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Frauenheilkunde

Ektopie Ursache für Zwischenblutungen?

von Unbekannt , 14.05.13 08:13
Guten Morgen. Zum Thema Ektopie ist hier schon viel geschrieben worden und hat mir sehr weitergeholfen. Trotzdem bin ich mit meinem Laienwissen am Ende.

An E. leide ich schon seit 6-7 Jahren. Anzeichen das Übliche: Kontaktblutungen nach GV, mal mehr mal weniger. Mein Doc hat es mit Albothyl versucht, kein Erfolg. Dann Verätzung mit Agentrix (oder so). Letzteres seeeehr schmerzhaft. Erfolg: gering. Ich habe mich schon fast damit abgefunden.

Nun trat vor 8 Wochen ein ganz anderes Problem auf: Zwischenblutungen, hellrot, mit Krämpfen. Und das mehrere Wochen lang (ohne vorherigen GV). Dachte zunächst es liegt am Langzeitzyklus. Also Pillenpause gemacht, minimale Periode bekommen und neue Pillenpackung angefangen. Aber vor 3 Tagen dann wieder: hellrotes Blut mit dunklen Stücken und Krämpfe.

Ich kenne Zwischenblutungen bei Stress oder LZZ, aber nicht hellrot und nicht mit Bauchweh.

War gestern beim Arzt. Der hat zunächst etwas wie Zyste vermutet, was mich etwas schockiert hat. Aber da war Gott Sei Dank nichts zu sehen. Er schien mir eher ratlos und hat gesagt es läge dann vermutlich an meinem Muttermund. Daraufhin wurde der direkt mal verätzt. Schmerzen sag ich nur... Und es kam der Vorschlag dies mit Elektrokoagulation zu behandeln. Das sei angeblich schmerzFREI und hielte dauerhaft. Nun bin ich etwas verunsichert und hilflos. Ich vertraue meinm Arzt eigentlich sehr. Aber all das Blut ohne vorherige Berührung durch eine Ektopie? Mit Krämpfen?
Andererseits...GV ohne Blut wär schon mehr Lebensqualität...

Frage 1. Können die o.g. Zwischenblutungen von der Ektopie kommen?

Frage 2. Ist eine Elektrokoagulation zu empfehlen?

Oder kann das alles wieder auf Stress usw geschoben werden?

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Re: Ektopie Ursache für Zwischenblutungen?

von Cyberdoktor , 14.05.13 10:24
Hallo,

"An Ektopie leide ich schon seit 6-7 Jahren... Kontaktblutungen nach GV, mal mehr mal weniger."
in vielen Fällen halten die Beschwerden über Jahre an, die anatomische Situation (empfindliche Gebärmutterschleimhaut ist in Bereich der Muttermundes vorgeschoben) ändert sich ja in der Regel nicht spontan. Man muss aber betonen, dass eine Ektopie (auch Portioektopie oder Ektropium genannt) als normaler (physiologischer) Zustand bei einer geschlechtsreifen Frau angesehen werden kann ( Klaus Diedrich 2007, Gynäkologie und Geburtshilfe, Seite 227 ) und gelegentliche Blutungen im Rahmen des Verkehrs dann zwar lästig, aber nicht krankhaft sind.

"Albothyl...Agentrix... Erfolg: gering. "
in der Tat sind die Erfolgsaussichten beim Einsatz von diesen (Adstringentien genannten) Mittel nicht optimal, daher setzt man, wenn in Einzelfällen eine Behandlung als notwendig angesehen wird, mittlerweile eher auf Laser, Kryochirurgie (Einsatz von extremer Kälte) oder Elektrokoagulation (mittels Strom wird das Gewebe mit Hitze gezielt geschädigt), siehe z.B. ( J. W. Dudenhausen 2002, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Seite 362 ).

"Zwischenblutungen, hellrot, mit Krämpfen. Und das mehrere Wochen lang...Langzeitzyklus."
Zwischenblutungen können im Rahmen eines Langzyklus zwar vorkommen, siehe auch unser Themenblock Pille: Periode verschieben, Zyklus verlängern (Häufige Fragen) , die Kontrolle durch den Arzt ist aber stets sinnvoll.

