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Kinderheilkunde

Periode mit 9 und weitere Fragen

von Almaan , 09.07.14 17:46
Hallo,

ich habe eine Tochter, mittlerweile fast 11 Jahre alt. Im November 2012 (3Monate nach ihrem 9. Geburtstag) hat sie ihre Periode bekommen. Der Kinderarzt hat nichts weiter unternommen und uns zum Frauenarzt geschickt. Dieser hatte nur Blut abgenommen und uns mit den Worten die ist aber ganz schön früh dran wieder nach Hause geschickt. Da wir nun den Arzt gewechselt haben, hat dieser uns mit unserer Tochter zum Endokrinologen geschickt. Ergebnis Knochenuntersuchung 14 Jahre, Wachstumsfugen fast zu. Unsere Tochter ist gerade mal 1,44 groß :-(
Mrt - Verdacht auf Mikroadenom, Kontrolle in 6 Monaten

Frage nun, hätte der Kinder- oder Frauenarzt was machen können, um das Wachstum noch etwas in die Länge ziehen zu können?
Kann man jetzt noch irgend etwas machen? Evtl. Wachstumshormone weil die Fugen ja noch nicht verknöchert sind? Durch Medikamente Wachstumsfugen wieder öffnen und dann Wachstumshormone)
Besteht überhaupt eine Chance, dass sie evtl noch etwas wächst? Der Endo meinte noch ca drei bis vier Zentimeter :-(

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Re: Periode mit 9 und weitere Fragen

von Cyberdoktor , 09.07.14 21:11
Hallo,

"Im November 2012 (3Monate nach ihrem 9. Geburtstag) hat sie ihre Periode bekommen."
das ist kein sehr ungewöhnlicher Zeitpunkt, siehe auch unser Themenblock Erste Periode mit 8 Jahren? , normalerweise wird nur das Auftreten vor dem 9. Lebensjahr als Warnsignal angesehen ( AWMF Leitlinie Pubertas praecox ). Die Kontrolle durch den Kinderarzt bzw. Jugendgynäkologen ist aber stets angemessen.

"nur Blut abgenommen und uns mit den Worten die ist aber ganz schön früh dran wieder nach Hause geschickt."
der Frauenarzt war damit durchaus konform zu den oben zitierten Leitlinien, wenn der Kinderarzt keine Anzeichen für ein Problem sieht, ist bei einer Periode nach dem 9. Geburtstag keine umfangreiche Diagnostik vorgesehen. Zunächst kann dann die Laborwertekontrolle ausreichen.

"Ergebnis Knochenuntersuchung 14 Jahre, Wachstumsfugen fast zu. "
die Ergebnisse der Röntgenuntersuchung sind mit Vorsicht zu geniessen, die Bilder erlauben keine absolut exakten Vorhersagen.

"Unsere Tochter ist gerade mal 1,44 groß :-("
für das aktuelle Alter wären 1,44 cm eine ordentliche Grösse. Siehe folgende Grafik:


Perzentile Mädchen
Altersabhängige Körpergrössenentwicklung: Perzentilen (Mädchen).
Bild: WHO


Nun kommt es sehr darauf an, wie der bisheriger vom Kinderarzt dokumentierte Verlauf ist, d.h. zeigt sich ein Knick im Wachstum? Wenn der übliche Kurvenverlauf eingehalten wurde, wäre das günstig für die zu erwartende Körpergrösse, dann könnte die Grössenzunahme weiter den Kurven folgen. Es biete sich an, die Thematik einmal mit den Experten in einer Kinderklinik (Uni-Wachstumsambulanz) zu diskutieren, je nach Einzelfall sind auch bei reduzierten Wachstumsfugen noch deutliche Zuwächse möglich. Siehe auch der Themenblock Längenwachstum (zu gross / zu klein / noch Wachstum möglich?) .

"Frage nun, hätte der Kinder- oder Frauenarzt was machen können, um das Wachstum noch etwas in die Länge ziehen zu können?"
wenn wir Ihre Schilderung richtig verstehen, gibt es keine auffälligen Laboruntersuchungen und die Wachstumskurven bzw. körperliche Entwicklung waren normal. Dann hatten die Ärzte keinen Anlass, eine Behandlung zu beginnen. Wenn dagegen eine gestörte Hormonproduktion oder Erkrankung vorliegt, können Hormongaben einigen kleinen Patienten helfen helfen.

"Verdacht auf Mikroadenom"
es kommt darauf an, ob die Hormonwerte nennenswerte Abweichungen zeigen.

"Durch Medikamente Wachstumsfugen wieder öffnen"
das ist nicht möglich.

"Evtl. Wachstumshormone weil die Fugen ja noch nicht verknöchert sind?"
wenn ein Kleinwuchs bei Hormonstörungen zu befürchten ist, können Hormongaben je nach Ursache eine Möglichkeit sein, das müsste aber mit den Experten besprochen werden.

"Besteht überhaupt eine Chance, dass sie evtl noch etwas wächst? Der Endo meinte noch ca drei bis vier Zentimeter"
man sollte eine Vorhersage nicht allein aufgrund der Röntgenaufnahme machen, es kommt auf den Einzelfall (z.B. auch Grösse der Eltern) und weitere Faktoren an, bitte diskutieren Sie die Aussichten mit den Ärzten in einer Kinderklinik. Wie gesagt: der mehrjährige Wachstumsverlauf im Zusammenhang mit den sonstigen Befunden ist wichtig, nicht nur eine Momentaufnahme. Bei der Beurteilung der Wachstumschancen bietet sich eine zweite Meinung an, die Verläufe sind individuell sehr unterschiedlich, man muss daher im Allgemeinen die Hoffnung auf weitere Zuwächse zu diesem Zeitpunkt nicht aufgeben. Es wäre schön, wenn Sie uns bei Gelegenheit hier über den weiteren Verlauf berichten würden, schreiben Sie uns, was die Klinikärzte sagen, wir wissen gern, wie es weiter geht, Sie helfen damit auch anderen besorgten Eltern (oft melden sich die Fragesteller bei einer normalen Entwicklung leider nicht mehr).

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