Hallo,
"Ich habe Anfang Dezember eine Ovarialzyste diagnostiziert bekommen.Habe auch die übleichen dumpfen Schmerzen im Unterlaib und so weiter."
Eierstockzysten finden sich oft als Zufallsbefund bei einer Untersuchung.
Die häufigste Form der Ovarialzysten sind sogenannte Follikelzysten. Die Eierstöcke enthalten Follikel, das sind kleine Bläschen, die jeweils eine Eizelle beherbergen. Platzt das Follikel nicht (kein Eisprung), kann es sich stark vergrössern, es wird zu einer funktionellen Zyste.
Anatomie: Uterus und Eierstock (grün markiert).
Schnitt durch Eierstock. 9: sprungbereite Eizelle, 9a: Eibläschen (Follikel) nach Eisprung, die Eizelle hat das Follikel verlassen, 5-8: nicht sprungbereite Follikel mit Eizellen.
Viele Eierstockzysten sind zyklus- und hormonabhängig und können sich während eines Zyklus stark vergrössern, die meisten Zysten bilden sich von ganz allein zurück. Zuerst wird die Zyste meist nur beobachtet (Ultraschall), kommt es nicht zu einer Verkleinerung bzw. wenn starke Beschwerden dazu kommen, kann eine Behandlung durchgeführt werden.
Bei Frauen, die die Antibabypille nehmen, sind Zysten seltener, da die Eierstöcke durch die Hormone der Pille ruhig gestellt sind.
"Mein Problem besteht darin, dass ich meine Regel nicht bekomme.Bin nun seid einem knappen Monat überfällig."
Das zeitgleiche Auftreten von Zysten und einer ausbleibenden Periode wäre nicht ungewöhnlich, beide können ja Zeichen eines gestörten hormonellen Gleichgewichts sein.
Der natürliche Zyklus zeigt eine Vielzahl von exakt aufeinander abgestimmten, zu bestimmten Zeitpunkten ablaufenden Vorgängen und zyklischen Änderungen der Hormonproduktion, da sind Störungen leicht möglich.
Zyklusunregelmässigkeiten mit einer zu frühen, verspäteten, verkürzten, abgeschwächten, verlängerten oder ausbleibenden Periode kommen häufig vor. Meist liegt die Ursache in einer harmlosen kurzfristigen hormonellen Fehlsteuerung. Auslöser dieser Fehlsteuerung können z.B. exzessiver Sport, Belastungen durch Krankheiten, Stress, Medikamentenwechselwirkungen (vor allem Psychopharmaka, blutdrucksenkende Medikamente und Hormonpräparate, z.B. „Pille“) sowie starke Gewichtsveränderungen sein. Bei länger anhaltenden Störungen kommen auch eine vermehrte Bildung von Prolaktin (Hormon zur Milchbildung), Androgen (männliches Sexualhormon), ebenso wie organische Ursachen (z.B. Fehlfunktionen der Nebennieren oder der Schilddrüse) in Frage.
Bleibt die Periode aus, ist - Geschlechtsverkehr vorausgesetzt - stets ein Schwangerschaftstest sinnvoll.
Eine ein oder zweimal ausbleibende Blutung in Abwesenheit weiterer Symptome ist nicht ungewöhnlich, daher spricht man auch erst ab 6 Monaten ohne Periode von einer sekundären Amenorrhö. Wenn auch die nächste Blutung ausbleibt, raten wir zu einem Kontrollbesuch beim Frauenarzt.
"Nicht dass ich schwanger bin.Beim Ultraschall wegen der Zyste hat mein Arzt auch die Gebärmutter beschallt und nichts gefunden.Habe ihm aber auch nicht von meinem Problem mit der Regel erzählt."
eine Schwangerschaft hätte der Arzt dann sehen müssen.
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