Da Sie über die Pilleneinnahme berichten: Antibabypillen können eine Ektopie verstärken ( Wolfgang Kühn, Jürgen Heinrich 2011, Kolposkopie in Klinik und Praxis, Seite 7 ).

"Ich kenne Zwischenblutungen bei Stress"
in der Tat eine häufige Ursache, der Zyklus ist empfindlich.

"Zyste vermutet, was mich etwas schockiert hat."
Eierstockzysten sind sehr häufig (und meist harmlos) und führen dann auch oft zu Zyklusstörungen. Siehe Eierstockzysten (Häufige Fragen) .

"es läge dann vermutlich an meinem Muttermund. Daraufhin wurde der direkt mal verätzt."
die Blutungen wären durch eine Ektopie zu erklären, allerdings berichten Sie auch über heftige Schmerzen, dass passt dann nicht zu einer einfachen Ektopie. Der Arzt kann sich dann zwar entschliessen, zunächst abzuwarten, ob der Zyklus sich normalisiert, bleibt aber eine Besserung aus, muss intensiver nach weiteren Ursachen gesucht werden.

"Vorschlag dies mit Elektrokoagulation zu behandeln. Das sei angeblich schmerzFREI und hielte dauerhaft."
Im Allgemeinen ein Eingriff ohne nennenswerte Schmerzen, bessere Erfolgsaussichten als bei einer Verätzung, die Elektrokoagulation hat hohe Heilungsraten ( Miller JF et al. 1973: "A comparison of electrocautery and cryocautery for the treatment of cervical erosions and chronic cervicitis." und Machado Junior LC et al. 2008: "Evidence for benefits from treating cervical ectopy: literature review." ).

"Aber all das Blut ohne vorherige Berührung durch eine Ektopie? Mit Krämpfen?"
insbesondere angesichts der Krämpfe ein ungewöhnlicher Verlauf, im Zweifel vor dem Eingriff eine weitere Meinung einholen.

"Können die o.g. Zwischenblutungen von der Ektopie kommen?"
ja, auch ohne Verkehr. Würde aber die Schmerzen nicht erklären, der Arzt muss bei anhaltenden Symptomen prüfen, ob andere Auslöser wie z.B. eine Hormonstörung vorliegen, die sowohl eine Ektopie verstärkt, als auch zu Schmerzen im Gebärmutterbereich führt.

"Oder kann das alles wieder auf Stress usw geschoben werden?"
je nach Einzelfall können die hormonellen Regelkreise gründlich durcheinander geraten, dann kann es auch zu periodenähnlichen Schmerzen kommen. Es müssen aber andere Ursachen (z.B. Infektionen, Hormonstörungen, Zysten, Probleme im Gebärmutterbereich) ausgeschlossen werden. Berichten Sie hier bitte über den weiteren Verlauf, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen.

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Ektopie seit 2 Jahren

von Unbekannt , 13.06.15 07:52
Hallo,

ich leide jetzt schon seit zwei Jahren an einer Ektopie. Angefangen hat alles, als ich den Nuva-Ring absetzte und zu keinem neuen Verhütungsmittel griff. Also sollte ich meine normale Periode bekommen.

Leider hielt diese irgendwann mehr als zwei Wochen an und ich hatte vllt mal eine Woche ruhe von den Blutungen. Meine damalige Frauenärztin hat mir dann wieder dazu geraten die Pille zu nehmen, was ich dann auch tat. Am Anfang war dies gut, doch irgendwann bekam ich immer wieder Zwischenblutungen und hatte Schmerzen beim GV.

