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Frauenheilkunde

Röntgen in Schwangerschaft (Ärztin, Durchleuchtung)

von miata , 06.01.11 14:45
Hallo,

ich bin Kinderärztin und in der 6. SSW.

Vor ca. 3 Wochen wurde ich in die Radiologie gerufen um einen ZVK unter Durchleuchtung mit KM anzuspritzen. Damals wußte ich noch nichts von der Schwangerschaft. Ich hatte eine doppelte Bleischürze an, also eine, die vorne 2 Lagen hat. Ich stand direkt am Röntgentisch und es wurde 3x für ca. 5-8 Sekunden durchleuchtet und eine Thoraxaufnahme angefertigt. Ich weiß vom Alles oder Nichts-Prinzip, trotzdem bin ich ein bißchen in Sorge....

Vielen Dank

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Re: Röntgen in Schwangerschaft (Ärztin, Durchleuchtung)

von Cyberdoktor , 06.01.11 19:29
Liebe Kollegin,

"in der 6. SSW."
Glückwunsch!

"Vor ca. 3 Wochen wurde ich in die Radiologie gerufen um einen ZVK unter Durchleuchtung mit KM anzuspritzen. Damals wußte ich noch nichts von der Schwangerschaft. Ich stand direkt am Röntgentisch und es wurde 3x für ca. 5-8 Sekunden durchleuchtet und eine Thoraxaufnahme angefertigt."
Kein Drama, das passiert vielen schwangeren Kolleginnen in der Frühschwangerschaft, die zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht wissen, dass sie schwanger sind, und in der Klinik dann mal arbeitsbedingt in den Kontrollbereich geraten.

Die Strahlenbelastung ist in der geschilderten Situation minimal, wir haben oben bereits angesprochen, dass für das medizinische Personal in der Regel allenfalls Dosen im Mikro-Sievert Bereich auftreten.

"Ich hatte eine doppelte Bleischürze an, also eine, die vorne 2 Lagen hat. "
um so besser, somit wurde die ohnehin schon sehr geringe Streustrahlung weiter abgeschwächt.

"Ich weiß vom Alles oder Nichts-Prinzip, trotzdem bin ich ein bißchen in Sorge...."
gemäss Ihrer Schilderung ist nicht davon auszugehen, dass überhaupt ein Schaden entstehen könnte, der das Alles-oder-Nichts-Prinzip auslösen würde. Lassen Sie sich kurz vom Strahlenschutzbeauftragten Ihre Sorgen ausreden und geniessen dann unbeschwert Ihre Schwangerschaft.

Wir wünschen eine schöne Schwangerschaft und Geburt.

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Ihr Cyberdoktor-Team

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Röntgen in Schwangerschaft Ärztin, Durchleuchtung

von Unbekannt , 10.01.11 21:55
Hallo,

ich bin Anästhesistin und war heute in der Gefäßchirurgie eingeteilt. IN der OP wurde eine DSA durchgeführt, die ein Dosisflächenprodukt von insgesamt 9,7cGy pro cm2 wenn ich einen Röntgenschutz getragen habe und meistens über 2m weg war, dürfte eigentlichn keine Schädigung erfolgt sein, oder?
Nun aber zu einem kleinen Problem, ich musste notfallmäßig zu der Patientin und beim zurückgehen bin ich nicht komplett geschützt gewesen. bin nicht rückwärts gegangen, keine Rundumschürze) Kann dabei etwas passiert sein? Bin jetzt in der 2. Woche post conceptionem...

Vielen Dank im Voraus

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Re: Röntgen in Schwangerschaft Ärztin, Durchleuchtung

von Cyberdoktor , 11.01.11 00:08
Liebe Kollegin,

"Bin jetzt in der 2. Woche post conceptionem..."
Glückwunsch!

"ich bin Anästhesistin und war heute in der Gefäßchirurgie eingeteilt. IN der OP wurde eine DSA durchgeführt, die ein Dosisflächenprodukt von insgesamt 9,7cGy pro cm2 wenn ich einen Röntgenschutz getragen habe und meistens über 2m weg war, dürfte eigentlichn keine Schädigung erfolgt sein, oder?"
richtig, die Personaldosis ist in der geschilderten Situation von allen Schwellenwerten ganz weit entfernt, siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock.

