Liebe Gina,

die Drei-Monats-Spritze enthält wie auch die sogenannten Minipillen nur Gestagene (progesteronähnliche Substanzen), vorteilhaft sind eine geringe Hormonbelastung und das Wegfallen der täglichen Tabletteneinnahme.

"Ich habe sie 2 Tage vor Beginn meiner Regel bekommen und jetzt habe ich meine Regel gar nicht bekommen"
ein Ausbleiben der Regel bei Anwendung der Dreimonatsspritze kommt vor. Für den Körper wäre das egal, es gibt ja auch bei der Pille die Möglichkeit einfach einen Langzyklus ohne Pause und Periode zu machen. Wäre also kein Nachteil.

"Nun meine Frage, kann der Test durch die Spritze verfälscht sein "
nein.

Ängste sind unbegründet, wenn die Pille korrekt eingenommen haben, ist es äusserst unwahrscheinlich, dass eine Schwangerschaft auftritt und auch mit der Dreimonatsspritze kommt es nur zu ca. 1 bis 6 ungewollten Schwangerschaften pro 1000 Frauen in einem Jahr ( Jörg Baltzer, Klaus Friese, Michael Graf, Friedrich Wolff 2006, Praxis der Gynäkologie und Geburtshilfe: Das komplette Praxiswissen in einem Band, Seite 443 ). Es handelt sich also bei der Spritze um ein extrem sicheres Verhütungsmittel, der Schutz ist mit dem einer Pille vergleichbar ( Thomas Herdegen 2010, Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie, Seite 213 ).

Bei negativem Ergebnis ist stets ein weiterer Test eine Woche später sehr sinnvoll. Die Hersteller geben zwar oft eine Zuverlässigkeit von 95% an, es gibt aber Studien, in denen die Tests deutlich unzuverlässiger waren (Accuracy of consumer performed in-home tests for early pregnancy detection., Am J Public Health. 1986 May;76(5):512-4. ) der Bluttest beim Frauenarzt ist dagegen in der Lage eine Schwangerschaft sehr sicher festzustellen.

"Allerdings habe ich soviel Nachteile von dieser gelesen,"
grosse Nachteile im Vergleich zu Minipillen sind nicht zu erwarten, Sie müssen jetzt ja ohnehin drei Monate warten, Sie können dann in ruhe entscheiden, ob Sie das gut vertragen haben.

"bekomme ich meine Regel dann wieder oder muss ich mit Komplikationen rechnen?"
Komplikationen sind nicht zu erwarten, es kann höchstens etwas dauern, bis sich wieder eine Regelblutung einstellt.

Schreiben Sie uns, wie Sie die Spritze vertragen.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team


Antwort schreiben

Hallo,

"Habe anfang des Jahres eine 3Monats Spritze bekommen und bekomme jetzt seit gut 4 Monaten meine Periode nicht mehr"
das ist nicht sehr ungewöhnlich.

Nach längerer Verhütung mit hormonellen Verhütungsmethoden (ausser der Minipille) kann es nach Absetzen über einige Monate (teils bis zu einem Jahr) zu Zyklen mit Zwischenblutungen, ausbleibenden (wie bei Ihnen), stärkeren oder schwächeren Monatsblutungen und ausbleibenden Eisprüngen kommen.

Der natürliche Zyklus zeigt eine Vielzahl von exakt aufeinander abgestimmten, zu bestimmten Zeitpunkten ablaufenden Vorgängen und komplizierten zyklischen Änderungen der Hormonproduktion, da sind Störungen leicht möglich und es dauert nach Absetzten der Mittel einfach eine gewisse Zeit, bis sich wieder alles eingespielt hat.



Halten die Zyklusstörungen länger an, ist ein kurzer Kontroll- bzw. Beratungstermin beim Frauenarzt aber stets sinnvoll, auch um (meist) unnötige Sorgen zu zerstreuen. Schreiben Sie uns, was der Arzt sagt, wir freuen uns immer über eine Rückmeldung.

