WHO-Weltvergleich:
Deutschlands
Gesundheitssystem auf Platz 25
GENF.
Im von der WHO veröffentlichten "World Health Report 2000"
belegt Deutschland auf einer Rankingliste der weltweit effektivsten
Gesundheitssysteme den fünfundzwanzigsten Platz unter 191
berücksichtigten Teilnehmern. Der weltweiten Analyse zugrunde
legte die WHO ein von einem Expertenteam berechnetes Optimalniveau,
das sich an den den Gesundheitssystemen zu Verfügung stehenden
Kapazitäten orientiert.
Bewertet
wurden der generelle Gesundheitszustand der Bevölkerung, Unterschiede
im Gesundheitszustand einzelner Bevölkerungsgruppen, die Funktion
der Gesundheitssysteme, sowie ein angemessener Zugang zu Gesundheitsleistungen
in Abhängigkeit der Einkommensgruppe und der finanziellen Beteiligung
einzelner Bevölkerungsgruppen an den Gesundheitsausgaben.
Nicht überraschend befinden sich die USA auf Platz 37 der Rankingliste.
So profitiert ein zu geringer Anteil der US-amerikanischen Bevölkerung
von den, gemessen am Bruttosozialprodukt, weltweit höchsten Gesundheitsausgaben.
Platz 25 für Deutschland: Ausdruck beginnender Rationierung von
Gesundheitsleistungen? Diese Aussage kann nach Analyse der WHO
nicht getroffen werden. So gehört Deutschland zu den Ländern,
die ihr Gesundheitssystem mit am besten an den Erfordernissen
ihrer Bevölkerung ausgerichtet haben. Insbesondere bei der Berücksichtigung
einer gerechten Verteilung der von den einzelnen Bevölkerungs-
bzw. Einkommensgruppen aufzubringenden Gesundheitsausgaben rangiert
Deutschland auf den vorderen Plätzen, angeführt vom Spitzenreiter
Kolumbien (USA: Platz 54-55).
Als
Fazit gilt: nicht nur das Geld im Gesundheitswesen ist ausschlaggebendes
Element für dessen Effizienz. Entscheidend ist ein Gleichgewicht
aus mehreren Faktoren. So z.B. der Zugang einzelner Bevölkerungsschichten
zu den Leistungen der jeweiligen Gesundheitssysteme und die Verteilung
der zu Verfügung stehenden finanziellen Resourcen.
Gerügt
wurde von der WHO eine zu starke Fokussierung auf den öffentlichen
Gesundheitssektor, eine durch die Solidargemeinschaft mitfinanzierte
Tätigkeit von, im öffentlichen Gesundheitswesen und eigener Praxis
tätigen Ärzten und die Entstehung eines "Gesundheitsschwarzmarktes".
Die vorliegende Studie ist die Erste ihrer Art. Abzuwarten bleibt,
auf welchem Platz sich Deutschland in den nächsten Jahren wiederfinden
wird. Die Weichen sind schon lange gestellt. Quelle: WHO The World
Health Report 2000 - Health systems: Improving performance. Veröffentlicht
durch die Weltgesundheitsorganisation / WHO (World Health Organization),
Genf, Schweiz. Preis: 15 Schweizer Franken. ISBN 92 4 156198 X
www.who.ch
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