Hallo,
"hab seid zwei Jahren mit schwankenden Abstrich Ergebnissen zu kämpfen 3d, 2w, 3d, 2w und jetzt drei hab gelesen das bei 3 ein invasives Karzinom nicht ausgeschlossen werden kann..."
das ist aber zunächst kein Grund zur Sorge, denn die Definition für die Einordnung der Untersuchungsbefunde in PAPIII lautet: "Stärker ausgeprägte entzündliche und/oder degenerative und/oder atrophe Veränderungen mit nicht sicher
beurteilbarer Dignität (CIN oder invasives Karzinom nicht
auszuschließen).", d.h. der Befund ist nicht eindeutig zu beurteilen, der Arzt sieht zwar Auffälligkeiten, kann aber nicht sicher sagen, ob z.B. schlecht erhaltenes Material, eine Entzündung oder andere Ursachen dahinterstecken. Wenn etwas durch den Untersucher nicht eindeutig zu beurteilen ist, kann natürlich auch eine Entartung (sei sie auch sehr selten) nicht ausgeschlossen werden. Die in der Definition genannten entzündlichen Veränderungen können z.B. durch eine Infektion ausgelöst werden.
"Sie meint ich könnte mit dem Ergebniss 2 Jahre abwarten..."
was ist konkret mit abwarten gemeint, ein zweifelhafter zytologischer Befund PAP
III erfordert eine weiterführende Abklärung, der Arzt, der die Proben beurteilte, konnte sich ja nicht genau festlegen. Es wäre also z.B. eine Testwiederholung und je nach Testergebnis HPV Test oder eine Kolposkopie angesagt. Ausserdem muss geklärt werden, ob eine Entzündung (Infektion) oder eine Atrophie (Schleimhautschäden z.B. bei Hormonstörungen) verantwortlich sind, und diese entsprechend behandelt werden.
Zeigt sich dabei kein Erfolg, bzw. in den Folgeuntersuchungen Auffälligkeiten, darf man nicht einfach zwei Jahre abwarten, dann muss z.B. bereits vorher eine Biopsie (Gewebeentnahme) geschehen. Dies sieht z.B. die Leitlinie für die Diagnose und Therapie von Cervikalen Intraepithelialen Neoplasien (CIN) und
Mikrokarzinomen der Cervix uteri der Arbeitsgemeinschaft für Kolposkopie in der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe vor (Speculum - Zeitschrift für Gynäkologie und Geburtshilfe 2005; 23 (3) 20-25).
Auch amerikanische Leitlinien ("2006 consensus guidelines for the management of women with abnormal cervical cancer screening tests." Am J Obstet Gynecol. 2007 Oct;197(4):346-55.) für Abstrichbefunde der Stufe ASCUS (in etwa vergleichbar einem PAPIII) kennen keine Zeit von 2 Jahren, sondern empfehlen folgendes Vorgehen: 2 wiederholte PAP Test in max. 6 Monatsintervallen, einen HPV Test und eine Kolposkopie. Spannend wäre es zu wissen, wo diese ominöse Zahl von 2 Jahren herkommt, Sie können Ihre Ärzte durchaus um eine Quellenangabe bitten.
Wann soll bei Ihnen ein erneuter PAP Abstrich durchgeführt werden, wenn dann wieder PAPIII herauskommt, ist dann eine eine Lupenbetrachtung, Gewebeprobe geplant (oder wurden diese bei Ihnen bereits durchgeführt?)? Wurde eine Behandlung einer Entzündung/Atrophie begonnen (dann würde man zunächst deren Erfolg abwarten)?
Wir verweisen ausserdem auf die oben in diesem Themenblock genannten Studien, die nach Kondomeinsatz einen Rückgang von Zellveränderungen beobachteten. Auch eine HPV-Impfung (siehe:
Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs) ist sinnvoll, oder haben Sie die schon?
"Hab mir schon ne 2te Meinung eingeholt der meint das selbe."
bei PAPIII einfach zwei Jahre ohne Kolposkopie oder ähnliche weitergehende Untersuchungen abwarten? Das können wir uns kaum vorstellen. Wann ist die nächste Kontrolle geplant? Der Arzt hofft bestimmt, das dann wieder ein PAPII vorliegt.
"Handeln die FA nicht fahrlässig?"
kommt drauf an, ob der Arzt eine Quelle für eine 2 Jahres Wartezeit bei PAPIII zitieren kann, unsere Quellen oben geben das eher nicht her. Evtl. ein Missverständnis, fragen Sie erneut nach, ob wirklich bei durchgehend PAPIII nicht doch einmal vor Ablauf der 2 Jahre eine Biospie oder Kolposkopie gemacht werden soll.
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