"Habe aber einen Kinderwunsch"
warten Sie sicherheitshalber mit ungeschütztem Verkehr (Kondome einsetzen), bis Sie wieder einen oder zwei stabile Zyklen hatten (mit Periode), dann ist sichergestellt, dass eine befruchtete Eizelle optimale Einnistungsbedingungen vorfindet.

Nach Einsatz der Verhütungsspritze müssen Frauen mit Kinderwunsch ca. 3 mal so lange auf die Erfüllung des Kinderwunsches warten, wie Frauen, die zwecks Verhütung nur auf Kondome gesetzt haben (ca. 14 Monate zu 4 Monaten, Hassan MA et al. 2004: "Is previous use of hormonal contraception associated with a detrimental effect on subsequent fecundity?" ). Es dauert also, bis sich die hormonellen Regelkreise wieder eingespielt haben.

"und was kann ich tun????"
normalerweise kann man nur abwarten.

Da man aber nie weiss, ob es schon im nächsten Zyklus mit dem Kinderwunsch klappt: Wir empfehlen stets vor Absetzen der Verhütungsmittel bzw. vor ungeschütztem Geschlechtsverkehr ein Beratungsgespräch bei Ihrem Frauenarzt (Ihr Partner kommt mit). Der Arzt wird Sie untersuchen und die nötigen Bluttests machen, z.B. um eine Immunität gegen Röteln und Windpocken festzustellen. Rötelnerkrankungen sind ja in der Frühschwangerschaft für den Embryo sehr gefährlich, falls Sie nicht gegen Röteln immun sind, sollten Sie sich vor Eintritt einer Schwangerschaft gegen Röteln impfen lassen.

Zusätzlich sollte wenn nötig der Impfschutz gegen Keuchhusten nachgeholt bzw. aufgefrischt werden.

Zum Impfschutz bei Erwachsenen gehören aber auch die alle zehn Jahre fälligen Auffrischimpfungen gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) und Diphtherie. Bei Impflücken wird ein Kombinationsimpfstoff (Tetanus/Diphtherie/Pertussis) eingesetzt.

Die Impfungen schützen nicht nur Mutter und Kind während der Schwangerschaft, auch nach der Geburt profitiert das Neugeborene über den sog. Nestschutz von der Immunität der Mutter. Antikörper der Mutter gegen z.B. Masern, Mumps, Röteln und Tetanus gelangen über die Plazenta in das Kind und schützen es noch Monate nach der Geburt.

Familiäre Risiken wie Erbkrankheiten oder Diabetes werden ebenfalls geklärt.

Der Arzt wird Sie auch beraten, welche Medikamente erlaubt sind, und welche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente wichtig sind. Wichtig ist eine gesunde ausgewogene Ernährung mit sportlicher Betätigung. Über- oder Untergewicht schadet nicht nur der Fruchtbarkeit, sondern verursacht auch während der Schwangerschaft Probleme. Rauchen und Alkoholkonsum sollten eingestellt werden.

Zusätzlich unsere Standardfrage bei Kinderwunsch: Nehmen Sie bereits Folsäure? Dies wäre sehr wichtig!

Bei Kinderwunsch sollte stets mit Absetzen der Verhütungsmittel (d.h. wenn Sie anfangen, ungeschützten Verkehr zu haben) eine Folsäureeinnahme begonnen werden. Denn wenn Sie bei einer Schwangerschaft eine ausbleibende Periode bemerken und erst dann mit Folsäure starten, haben Sie schon wichtige Tage für die Folsäuregabe verpasst. Entscheidend ist besonders der Zeitraum der ersten (meist ja unbemerkten) Schwangerschaftswochen, da sich die gefürchteten Neuralrohrdefekte schon in der zweiten bis dritten Schwangerschaftswoche bilden können.



