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Frauenheilkunde

Fehlgeburt

von plauda , 11.01.01 01:33
Hallo,
hatte vor wenigen Tagen eine Fehlgeburt in der 8. ssw. Obwohl man mir versichert hat das komme oft vor und sei somit normal, suche ich trotzdem nach Gründen. 1. ich bin rh negativ: Kann schon in einem so frühen Schwangerschaftsstadium Blutkontakt zwichen Mutter und Embryo stattfinden, der dann zur Abstoßung führt?
2. Ich habe Colitis Ulcerosa und habe über ca. die ersten beiden ssw noch Entocort und Colo-Pleon genommen, kann dies dem Embryo geschadet haben?
3. Ich habe eine Hep C, ist dies ein Risikofaktor?
Was kann ich tun um das Risiko einer weiteren Fehlgeburt zu vermindern?
Ich wünsche mir sehr ein Kind und bin über die Fehlgeburt sehr traurig.

Gruß Plauda

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Re: Fehlgeburt

von Cyberdoktor , 11.01.01 22:15
Liebe Plauda,

dass Sie nach einer Fehlgeburt- auch wenn es eine noch sehr frühe Schwangerschaft war- traurig sind ist völlig normal. Dennoch sollten Sie versuchen, das ganze etwas nüchterner zu betrachten. Es kommt wirklich nicht so selten vor, wie wir glauben möchten. Fragen Sie mal im Freundes- und Familienkreis nach, wer schon einmal eine Fehlgeburt hatte. Sie werden erstaunt sein.
Die Wahrscheinlichkeit nach einmaliger Fehlgeburt noch einmal eine Fehlgeburt zu erleiden, ist auch nicht (oder nur unwesentlich) höher, als für Frauen, die noch keine Fehlgeburt hatten.

Nun zu den Ursachen: diese sind in der Regel so vielfältig, dass es meist nur bei Vermutungen bleiben kann. Die häufigste Ursache für Fehlgeburten bis zur 10. Schwangerschaftswoche ist jedoch eine Störung des Chromosomensatzes (z.B. bei Trisomie 21 = Down-Syndrom). So sorgt in der Regel die Natur durch Ausstoßung der Frucht dafür, dass die Geburt eines fehlgebildeten Kindes eine äußerste Seltenheit darstellt. Auch bei den von außen zugeführten Schäden (Bestrahlung, Medikamente, Alkohol usw.) läuft es in der Frühstschwangerschaft nach dem "Alles oder Nichts-Prinzip".

Zur Beantwortung Ihrer Fragen lässt sich folgendes anführen:
1. Obwohl es etwa ab der 6.Schwangerschaftswoche zu einer Übertragung mütterlichen Blutes auf das Kind kommt, wäre eine Schädigung in Ihrem Fall nur dann möglich, wenn Ihr Blut bereits vorher Antikörper gegen den Rhesusfaktor gebildet hätte. Das wäre aber nur möglich, wenn Sie vorher schon einmal (mit einem rhesus-positivem Kind) schwanger waren, oder eine rhesus-positive Blutübertragung bekommen haben. Voraussetzung ist außerdem, dass der Vater des Kindes rhesus-positiv ist.
2. Die Einnahme von Colo-Pleon hat sicherlich keinen Einfluss auf die Frühschwangerschaft. Bei dem Medikament Entocort ist die Wahrscheinlichkeit, dass es für die Fehlgeburt (mit-)verantwortlich war, sehr gering, aber ist es in der Frühschwangerschaft nicht zu empfehlen. Wenn Sie eine erneute Schwangerschaft planen, sollten Sie von Ihrem behandelndem Arzt vorher auf ein anderes Medikament umgestellt werden.
3. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Erkrankung mit Hepatitis-C zu einer erhöhten Fehlgeburtenrate führt. Auch die Gefahr der Virusübertragung ist eher als gering einzustufen.

Wenn hormonelle Gründe als Ursache für die Fehlgeburt ausgeschlossen wurden und die o.a. Faktoren berücksichtigt werden, gibt es keinen Grund, warum das nächste Mal nicht alles gutgehen sollte.

Viel Erfolg!
Ihr Cyberdoktor-Team

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