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Frauenheilkunde

Fehlgeburt 17. SSW

von Unbekannt , 27.12.06 20:03
Hallo,

ich hatte vor 2 Wochen eine eingeleitete Fehlgeburt in der 17. SSW, nachdem mein Arzt festgestellt hat, dass das Herz des Kindes nicht mehr schlägt. Der Fetus wurde zur Untersuchung in die Pathologie geschickt und folgende Diagnose kam zurück:

"Klinische Angaben:
Intrauteriner Fruchttod in der 17. SSW. I G.

Pathologisch-Anatomische Diagnose:
23,5g schwerer männlicher Fetus von 9,5 cm Scheitel-Steißlänge, 13cm Scheitel-Fersenlänge und 1,0 cm Fußlänge, entsprechend einer Schwangerschaftsdauer von 14 Wochen.

Mazeration der Haut (Grad III) und fortgeschrittene Autolyse der inneren Organe. Konkordanter Entwicklungsstand der inneren Organe. Offene fetale Blutwege. Keine erkennbaren Fehlbildungen. 57g schwere, 9x8 cm große, bis 1,2 cm dicke Plazenta. Mikroskopisch weitgehend termingerechter Entwicklungsstand der Chorionzotten, herdförmige frühembryonale Entwicklungsstörung der Chorionzotten sowie subtrophoblastäre Verkalkungen.

Beurteilung:
Schon längere Zeit zurückliegender intrauteriner Fruchttod in der morphologisch 14. SSW. Bei eingeschränkter Beurteilbarkeit der stark autolytischen Gewebe finden sich am Fetus keine groben Fehlbildungen oder krankhaften Veränderungen. Die Ursache des intrauterinen Fruchttodes ist morphologisch nicht sicher ablesbar. Zum Ausschluss einer chromosomales Aberration wird noch eine zytogenetische Untersuchung durchgeführt."

Ich bin mir sicher, das meiste verstanden zu haben. Beunruhigen tut mich jedoch die Tatsache, der "herdförmigen frühembryonalen Entwicklungsstörung der Chorionzotten sowie subtrophoblastäre Verkalkungen".

Fragen:
1. Mein FA meint, das läge daran, dass sich die Plazenta nach dem Tod des Kindes schon wieder zurückgebildet hätte und deshalb Störungen aufweisen würde. Kann das noch auf etwas andere hindeuten?
2. Mit welchen chromosomalen Aberrationen ist bei einem so späten Abort möglicherweise zu rechnen, wenn das Kind ansonsten augenscheinlich normal entwickelt war?
3.Gibt es die Möglichkeit, dass durch die schweren Gewebeschäden morphologische Ursachen nicht mehr nachzuvollziehen sind und wenn ja, was könnte es dann sein? Wäre eine verknotete oder abgedrückte Nabelschnur noch nachvollziehbar?
4.Welche Infektionen oder anderen Faktoren könnten zum Abort beigetragen haben?

Vielleicht können Sie mir das eine oder andere beantworten, dafür wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Gruß,
Kara

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Re: Fehlgeburt 17. SSW

von Cyberdoktor , 06.01.07 02:14
Liebe Kara,

"Mikroskopisch weitgehend termingerechter Entwicklungsstand der Chorionzotten, herdförmige frühembryonale Entwicklungsstörung der Chorionzotten sowie subtrophoblastäre Verkalkungen...Mein FA meint, das läge daran, dass sich die Plazenta nach dem Tod des Kindes schon wieder zurückgebildet hätte und deshalb Störungen aufweisen würde."
da hat der Frauenarzt recht, die Plazenta ist ein komplexes Gebilde, stirbt das Kind, degeneriert das Gewebe.

Andere Ursachen hätten die Pathologen gewiss bemerkt.


plazenta
Schnitt duch die Plazenta, der intervillöser Raum (gefüllt mit mütterlichem Blut) ist grün umrandet.
Bild: Wikipedia, GNU Freie Dokumentationslizenz


"Welche Infektionen oder anderen Faktoren könnten zum Abort beigetragen haben?"
Wir würden dazu raten, nun nicht über die ganze Bandbreite der möglichen Ursachen für Frühaborte nachzudenken, in Frage kommen ja z.B. auf Seiten der Mutter:
· Muttermund- bzw. Gebärmutterhalsschwäche (Zervixinsuffizienz)
· Infektionen der Geschlechtsorgane
· Gebärmutteranomalien (z.B. Voroperationen, Myome)
· Hormonelle Störungen
· Allgemeinerkrankungen der Mutter (z.B. Immunerkrankungen, Diabetes mellitus, Schilddrüsenerkrankungen)
· Abstoßungsreaktionen oder Störungen der Blutgerinnung
· Fehlanlage des Eis mit Lage- oder Entwicklungsstörungen des Mutterkuchens (Plazenta)
· Blutgruppenunterschiede (vor allem bei den Rhesus-Faktoren)
Viele dieser Ursachen wird der Frauenarzt ausschliessen können.

Aber auch äußere Einflüsse, wie Medikamente, Nikotin, Alkohol, andere Schadstoffe oder auch Unfälle (Stürze) sowie psychische Belastungen können zu einer Fehlgeburt führen.

Kindliche Ursachen sind z.B. Chromosomenstörungen oder Organmissbildungen.
Oft wird eine genetische Untersuchung erst bei mehreren Frühaborten durchgeführt, es gibt Dutzende von Chromosomenstörungen, eine Aufzählung macht keinen Sinn.

Eine Fehlgeburt kommt in ca. 10% der Schwangerschaften vor (sehr oft als Frühabort in den ersten Wochen), die meisten Frauen werden aber wieder schwanger und haben dann einen normalen Schwangerschaftsverlauf, lassen Sie sich da auch vom Frauenarzt beraten.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team

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Re Fehlgeburt 17. SSW

von Unbekannt , 07.11.08 17:50
Ich finde es ganz ganz schrecklich was Dir da passiert ist, aber es ist noch viel schlimmer, dass wir anderen schwangeren daran teilhaben müssen, mit solchen Berichten Schlimm. Das macht einem richtig Angst. Ich verstehe es nicht. Trotzdem alles Liebe für Dich.

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Re Re Fehlgeburt 17. SSW

von Unbekannt , 11.01.11 17:07
Noch viiieeeellll schlimmer sind Menschen wie du, die sowas lieber ignorieren oder nicht hören wollen. Es gehört nun mal zum Leben dazu und man sucht es sich nicht aus. Schlimm genug, das man soetwas ertragen muss. Wenn dann noch so dumme unreife Kommentare dazu kommen hilft es keinem weiter. Schwangere bei denen alles glatt verläuft sind keine besseren Menschen als die jenigen, die solch ein Schicksal ertragen müssen.
Denn Kommentare dieser Art sind egoistisch und anmaßend.

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