Die Folsäure verhindert die genannten kindlichen Missbildungen so sicher, dass in anderen Ländern Folsäure dem Mehl beigemischt wird, dies wäre auch für Deutschland wünschenswert.




Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team


Antwort schreiben

Hallo,

"Hab mir seit ca.1,5Jahren die 3-Monatsspritze geben lassen und hab vor 2
Wochen abgesetzt Würde gerne wissen wie lang es dauern kann schwanger zu werden"
siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock: Frauen, die mit der Dreimonatsspritze verhütet haben, müssen ca. 3 mal so lange auf die Erfüllung des Kinderwunsches warten, wie Frauen, die zwecks Verhütung nur auf Kondome gesetzt haben. Es kann aber auch schon direkt nach dem Absetzen zu einer Schwangerschaft kommen (wenn nach Ende der drei Monate keine neue Spritze gegeben wird).

Nach dem Absetzen der Spritze würden wir mit einem komplett ungeschützten Verkehr noch abwarten (Kondome einsetzen), bis Sie wieder zwei stabile Zyklen mit einer regulären Periode hatten, dann dürfte sich wieder ein natürlicher stabiler Zyklus eingestellt haben, der optimale Bedingung für eine Befruchtung und Einnistung verspricht (bitte auch vor ungeschütztem Verkehr zum Frauenarzt zwecks Beratung, Stichwort Folsäure und Impfungen).

" und wann ca. die Periode einsetzt"
meist kurz nach dem Absetzen. In einigen Fällen kann es aber auch länger dauern.

"Kann die Gefahr bestehen durch die 3-Monatsspritze unfruchtbar zu werden?"
nein, eine dauerhafte Unfruchtbarkeit droht weder bei Spritze noch Antibabypille. Diese Mittel verhindern einfach den Eisprung und die Eireifung (und verändern den Schleim im Gebärmutterhals), nach dem Absetzen hört diese Wirkung früher oder später wieder auf.

Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team


Antwort schreiben

Hallo,

" ich habe die spritze ca. 2Jahre lang genommen, auch ich habe bis heute letzte Spritze im Dezember, seit Februar implanon) nie meine Mens gehabt...Ich finde dies sehr angenehm"
viele Anwenderinnen sehen das als Vorteil, der Körper braucht keine regelmässige Periode.

"Aber mein Gynäkologe hat mich aufgeklärt, dass es nach dem Absetzen der Spritze bis zu 2 Jahren dauern kann, bis du wieder Kinder bekommen kannst."
nach einer längeren Anwendung hormoneller Verhütungsmittel kann es in der Tat etwas dauern, bis es zu einer Schwangerschaft kommt.

" Die 3 Monats Spritze baut ja die Gebärmutterschleimhaut ab"
es dauert in einigen Fällen länger, einen Kinderwunsch zu verwirklichen, weil die komplexen Zyklusvorgänge (siehe oben) durch die Hormongaben verändert wurden, diese müssen sich zunächst wieder normalisieren. Die Gebärmutterschleimhaut ist also nicht abgebaut, sonder nur in einem gewissen Ruhezustand und ganz schnell wieder bereit, Eizellen aufzunehmen, wenn die Zyklussteuerung wieder stimmt.

" Monatsblutung), als ich mal eine Spritze verpasste, wurde ein Scheiden-Ultraschall durchgeführt und ich hatte null Schleimhaut, d.h. ich war trotz verpasster Spritze verhütet."
das ist gewiss ein Missverständnis, Sie konnten keinesfalls von einer sicheren Verhütung ausgehen. Sie hatten nicht "Null" Schleimhaut. Setzt die zentrale Steuerung des Menstruationszyklus wieder ein, ist die Schleimhaut binnen weniger Tage gereift.

"schau im internet, aber das Allerwichtigste Lass dir keine ANGST machen durch irgendwelche Horror-Stories"
richtig, wir raten dazu, sich unbedingt auf ärztlich moderierten Seiten zu informieren.

Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team


Antwort schreiben