"ich musste notfallmäßig zu der Patientin und beim zurückgehen bin ich nicht komplett geschützt gewesen. bin nicht rückwärts gegangen, keine Rundumschürze) Kann dabei etwas passiert sein?"
auch in dieser Situation besteht keine Gefahr, die Streustrahlendosis ist minimal.
Um in dynamischen Situationen derartige Probleme zu vermeiden, gibt es übrigens Mantelschürzen, die auch den Rücken schützen. Derartige Fragen sollte man stets auch mit dem Strahlenschutzbeauftragten des Hauses besprechen.

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Ihr Cyberdoktor-Team

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Türe zum Kontrollbereich geöffnet

von Unbekannt , 11.01.11 07:49
Hallo,

gestern war meine Frau wegen unseres Sohnes im Krankenhaus sie ist jetzt in der 8 SSW) und dort wurde er mehrfach geröngt. Meine Frau hat gesagt, dass sie schwanger ist und hat vor der Tür gewartet.

Die Ärztin schloss die Tür, beim letzten Mal röntgen hat sie die Tür einen Spalt offen gelassen, während meine Frau davor stand.

Ich habe Ihre Antworten zu vielen Beiträgen hier gelesen, kann ich daher davon ausgehen, dass dies nicht problematisch ist?

Liebe Grüße und danke

Sebastian

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Re: Türe zum Kontrollbereich geöffnet

von Cyberdoktor , 11.01.11 10:03
Lieber Sebastian,

"sie ist jetzt in der 8 SSW"
Glückwunsch!

"Meine Frau hat gesagt, dass sie schwanger ist und hat vor der Tür gewartet."
richtig so.

"Die Ärztin schloss die Tür, beim letzten Mal röntgen hat sie die Tür einen Spalt offen gelassen,"
so einen Quatsch sollte die Ärztin besser lassen. Kontrollbereich Türen müssen geschlossen werden. Wer sich solche Nachlässigkeiten erlaubt, macht schnell auch andere Fehler.

"während meine Frau davor stand."
sogar, wenn Ihre Frau in dem Zimmer gestanden hätte, wäre sie nur von einer minimalen Streustrahlung getroffen worden. Das Streustrahlung den Weg durch den Türspalt findet, ist äusserst unwahrscheinlich und so oder so ist die Dosis dann jenseits aller Gefahrengrenzen.

"kann ich daher davon ausgehen, dass dies nicht problematisch ist?"
eindeutig keine Gefahr.

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Fuß-Röntgen in Schwangerschaft, Knochendichtmessung

von Lenkka , 14.01.11 15:00
Hallo, Cyberdoktor

ich habe mein Fuß verletzt und zuerst eine Aufnahne von dem Fuß gemacht, aber dann habe ich eine Knochendichtmessung machen lassen. Es dauerte 12 min. Ich war ca.4 Wochen schwanger bei der Untersuchung und habe nicht darüber gewusst. Ich bin 34 jahre alt und wunsche ein Kind, aber ich bin sehr nervös über die Gesundheit zukünftiges Kind. Wie groß sind mögliche negative Nebenwirkungen für Embryo in meinem Fall?

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Re: Fuß-Röntgen in Schwangerschaft, Knochendichtmessung

von Cyberdoktor , 14.01.11 17:13
Hallo,

"ca.4 Wochen schwanger"
Glückwunsch!

"ich habe mein Fuß verletzt und zuerst eine Aufnahne von dem Fuß gemacht,"
auch für Schwangerer völlig unbedenklich, siehe unsere ausführlichen Beiträge oben in diesem Themenblock.

