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Dermatologie

Marfan Syndrom

von Unbekannt , 04.01.01 23:09
Ich habe neulich von einem Freund gehört, daß
es eine Krankheit gibt, die für bestimmte
körperliche Merkmale verantwortlich ist, die
auch ich besitze. Beispielsweise lange, schlanke Körperglieder, etc... Nun besitze ich einen langen, schlanken Körperbau, ich bin auch kurzsichtig und
meine Wirbelsäule ist leicht gekrümmt, außerdem habe ich diese Wachstumsstreifen. Habe ich jetzt diese Krankheit und wenn ja,
ist es schlimm sie zu haben und gibt es ir-
gendwelche körperlichen Einschränkungen?

Danke schon mal im Vorraus!

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Re: Marfan Syndrom

von Cyberdoktor , 05.01.01 02:46
Liebe/r Cyberdoktor-Nutzer/in,

bei dem von Ihnen befürchteten Marfan-Syndrom handelt es sich um eine vererbte Bindegewebserkrankung, die sich durch Veränderungen des äusseren Erscheinungsbildes (Habitus), der Augen und vor allem auch des Herz-Gefäß-Systems auszeichnet.

Das seltene Erkrankungsbild tritt mit einer Häufigkeit von etwa 1 : 10 000 auf. In mehr als 75 % der Fälle ist dabei eine familiäre Häufung zu beobachten.
Das äussere Erscheinungsbild ist charakterisiert durch lange, schmale Extremitäten, Hände ("Madonnenhände") und Füße, eine Trichter- oder Hühnerbrust und eine Kyphoskoliose (=Buckelbildung mit seitlicher Wirbelsäulenverkrümmung). Gleichzeitig liegt ein Großwuchs vor. Der Kopf ist meist lang und schmal.

Ein wesentliches Erkrankungsmerkmal ist eine Schwäche des Bindegewebes, auffällig insbesondere durch eine Überstreckbarkeit der Gelenke, durch Striae (s.a. Schwangerschaftsstreifen?), ebenso durch Leistenbrüche und Veränderungen des Herz-Kreislauf-Systems, z.B. Herzklappenfehler und Gefäßschäden (Gefäßaussackungen = Aneurysmen). Im Bereich der Augen gibt es vielfältige Veränderungen, u.a. der Augenlinsen, die Gefahr ein Augeninnendruckerhöhung (Glaukom) bis hin zu einer Netzhautablösung.

Die mittlere Lebenserwartung liegt ohne Therapiemaßnahmen bei ca. 32-35 Jahren. Die Symptomatik der Erkrankung ist in aller Regel schon in früher Kindheit auffällig. Die von Ihnen beschriebenen Merkmale, dagegen sind sehr wahrscheinlich reine und absolut harmlose Normvarianten. Sollte in der Familie ein Marfan-Syndrom bekannt sein, ist eine hausärztliche Beratung angeraten. Bezüglich der von Ihnen beschriebenen Wirbelsäulenfehlhaltung, sollten Sie darauf achten durch ein regelmäßiges Training der wirbelsäulenstabilisierenden Muskulatur (z.B. Gerätetraining, Schwimmen) die Wirbelsäule zu entlasten.

Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Cyberdoktor-Team

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Re: Marfan Syndrom???

von Helena , 10.06.06 19:02
Guten Tag!
Ich habe vom Marfan Syndrom gehört und einige Symptome an mir fest gestellt: lange,
schmale Extremitäten,Hände und Füße, eine Trichterbrust, leichte seitlicher
Wirbelsäulenverkrümmung, schiefe Zähne unten und Oberkeiferüberbiss. Großwuchs (als Frau 1,80), Kopf ist lang und schmal,Überstreckbarkeit der Gelenke,
Schwangeschaftsstreifen im Hüftbereich ohne Gewichtsveränderung, Kreislaufprobleme,
manchmal Herzrasen. Ich nehme nicht zu, egal wie viel ich esse und kann auch sehr
schlecht Muskeln aufbauen.
Hatte schon einen Kniekapselriss, ettliche Zerrungen der Bänder und habe
ständige Rückenprobleme. Mein onkel hatte auch einige dieser Symptome,
ob Marfan bei ihm festgestellt wurde weiß ich nicht.
(Kontakt ist in der Kinheit abgebrochen)
Meinen Sie ich sollte mich mal untersuchen lassen beim Hausarzt?
Vielen Dank für ihren Rat!

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