Hallo,

"verhüte seit 2 J. mit einer Hormonspirale, nachdem ich 14 J. lang die Pille nahm. Abgesehen davon, dass meine Blutungen jetzt wieder sehr unregelmäßig kommen und im Durchschnitt 8 Tg. länger sind als mit der Pille,"
Sie schreiben "wieder", d.h. vermutlich haben Sie aus andern Gründen (Hormonstörung) einen unregelmässigen Zyklus, man kann nicht automatisch von einer Nebenwirkung der Spirale ausgehen.

"habe ich keine nennenswerten Beschwerden."
derartige Spiralen sind normalerweise auch gut verträglich.

"Dennoch frage ich mich, ob die Wirksamkeit der Hormonspirale durch Medikamente wie TERELIT beeinträchtigt wird? Mein Hausarzt, der es mir verordnete, verneinte dies."
der Arzt hat Recht. Es gibt keine Berichte über Wechselwirkungen (und somit auch Wirkungsbeeinträchtigungen) zwischen Mirena und Antibiotika. Der Wirkungsmechanismus der Spirale lässt auch keine Abschwächung erwarten, es werden Hormone (Levonorgestrel) nur lokal, d.h. in der Gebärmutter freigesetzt und wirken auch vor Ort. Die Mirena-Hormone gelangen also nicht in nennenswerten Mengen in den Blutkreislauf, für Wechselwirkungen gibt daher es kaum einen Ansatzpunkt.

Wenn man dagegen im Rahmen einer Antibiotikaeinnahme bei sonstigen hormonellen Verhütungsmitteln (Pille) eine Einschränkung der Wirksamkeit befürchtet, ist dies mit einer Leberenzymaktivierung durch die Antibiotika und in der Folge einem verstärkten Hormonabbau zu erklären.


Beste Grüsse

Ihr Cyberdoktor-Team

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Liebe Maja,

"meine FÄ hat mir nach 3 Geburten als Alternative zur Pille die Mirena Spirale empfohlen."
je nach Einzelfall eine gerechtfertigte Empfehlung, derartige Hormonspiralen bieten einen sehr guten Verhütungsschutz, die Anwenderin muss nicht jeden Tag an die Einnahme eines Mittels denken und es gelangen kaum Hormone in den Blutkreislauf.

"Ich habe im Internet nach Informationen gesucht und leider ziemlich viele negative Stimmen in Foren gefunden, aber auch Hinweise auf medizinischen Seiten zu Nebenwirkungen."
hormonelle Verhütungsmittel (z.B. Pille) haben in einigen Fällen Nebenwirkungen, Hormonspiralen machen da keine Ausnahme. Da die Hormone der Spirale aber v.a. lokal in der Gebärmutter wirken, bleibt es meist bei einem veränderten Ablauf der Monatsblutung (in der Regel geringere Blutmenge oder sogar Ausbleiben der Blutung). Einige Anwenderinnen klagen über Kopfschmerzen oder Eierstockzysten.

"Wie seriös und aktuell sind diese Warnhinweise zu beurteilen? Ist die Mirena eher kritisch anzusehen und eine Kupferspirale die bessere Alternative?"
beide Methoden sind geeignet, die Verhütungssicherheit der Hormonspirale ist etwas besser: der sog. Pearl-Index ist ca. 0.11 (Hormonspirale) und 1.6 (Kupferspirale), d.h. bei 100 Anwenderinnen kommt es in einem Jahr zu einer (Hormonspirale) bzw. sechzehn (Kupfer) ungewollten Schwangerschaften ("Five years' experience with levonorgestrel-releasing IUDs.", Contraception. 1986 Feb;33(2):139-48., Luukkainen et al.).

Die Hormonspirale hat im Allgemeinen einen abschwächenden Effekt auf die Monatsblutung, bei Kupferspiralen kann die Menstruation recht stark ausfallen (Prescrire Int. 2009 Jun;18(101):125-30.: "Intrauterine devices: an effective alternative to oral hormonal contraception."). Dagegen kommt es bei der Kupferspirale mangels Hormonkomponente so gut wie nie zu den bei hormonellen Mitteln häufiger beobachteten Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen.

Bezüglich des in der Vergangenheit immer wieder angesprochenen Infektionsrisikos wurde mittlerweile in diversen Studien Entwarnung gegeben.

Nebenwirkungen können bei allen Mitteln auftreten, wenn Ihr Frauenarzt nach Analyse Ihrer Verhütungsbedürfnisse und ausführlicher Beratung eine Spirale empfiehlt, geht das in Ordnung.

Es wäre schön, wenn Sie uns bei Gelegenheit hier über Ihre Erfahrungen mit dem einen oder anderen Mittel berichten würden.


Beste Grüsse und Alles Gute, halten Sie uns auf dem Laufenden

Ihr Cyberdoktor-Team

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