"aber dann habe ich eine Knochendichtmessung machen lassen. Es dauerte 12 min."
bei der Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) werden in der Tat Röntgenstrahlen eingesetzt. Die Dosis ist allerdings bei den meisten Verfahren normalerweise sehr gering. Häufig werden nur bis zu ca. 4 μSv (Mikro-Sievert) erreicht, zum Vergleich: für einen Langstreckenflug hin und zurück ist die Strahlendosis ca. 100 μSv, eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs liegt bei etwa 50 μSv, die Schwellendosis für kindliche Missbildungen bei 100.000 μSv. Sogar, wenn ein eine Knochendichtemessung mit höherer Belastung gewählt wird, landet man schlimmstenfalls bei einer Dosis, die einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs (ca. 50 μSv) vergleichbar ist ( Njeh CF et al. 1999: "Radiation exposure in bone mineral density assessment." ).

Um derartige Probleme zu vermeiden, sollten Röntgenuntersuchungen, deren Termin frei gewählt werden kann, bei Frauen mit Kinderwunsch stets in die Zeit der Periode gelegt werden.

"Ich bin 34 jahre alt und wunsche ein Kind, aber ich bin sehr nervös über die Gesundheit zukünftiges Kind. "
unnötig, reden Sie mit dem Frauenarzt.

"Wie groß sind mögliche negative Nebenwirkungen für Embryo in meinem Fall?"
es gibt kein erhöhtes Missbildungsrisiko, auch Krebs-Ängste sind angesichts der Strahlenbelastungen bei Reisen o.ä. unbegründet.

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ERCP in pot. Schwangerschaft

von Semmelknödel , 14.01.11 23:38
Lieber Cyberdoc,
ich bin derzeit noch nicht schwanger, mache mir aber diesbezüglich doch schon einige Gedanken. Ich arbeite in einem Krankenhaus und muss während meiner Dienste b.B. auch mit zur ERCP. Dort wird ja doch mit C-Bogen geröntgt. Wie schlimm ist es, wenn ich eine potentielle Schwangerschaft nicht sofort melde würde, da schon Fehlgeburt, gerne bis zumindest 10. SSW warten, bis ich es verkünde). In der Zeit müsste ich ja noch Dienste machen.
Mit Röntgenschürze evtl. auch doppelt) müsste man doch trotz allem einigermaßen gut geschützt sein?
Danke schon einmal für die Info

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Re: ERCP in pot. Schwangerschaft

von Cyberdoktor , 15.01.11 01:51
Hallo,

"ich bin derzeit noch nicht schwanger, mache mir aber diesbezüglich doch schon einige Gedanken."
vorbildlich.

"Wie schlimm ist es, wenn ich eine potentielle Schwangerschaft nicht sofort melde würde, da schon Fehlgeburt, gerne bis zumindest 10. SSW warten, bis ich es verkünde). In der Zeit müsste ich ja noch Dienste machen."
da Sie bereits eine Fehlgeburt hatten, sollte das Mutterschutzgesetz peinlich genau eingehalten werden, d.h. belastende Tätigkeiten wie Dienste unbedingt vermieden werden. Sie müssten also normalerweise dem Arbeitgeber Bescheid geben,
viele andere Schwangere sind allerdings in der gleichen Situation, dass sie den Arbeitgeber am liebsten erst nach einigen Wochen informieren möchten. Da ist es praktisch, dass die schwangeren Frauen häufig an Beschwerden wie Übelkeit, Erschöpfung, Schmerzen aller Art leiden und der Frauenarzt bzw. Hausarzt schreibt dann einfach krank (man kann dem Arzt auch sagen, dass man dem Arbeitgeber erst später die Schwangerschaft mitteilen will und eine Krankschreibung sehr nützlich ist). Dann können Sie zu Hause bleiben Ihre Beschwerden auskurieren und müssen dem Arbeitgeber die Schwangerschaft noch nicht bekanntgeben.

"Ich arbeite in einem Krankenhaus und muss während meiner Dienste b.B. auch mit zur ERCP. Dort wird ja doch mit C-Bogen geröntgt. Mit Röntgenschürze evtl. auch doppelt) müsste man doch trotz allem einigermaßen gut geschützt sein?"
wenn eine Schwangere, ohne von der Schwangerschaft zu wissen, sich im Einzelfall mal im Kontrollbereich aufhält, ist das normalerweise kein Drama. Ist die Schwangerschaft aber bereits bekannt, sollten vermeidbare Restrisiken (auch minimale) ausgeschlossen und der Kontrollbereich komplett gemieden werden.

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