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Kinderheilkunde

PAP-Test ?

von Unbekannt , 06.03.02 06:17
Vor einer Woche war ich zur Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt. Dabei wurde auch ein Abstrich entnommen - außerdem wurde ein zweiter Abstrich entnommen, wo irgendwelche Viren untersucht werden. Das wird wohl empfohlen, aber nicht von der Krankenkasse bezahlt. Heute teilte mir mein Frauenarzt mit, dass beim Abstrich ZEllveränderungen zu sehen wären; bei der zweiten ABstrich-Untersuchung wurde auch ein Virus gefunden. Nun empfielt mir der Frauenarzt, dass der Abstrich nochmal ins Labor geht und genauer untersucht wird. Das kostet mich ca. 35 EUR. Danach kann er entscheiden, wie es weitergehen soll. Nun meine Frage:
Leider weiss ich nicht, nach welchem Virus "gefandet" wurde. Können Sie mir dazu was sagen? Und was soll mit der nun folgenden Untersuchung im Labor festgestellt werden?
Wie entstehen denn diese Zellveränderungen? Wir benutzen immer ein KOndom, so dass durch Geschlechtsverkehr nichts übertragen werden kann. Was wird im schlimmsten Fall gemacht- muss der Gebärmutterhals dann ausgeschabt werden?

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Re: PAP-Test ?

von Cyberdoktor , 06.03.02 07:10
Liebe Cyberdoktor-Nutzerin,

bei einem Abstrich handelt es sich um eine Entnahme von Untersuchungsmaterial von Haut- und Schleimhautoberflächen, z.B. mittels sterilem Watteträger, zur Bestimmung von Keimen oder Beurteilung gewonnener Zellen (zytologische Diagnostik).

Eine Entnahme von Abstrichen aus dem weiblichen Genitaltrakt erfolgt, neben einer evtl. Bestimmung der Keimflora, zur Beurteilung des Zellbildes im Bereich des Muttermundes (Portio) und Gebärmutterhalses (Zervix), um dortigen Veränderungen des Zellbildes frühzeitig erkennen zu können. Eine Einteilung von Zellveränderungen erfolgt dabei in der Regel entsprechend der Skala von Papanicolaou (Pap I = regelrechtes Zellbild, bis Pap V = bösartige Tumorzellen).

"Zellveränderungen" bedeutet in den meisten Fällen "entzündlicher Art". Der Befund muss dann, je nach Einteilung des Zellbildes in die Pap-Skala, nach einem gewissen Zeitraum wieder kontrolliert werden. Evtl. erfolgt zwischenzeitlich eine hormonelle oder entzündungshemmende Therapie. In manchen Fällen wird vorsorglich eine (therapeutische) Ausschabung durchgeführt.

Neben der Zellbeurteilung nach Papanicolaou wird natürlich auch nach Entzündungen der Scheide und am Muttermund geforscht. Dafür kommen als Erreger neben Bakterien, Viren, Pilzen unter anderem auch Protozoen in Frage. Von den daraus resultierenden Infektionen können einige (nur) über Geschlechtsverkehr übertragen werden. Die häufigste sexuell übertragbare Erkrankung ist die Clamydieninfektion, zu weiteren Erregern für sexuell übertragbare Erkrankungen werden, neben den „klassischen Geschlechtskrankheiten“ wie Gonorrhö und Lues), die Mykoplasmen, Gardnerellae (Aminkolpitis), Trichomonaden, Candida, Filzläuse, Herpes-simplex-Viren und Papilloma-Viren gezählt. Nicht vergessen sollte man, dass auch die HIV-Infektion genauso wie die Hepatitis-B und Zytomegalie zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen gehört.

Es gibt also keinen direkten Zusammenhang zwischen der Pap-Skala und viralen Infekten im Scheidenbereich, allerdings wird manchen Typen des Papilloma-Virus eine Mitverantwortung bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs zugesprochen.

Je nachdem, ob und wenn ja, welche Infektion vorliegt, fällt die Therapie entsprechend unterschiedlich aus- daher können wir hierzu natürlich keine näheren Aussagen geben.

Die Ursache der Zellveränderungen ist bisher unklar- evtl. sind- neben Entzündungen- „einfach“ fehlgeleitete Alterungsprozesse (mit)verantwortlich.

Lesen Sie zur weiteren Information lesen bitte auch weitere Diskussionsbeiträge zur gleichen Thematik. Diese finden Sie, wenn Sie in unserer Suchmaschine Begriffe wie „HPV“, „Kondylome“ oder „Papilloma-Virus“ eingeben (Suche in: Cyberdoktor-Frageforen).

Alles Gute wünscht Ihr
Cyberdoktor-Team

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