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Frauenheilkunde

Wie sicher ist die Pille?

von Unbekannt , 25.12.06 00:19
Ich würde gerne etwas zur allgemeinen Sicherheit von den modernen Pillen wissen. Wie sicher ist allgemein die Petibelle? Beziehungsweise, wie hoch ist WIRKLICh die Wahrscheinlichkeit, bei regelmäßiger, fehlerfreier Einnahme trotzdem schwanger zu werden?

Vielen Dank!

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Re: Wie sicher ist die Pille?

von Cyberdoktor , 27.12.06 03:24
Hallo,

"Ich würde gerne etwas zur allgemeinen Sicherheit von den modernen Pillen wissen. Wie sicher ist allgemein die Petibelle? Beziehungsweise, wie hoch ist WIRKLICh die Wahrscheinlichkeit, bei regelmäßiger, fehlerfreier Einnahme trotzdem schwanger zu werden? "
100% sicher ist die Pille nie, insgesamt (mit Einnahmefehlern etc.) liegt die Häufigkeit bei knapp 2-5 Schwangerschaften pro eintausend Anwenderinnen (=Pearl-Index 0,2-0,5) einer Mikropille wie der Petibelle (3mg Drospirenon und 0,03mg Ethinylestradiol) in einem ganzen Anwendungsjahr. Für Frauen, die alles exakt nach Herstelleranweisungen machen, dürfte der Wert gegen null gehen.

Die Pille ist ein Ovulations(Eisprung-)hemmer, d.h. es kommt in dem Zyklus mit Pilleneinnahme im Eierstock nicht zur Eireifung und der Eisprung bleibt aus. Dieser Schutzmechanismus ist äusserst zuverlässig.


ovar mit follikeln
Schnitt durch Eierstock. 9: sprungbereite Eizelle, 9a: Eibläschen (Follikel) nach Eisprung, die Eizelle hat das Follikel verlassen, 5-8: nicht sprungbereite Follikel mit Eizellen. 10: Gelbkörper.



mestruationszyklus
Menstruationszyklus: Übersicht über die zyklischen Vorgänge. Die Antibabypille verhindert Eireifung und Eisprung
Bild: Chris 73, Commons, Creative Commons Attribution ShareAlike 2.5 License


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Sicherheit der Pille

von CatNat23 , 12.02.11 05:12
Hallo liebes Ärzteteam

Ich habe eine Frage zur Sicherheit der Pille.

Ich nehme seit einigen Monaten die Meliane 21, sehr regelmässig. Ich nehme keine zusätzliche Medikamente.
Bis jetzt hatte ich noch keine Probleme, ausser am Anfang einige Tage sog. Schmierblutungen, doch die verschwanden relativ schnell.

Mein Freund und ich überlegen uns nun, ohne Kondom Geschlechtsverkehr zu haben. Jedoch bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob ich das schon will, da der Pearl-Index der Mikropille 0.2%-0.5% ist und ich so doch noch eine Chance hätte, schwanger zu werden.

Könnt ihr mir sagen, wie sicher die Meliane 21 wirklich ist? Beinhaltet dieser Index auch die Frauen, die die Pille falsch oder mit anderen Medikamenten eingenommen haben?

Vielen Dank für eine Antwort

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Re: Sicherheit der Pille

von Cyberdoktor , 12.02.11 07:25
Hallo,

"Ich nehme seit einigen Monaten die Meliane 21, sehr regelmässig. Ich nehme keine zusätzliche Medikamente."
dann haben Sie die volle schwangerschaftsverhütende Wirkung.

"Bis jetzt hatte ich noch keine Probleme, ausser am Anfang einige Tage sog. Schmierblutungen, doch die verschwanden relativ schnell."
kommt in den ersten Zyklen häufig vor, der Körper muss sich erst auf die Hormongaben einstellen.

"Mein Freund und ich überlegen uns nun, ohne Kondom Geschlechtsverkehr zu haben."
wenn in einer festen Beziehung keine Übertragung von Geschlechtskrankheiten befürchtet werden muss, spricht nichts dagegen, der exzellente Verhütungsschutz durch die Pille muss nicht zusätzlich durch Kondom ergänzt werden. Kondome haben eine Versagerquote von knapp 7-14 Schwangerschaften pro einhundert Anwenderinnen (=Pearl-Index 7-14) in einem ganzen Anwendungsjahr.

"Jedoch bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob ich das schon will, da der Pearl-Index der Mikropille 0.2%-0.5% ist und ich so doch noch eine Chance hätte, schwanger zu werden. Beinhaltet dieser Index auch die Frauen, die die Pille falsch oder mit anderen Medikamenten eingenommen haben?"
genau, in derartige Pearl-Index-Statistiken fliessen auch die Fälle von Frauen ein, die Anwendungsfehler gemacht haben, bzw. bei denen sonstige Faktoren die Wirkung beeinflusst haben. Wird alles richtig gemacht und es bestehen keine Abschwächungsmöglichkeiten, ist eine Schwangerschaft ausgeschlossen.

"Könnt ihr mir sagen, wie sicher die Meliane 21 wirklich ist?"
wie sonstige Mikropillen: äusserst sichere Schutzwirkung, Kondome bieten nur einen zusätzlichen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

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Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Sicherheit Pille ohne Einnahmefehler

von Unbekannt , 28.04.11 15:30
Zu dem Thema Schutz hätte ich auch eine Frage.

Meine Freundin und ich haben während der Einnahmephase der Pille öfters mit einander geschlafen. Ich bin mir auch definitv sicher ( und sie sich auch) dass sie nichts falsch gemacht hat. Jetzt hat sie am ersten Tag ihrer Pillenpause trotzdem einen Schwangerschaftstest gemacht. Der war negativ, der letzte Sex allerdings erst ca. 7 Tage her. Ist es sinnvoll nochmal einen Test zu machen, oder ist das einfach nur sinnlos und reine Panik von ihr und mir?

