Hallo,
"musste ich in letzter zeit ständig antibiotika aus diversen gründen nehmen. dies passierte leider immer zu beginn eines neuen pillenzyklus. damit war der schutz natürlich bis zum nächsten zyklus nicht mehr vollständig gegeben."
Wenn Sie Antibiotika und die Antibabypille nehmen, haben Sie theoretisch eine Unsicherheit für die Wirksamkeit der Pille. Je nach Art des Antibiotikums sind Wechselwirkungen mit der Pille sogar noch für einige Tage nach Ende der Antibiotikaeinnahme zumindest denkbar. Die meisten Empfehlungen gehen daher von einem zusätzlichen Schutzbedarf für den Zyklus der Antibiotikaanwendung aus und raten dazu, während der Antibiotikatherapie mit Kondomen zu verhüten und diese auch nach Beendigung der Antibiotikagabe noch so lange zu benutzen, bis nach Absetzen der Antibiotika wieder 7 Antibabypillen nacheinander ohne Einnahmefehler (an sieben aufeinander folgenden Tagen) eingenommen wurden. Am Einnahmetag der achten Pille ist dann kein zusätzlicher Schutz mit Kondomen mehr nötig.
Theoretisch könnte es also zu einer Wirkungsabschwächung der Pille kommen. Die praktische Gefahr einer Abschwächung der Pille durch Antibiotika ist aber vermutlich extrem gering, die Studie "Oral contraceptive failure rates and oral antibiotics." (J Am Acad Dermatol. 1997 May;36(5 Pt 1):705-10.) konnte bei Pilleanwenderinnen nach Einnahme von gängigen Mitteln ( Tetracyclin, Penicillin und Cephalosporin) KEINE signifikante Zunahme von Schwangerschaften beobachten, zu ähnlichen Schlussfolgerungen kommt auch die Studie "Oral contraceptive efficacy and antibiotic interaction: a myth debunked." (J Am Acad Dermatol. 2002 Jun;46(6):917-23.).
Diese Studien legen nahe, dass übertriebene Sorgen fehl am Platze sind, es gilt bei Zweifeln aber stets, den Einzelfall mit dem Frauenarzt zu besprechen, und den jeweiligen Wirkstoff zu kennen, denn zumindest für den Wirkstoff für Rifampicin (er wird selten eingesetzt, z.B. bei Tuberkulose oder Hirnhautentzündung) besteht nachweislich die Gefahr einer Wirkungsabschwächung der Antibabypille.
"da aber beim GV mit meinem freund schon einmal ein kondom gerissen war"
meist passiert das beim Aufziehen des Kondoms, nicht während des eigentlichen Verkehrs. Lange Fingernägel sind da eine häufige Ursache, es ist ratsam, das Kondom bei guter Beleuchtung überzuziehen, und dann die Unversehrtheit zu kontrollieren. Das Spermareservoir am Eichelende des Kondoms muss beim Abrollen zusammen gedrückt werden (Luft auspressen), diese kleine Aussackung darf keinesfalls zu weit über die Eichel gezogen werden, sie soll hervorstehen und das Sperma aufnehmen können. Nach dem Samenerguss muss der Penis aus der Scheide gezogen werden, dabei muss das Kondom am Ring an der Peniswurzel mit der Hand fixiert werden.
Je nach Penisgrösse kann das Kondom auch zu sehr spannen, dann sind Risse leicht möglich, es bietet sich an, diverse Grössen zu testen, wichtig ist hier vor allem der Durchmesser.
Nutzen Sie Markenkondome, vermeiden Sie den Einsatz von Substanzen, die Kondome poröser machen,wie z.B. Fette oder Öle. Auch zu alte Kondome können reissen. Hitze und das Aufbewahren in Hosen- oder Handtaschen strapazieren die Lebensadauer.
Kondome. Herstelleranleitung beachten.
Bild: Morrhigan.
100% sicher sind Kondome nicht, insgesamt (mit Anwendungsfehlern etc.) liegt die Versagerquote bei knapp 7-14 Schwangerschaften pro einhundert Anwenderinnen (=Pearl-Index 7-14) in einem ganzen Anwendungsjahr.
Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden
Ihr Cyberdoktor-Team
Haben wir Ihnen geholfen? Dann empfehlen Sie uns bitte weiter:
Antwort schreiben