Liebe Ursu,
"Habe heute meinen gynäkologischen Befund bekommen, Diag. PAP Iiw++,Bewertung Kontrollbedürftiger Befund ...Was bedeutet die Diagnose?"da hat Sie der Frauenarzt aber schlecht aufgeklärt, es reicht nicht, den Patienten einfach nur das Labor-Fachchinesisch um die Ohren zu hauen. Auffälligkeiten im PAP-Abstrich sind für viele Frauen eine ewige Quelle unnötiger Sorgen.
Das es immer wieder zu Auffälligkeiten kommt, ist kein Wunder: die bedeckende Zellschicht (Epithel) im Gebärmutterhals- bzw. Scheidenbereich wird ständig erneuert, d.h. pro Quadratzentimeter Epithel sind Millionen von Zellen aktiv, teilen sich, wachsen, reifen, sterben ab. Kommt es dabei zu störenden Einflüssen (wie z.B. einer Infektion oder Entzündung), sieht man das ruck zuck an einem erhöhten Prozentsatz auffälliger Zellen. Bei einem PAP II finden sich eher unbedeutende Zellveränderungen, sowie erhöhte Anzahl von Bakterien / weissen Blutzellen.
Fallen die Reize weg (z.B. Infektion überwunden), verläuft die Zellfunktionen im Allgemeinen wieder in geregelten Bahnen und der Abstrich normalisiert sich.
"Sind dieses bösartige Zellen?"nein! Der Untersucher hat keine Krebszellen gefunden. Wir hatten bereits darauf verwiesen, dass Infektionen und Entzündungen das Wachstum der Zellen stören und so zu Abstrichveränderungen führen.
"Empfehlung zum Dysplasieausschluß eine zytologische Kontrolle in 3 Monaten"das geht in Ordnung, man sollte bei einem PAP Iiw nach einigen Monaten ganz entspannt schauen, ob sich die Veränderungen zurückgebildet haben. Das "W" in PAP Iiw steht dementsprechend für "Wiederholung", dem Untersucher will sicher gehen, ihm reicht die eine Probe für eine endgültige Beurteilung nicht aus.
"was kann ich tun?"Schalten Sie Faktoren aus, die Ihr Immunsystem Schwächen (Stress, Rauchen). Der Frauenarzt wird prüfen, ob eine Infektion vorliegt.
"Ist das eine Vorstufe von Krebs?"nein, erst bei sog. Dysplasien, also deutlich missgestalteten Zellen kann man von Krebsvorstufen sprechen, aber selbst diese Veränderungen könnten sich zurückbilden.
" Wie entsteht so etas?"Siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock. In Frage kommen Infektionen, Hormoneinflüsse, Entzündungen und es dürfte auch diverse unbekannte Faktoren geben,
"Zytomorphologie"=Aussehen der Zellen im Mikroskop
"Leukozyten++"weisse Blutkörperchen, fressen Bakterien. Ein Plus oder Doppelplus steht in Laborberichten in der Regel für "viel" oder "sehr viel".
Leukozyt: elektronenmikroskopische Aufnahme.
Bild: NCI
",Mischflora "meist ist damit gemeint, dass die normalen nützlichen Milchsäurebakterien (Laktobazillen) der Scheide von sonstigen Bakterien in den Hintergrund gedrängt wurden, die Zusammensetzung der Scheidenbakterien-Besiedlung also verändert ist.
"Funktionszytologie Hoher Proliferationsgrad...Befund Proliferationsgrad 3-4 altersentsprechend."je nach Lebensalter (und Hormoneinfluss) verändert sich das Zellbild. Bei Erwachsenen schüttet der Körper maximale Hormonmengen aus, es findet sich ein hoher Proliferationsgrad, d.h. ein voll entwickeltes Zellbild. Bei einer Funktionszytologie untersucht man, wie die Zellen auf Hormoneinflüsse reagieren.
"Qualität Endocervicalzellen vorhanden.Qualität des Präparates gut."man sieht für eine Beurteilung nötige Zellarten.
"Metaplasiezellen +...Befundung Kernunruhe an Zellen des metaplastischen Epithels."Die Zellkerne zeigen im Mikroskop Auffälligkeiten. Wird die übliche äussere Zellschicht (Epithel) des Gebärmutterhalses z.B. durch äussere Einflüsse wie Infektionen gereizt, kann sie neue Extra-Zellschichten ausbilden, das nennt man dann metaplastisches Epithel.
"Parakeratosen."eine Störung der Bildung der Hornschicht der oberflächlichen Hautschichten.
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