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Re: Sicherheit Pille ohne Einnahmefehler

von Cyberdoktor , 28.04.11 15:41
Hallo,

"Meine Freundin und ich haben während der Einnahmephase der Pille öfters mit einander geschlafen. Ich bin mir auch definitv sicher ( und sie sich auch) dass sie nichts falsch gemacht hat."
dann hatte Ihre Freundin den vollen, exzellenten Schwangerschaftsschutz durch die Pille, Schwangerschaftsängste sind unbegründet, Tests eine sinnlose Geldvernichtung. Zur Sicherheit der Pille: siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock, die Freundin soll auch erneut kurz mit dem Frauenarzt über die Pillensicherheit reden, es bringt nichts, nun trotz Pilleneinnahme ständig zu testen, die Pille soll einen Geschlechtsverkehr ohne Schwangerschaftsängste ermöglichen.

"Jetzt hat sie am ersten Tag ihrer Pillenpause trotzdem einen Schwangerschaftstest gemacht."
einige allgemeine Anmerkungen zum Thema Schwangerschaftstest: wird nach einer Risikosituation (z.B. Pille mehrfach vergessen) bei einer ausbleibenden (!) Periode eine Schwangerschaft befürchtet, sollte eine Woche nach der ausbleibenden Blutung ein Schwangerschaftstest gemacht werden. Der Test weist das schwangerschaftstypische Hormon HCG im Urin nach, bei negativem Ergebnis ist ein weiterer Test eine bzw. zwei Wochen später sehr sinnvoll. Nur ein Test reicht nicht. Die Hersteller geben zwar oft eine Zuverlässigkeit von 95% an, es gibt aber Studien, in denen die Tests deutlich unzuverlässiger waren (Accuracy of consumer performed in-home tests for early pregnancy detection., Am J Public Health. 1986 May;76(5):512-4. ). Der Bluttest beim Frauenarzt ist dagegen in der Lage eine Schwangerschaft sehr sicher festzustellen und die beste Wahl.

schwangerschaftstest
Schwangerschaftstest: ist ausreichend HCG im Urin, so können die farbstoffmarkierten Antikörper andocken.
Bild: Martin Brändli, Creative Commons Attribution ShareAlike 2.5 License


"Ist es sinnvoll nochmal einen Test zu machen, oder ist das einfach nur sinnlos und reine Panik von ihr und mir?"
bei einer Pilleneinnahme gemäss Herstelleranweisungen ist ein Schwangerschaftstest sinnlos. Der Frauenarzt wird die Freundin gewiss gern aufklären.

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warum Sicherheit der Pille nicht 100%

von holli_603 , 17.08.15 15:43
hallo liebes ärzteteam :)
ich habe eine allgemeine frage zur sicherheit der antibabypile, da sie mir weder mein frauenarzt erklären kann und ich auch nichts passendes im internet gefunden habe.
warum erreicht denn die antibabypille keinen 100 prozentigen schutz vor einer schwangerschaft unter der vorraussetzung einer einwandfreien einnahme?

ich vertraue schon seit 2 jahren auf meine pille, die volina mite, und hat immer gut geklappt aber seit eine freundin schwanger trotz pille geworden ist ( angeblich kein einnahmefehler) mach ich mir doch ein paar gedanken.
liebe grüsse holli

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Re: warum Sicherheit der Pille nicht 100%

von Cyberdoktor , 18.08.15 10:58
Hallo,

"warum erreicht denn die antibabypille keinen 100 prozentigen schutz vor einer schwangerschaft unter der vorraussetzung einer einwandfreien einnahme?"
ganz einfach, in Studien können die Wissenschaftler die Anwenderinnen nur nach einer einwandfreien Einnahme befragen, ebenso ob abschwächende Faktoren wie Erbrechen, Durchfall oder Medikamenteneinnahmen vorgekommen sind. Auf diese Angaben müssen die Forscher sich dann verlassen, es gibt keine perfekte Kontrolle und keine Möglichkeit, die Aussagen zu überprüfen. Erfahrungsgemäß sagen Patienten aber oft nicht die Wahrheit, geben z.B. Einnahmefehler nicht gerne zu, auch ist zum Zeitpunkt der Befragung eine Durchfallepisode evt. schon wieder vergessen, kommt es dann während der Testphase zu einer Schwangerschaft, wird in den Studienergebnissen ein Pillenversager trotz vorgeblich perfekter Einnahme verzeichnet. Könnte man die Pille unter streng kontrollierten Bedingungen verabreichen (Anwendung und sonstige Bedingungen in einer Klinik perfekt überwacht), wäre ein Schutz von 100% zu erwarten.

Wenn Anwenderinnen im Internet oder Bekanntenkreis über Schwangerschaften trotz Pillenanwendung berichten, dürften in der Regel ebenfalls unbemerkte Anwendungsfehler bzw. nicht mehr erinnerliche Verdauungsstörungen und Arzneimittelwechselwirkungen als Auslöser vorliegen, oder die Erklärung Pillenversager ist eine Schutzbehauptung aus anderen Gründen.

Evt. verwenden einige Frauen auch abschwächende pflanzliche Mittel (z.B. aus der Naturmedizin, siehe auch unser Themenblock Wechselwirkung Pille - homöopathische u. pflanzliche Mittel ) deren Interaktionspotenzial nicht offensichtlich oder bekannt ist.

"seit eine freundin schwanger trotz pille geworden ist ( angeblich kein einnahmefehler)"
Betonung liegt auf angeblich!

"mach ich mir doch ein paar gedanken."
überflüssig.

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Ihr Cyberdoktor-Team

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