Also wieder zur FA. Diese sagte ich hätte eine kleine Schleimhautausstülpung die zu den Blutungen und Schmerzen führt (sie hat nur mit dem Stäbchen leicht hingedrückt und es hat zum Bluten angefangen). Darauf verschrieb sie mir eine Pilzkur (???). Das fand ich dann so komisch, dass ich zu einer anderen FA gewechselt bin, diese verschrieb mir eine stärkere Pille mit der es am Anfang auch besser ging, aber nach drei Monaten (und wieder mehr GV mit neuem Freund) bin ich wieder am Anfang. Jetzt hat sie mir wieder eine stärkere Pille und Zäpfchen zum desinfizieren verschrieben. Irgendwie weiß sie nicht mehr weiter und ich auch nicht. Ich kann mich einfach nicht darauf verlassen, wann meine Tage kommen und gehen (Zwischenbl. sind auch unabhängig vom GV). Haben Sie einen Rat?

Danke und Liebe Grüße

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Re: Ektopie seit 2 Jahren

von Cyberdoktor , 16.06.15 17:16
Hallo,

"leide jetzt schon seit zwei Jahren an einer Ektopie."
die Beschwerden bei einer Ektopie sind oft hartnäckig, siehe die anderen Beiträge in unseren Foren.

"Darauf verschrieb sie mir eine Pilzkur (???)."
seltsam, evt. war eine Kur mit Milchsäurebakterien gemeint...

"stärkere Pille...am Anfang auch besser... aber nach drei Monaten...wieder am Anfang. Jetzt wieder eine stärkere Pille"
bitte nicht zu schnell wechseln, es kann zwischendurch unabhängig von der Ektopie auch immer mal zu Blutungen kommen, wenn äussere Faktoren wie Stress oder Belastungen die Hormone etwas durcheinander bringen. Halten die Beschwerden allerdings ohne Besserung an, müssen leider je nach Einzelfall mehrere Pillen mit unterschiedlichen Abmischungen ausprobiert werden (jeweils möglichst über mindestens 3 Zyklen). Man kann übrigens auch testen, ob ein Langzyklus ohne Pausen einen günstigen Effekt hat. Berichten Sie hier bitte über den weiteren Verlauf, Sie helfen damit auch anderen Betroffenen (oft melden sich die Fragesteller bei einer Besserung leider nicht mehr).

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Re: Ektopie Ursache für Zwischenblutungen?

von Unbekannt , 20.10.16 11:23
Guten Tag,

seit mehreren Monaten habe ich (32) Kontaktblutungen die zunehmen und schlimmer werden. Ich nehme die Swingo 30. Vorher Daylette und ich empfinde es so, dass es mit Swingo schlimmer geworden ist. Ich war nun in einer Dysplasiesprechstunde - es hieß ich habe eine entzündliche Gewebsveränderung am Muttermund. Man gab man mir Doxicyclin für 10 Tage, welches ich bin in die nächste Blutung hinein nehmen soll. Gewebeprobe wurde entnommen. Danach (nach der Blutung) soll ich mit hochdosiertem Östrogen behandeln (0,5mg) für 10 Tage. Wenn dann keine Besserung eintritt wird mir als einzige Maßnahme eine Verschorfung unter Vollnarkose empfohlen. Des Weiteren soll ich unebdingt die Pille weiter nehmen, obwohl diese laut Aussage der Ärztin den Östrogengehalt im Körper eher dämpft...

meine Fragen:

1. Warum lokale Östrogene anwenden? ich habe mehrfach gelesen dass die alles nur verschlimmern können.
2. ist ein Absetzen der Pille eine mögliche Alternative? Ich habe sowieso den Wunsch schwanger zu werden. Meine FA meinte (bevor ich in der Dyspplasiesprechstunde war) dass ich die Pille absetzen könne und unterstützend Mönchspfeffer nehmen könne. Kann dadurch die Ektopie verschwinden?
3. Kann die Pille Ursache für die Blutungen⁄das Gewebe, das auf dem Muttermund wächst, sein?
4. warum eine Verschorfung unter Vollnarkose? Wie läuft diese ab, wie lange muss ich mich danach schonen?
5. Wie ist der Erfolg einer solchen Verschorfung? Wie lange ist danach Ruhe?
6. macht das mit den Antiobiotika überhaupt wirklich Sinn? Vielen Dank für ihre Antworten.

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