Liebe Cyberdoktor-Nutzerin,
Für die gängigen Schwangerschafttstest gilt, dass eine Anwendung der Tests theoretisch schon am Tag der erwarteten Regel möglich ist. Die Genauigkeit des Schwangerschaftstestes erhöht sich aber mit jedem weiteren Tag.
Schwangerschaftstests weisen das vom Mutterkuchen (Plazenta) produziertes HCG (human chorionic gonadotropine) nach, dieses Hormon sichert den Bestand des Gelbkörpers im Eierstock.
Schnitt durch Eierstock. 9: sprungbereite Eizelle, 9a: Eibläschen (Follikel) nach Eisprung, die Eizelle hat das Follikel verlassen, 5-8: nicht sprungbereite Follikel mit Eizellen. 10: Gelbkörper.
Der Gelbkörper ist in der frühen Schwangerschaft der Hauptproduzent des für den Erhalt der Schwangerschaft sehr wichtigen Progesterons, später übernimmt die Plazenta diese Funktion. Entsprechend steigen die HCG-Werte in der Frühschwangerschaft dramatisch an, um dann bei nachlassender Bedeutung des Gelbkörpers nach der 8-12 Woche langsam abzusinken. Die Werte variieren bei verschiedenen Schwangerschaften sehr stark.
HCG: Hormonwerte im Schwangerschaftsverlauf.
Der Schwangerschaftstest (Bluttest) beim Frauenarzt ist ab dem zwölften Tag nach dem Eisprung (d.h. gegen Ende der letzten Zykluswoche) äusserst zuverlässig,
Dagegen sind Schwangerschaftsfrühtests für den Heimgebrauch, die schon mehrere Tage vor der erwarteten Periode eine Schwangerschaft nachweisen wollen, nicht sonderlich sicher und daher auch nicht unbedingt zu empfehlen. Das kommt daher, dass trotz diese eigentlich hochsensiblen Tests einfach noch nicht genügend hCG (Schwangerschaftshormon) im Blut vorhanden ist (die HCG-Produktion beginnt zwar nach wenigen Tagen, manchmal dauert es aber eben etwas länger bis der Körper genügend Hormone zum Nachweis bildet). Die Hersteller geben zwar oft eine Zuverlässigkeit von 95% an, es gibt aber Studien, in denen die Tests deutlich unzuverlässiger waren (
Doshi ML 1986: "
Accuracy of consumer performed in-home tests for early pregnancy detection."
).
Ergebnis: Test ist (falsch) negativ, obwohl eine Schwangerschaft vorliegt. Zum anderen kann es gerade in den ersten Tagen nach einer Befruchtung recht häufig zu Einnistungsschwierigkeiten kommen, die letztlich zum Ausstoßen des Eis und somit zu einer (manchmal verspäteten) Periode führen. Wenn der Test aber schon hCG nachgewiesen und eine Schwangerschaft anzeigt hat, ist die einsetzende Blutung für die Frauen mit Kinderwunsch dann besonders enttäuschend. Dies gilt genauso für den frühen Nachweis von hCG im Blut.
Ein teurer Test unterscheidet sich in wesentlichen Punkten meist nicht von günstigeren Tests, Unterschiede ergeben sich im Hinblick auf die Anwenderfreundlichkeit. Beratungen zur Präparateauswahl und Preisgestaltung erhalten Sie in der Apotheke. Erforderlich zur Durchführung des Testes in der frühen Schwangerschaftsphase ist eine Hormonbestimmung im Morgenurin, da dort die höchste Konzentration an ß-HCG vorliegt (keine Verdünnungseffekte).
Am Besten wartet man mit Tests, bis die Periode eine oder zwei Wochen ausgeblieben ist, das erspart viele Sorgen und Enttäuschungen.
Wir drücken Ihnen dennoch die Daumen.
Viel Glück wünscht Ihnen
Ihr Cyberdoktorteam
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