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Frauenheilkunde

Typhus-Impfung in der Schwangerschaft

von Petra@abader.de , 22.10.00 06:29
In der 5. SSW bin ich gegen Typhus (Typhim Vi) und gegen Hepatitis A (Havrix 1440), da ich nicht wußte, daß ich schwanger bin. Bisher konnte mir mein Arzt nicht sagen welche Auswirkungen dies auf mein Kind hat. Welche Schädigungen sind möglich? Oder ist, falls eine Schädigung vorhanden wäre "nur" mit einer Fehlgeburt zu rechnen? Oder können Sie mir eine Adresse von einer Stelle geben, die sich mit soetwas auskennen? Bitte geben Sie mir eine ehrliche Antwort!
Vielen Dank für Ihre Mühe
Petra

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Re: Typhus-Impfung in der Schwangerschaft

von Cyberdoktor , 22.10.00 23:00
Liebe Petra,

Ihre Sorge ist verständlich, zumal eine eindeutige Antwort auf Ihre Fragen nicht zu finden ist. Für beide Medikamente gilt eine strenge Indikationsstellung in der Schwangerschaft, aber in diesem Zeitraum sind sie nicht grundsätzlich kontraindiziert.

Für Thyphim Vi wird angegeben, dass ausreichende Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen nicht vorliegen. Dies gilt ebenso für Havrix 1440, ergänzt mit der Feststellung, dass Tierversuche keine Erkenntnisse bezüglich fruchtschädigender (embryotoxischer/teratogener) Wirkungen erbrachten. Dies bedeutet , dass keinerlei Hinweise auf eine diesbezüglich medikamentenspezifische Gefährdung Ihres Kindes bestehen.

Auch die Natur hat einen Schutzmechanismus, das sogenannte "Alles-oder-Nichts-Prinzip" errichtet. Im Falle einer im frühen Schwangerschaftsstadium aufgetretenen schweren Fruchtschädigung reagiert der mütterliche Organismus, wie Sie in Ihrer Frage schon angedeutet haben, in der Regel "nur" mit einer Fehlgeburt.

Um unnötigen Ängsten vorzubeugen ist von unserer Seite, neben den in der Schwangerschaft üblichen Kontrolluntersuchungen, auch die Durchführung einer erweiterten Ultraschalluntersuchung (sog. Ultraschall Stufe 2) zu empfehlen. Diese, für Kind und Mutter nicht belastende Untersuchung, wird etwa zum Zeitpunkt der zwanzigsten SSW durchgeführt. Mit einer beeindruckenden Darstellung des Kindes im Mutterleib bietet sie u.a. die Möglichkeit zu einer Beurteilung der kindlichen Organe. Diese Untersuchung wird normalerweise nicht von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert, könnte aber ggf. mit der Medikamenteneinnahme in der Frühschwangerschaft begründet und somit von der Krankenkassen finanziert werden.

Wir hoffen, das diese Antwort von Ihnen nicht nur als ehrlich, sondern auch als beruhigend empfunden wird.

Eine glückliche Schwangerschaft wünscht Ihnen
Ihr Cyberdoktorteam

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