen sein??

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Re: Kleiner Unfall mit einem Mensbecher

von Cyberdoktor , 23.02.11 18:27
Hallo,

"und den Becher reingetan ohne ihn vorher zu desinfezieren."
Kein Drama, wenn der Becher frisch aus der Verpackung kommt, dürften keine nennenswerten Keimzahlen anhaften. Das Material ist in der Regel für einen Bakterienbewuchs wenig geeignet ( Tierno PM et al. 1994: "Propensity of tampons and barrier contraceptives to amplify Staphylococcus aureusToxic shock syndrome toxin-I." ).

"Als ich ihn dann nach ein paar Minuten wieder rausgeholt habe hat an sich super geklappt) war im Becher etwas Blut."
Sie haben einen härteren Fremdkörper in die Scheide eingeführt, dabei kann die Schleimhaut minimale Verletzungen erleiden (eine Art Schürfwunde), das ist in der Regel völlig harmlos (siehe auch Kontaktblutungen ).

"Ich hab nachher einen Gynophilus reingegeben"
vermutlich sinnlos, der Nutzen von Milchsäurebakterienpräparaten ist generell umstritten, siehe Joghurt-Tampon, Milchsäurebakterienpräparate? .

"- eine gesunde Scheidenflora müsste so einen Angriff eigentlich gut wegstecken, oder? "
so ist es.

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