Vorbeugung
gegen Herzkrankheiten
Vitamine
ohne Wirkung
Angepriesen
wird eine Einnahme von Vitamin E und C oftmals unter dem Postulat
Herzerkrankungen vorzubeugen. In einer Untersuchung des amerikanischen
National Heart, Lung, and Blood Institute zeigte sich unlängst,
dass Patienten mit einer Verengung der Herzkranzgefäße und niedrigen
HDL-Cholesterin-Werten nicht von der Einnahme sog. antioxidativer
Vitamine profitieren.
Aufgehalten
werden konnte ein Fortschreiten der Herzkranzgefäßverengung durch
die Gabe eines den Fettspiegel senkenden Medikamentes (Simvastatin)
und eines Elementes aus der Vitamin-B-Gruppe (Niacin). Unter dieser
Behandlung konnte nach drei Jahren ein Rückgang der Gefäßverengungen
beobachtet werden. Bei Patienten, die täglich Kapseln mit Vitamin
E, C, Betacarotin und Selen eingenommen hatten nahm die Verengungsrate
zu. Wurden die Vitamine ergänzend zu Simvastatin und Niacin eingenommen,
verschlechterten sich die Ergebnisse im Vergleich zu einer alleinigen
Gabe von Simvastatin plus Niacin. Die Wissenschaftler schließen
aus diesen Ergebnissen, dass ein Einsatz von antioxidativ wirksamen
Medikamenten als Maßnahme zur Verhinderung einer Herzkranzgefäßverengung
in Frage zu stellen sei.
Dagegen
gibt es den Anhalt, dass in der Kombination mit Acetylsalicylsäure
(= ASS, z.B. Aspirin) eingenommenes Vitamin C vor, durch ASS ausgelösten
Magenschleimhautschäden schützt. Die bekannte Kombination von
Acetylsalicylsäure (ASS) und Vitamin C wird zwar schon seit Jahren
verkauft - eine eingängige Begründung für eine derartige Kombination
wurde bisher von den Produzenten nicht geliefert. Ärzten der Universität
Münster gelang nun der Nachweis, dass Vitamin C bei gleichzeitiger
ASS-Einnahme zu einer deutlichen Abschwächung der Magenschleimhautschäden
führt.
Literatur:
HDL-Atherosclerosis-Treatment-Study,
New England Journal of Medicine (2001; 345: 1583-1592).
Pohle
T, Brzozowski T, Becker JC et al.: Role of reactive oxygen metabolites
in aspirin-induced gastric damage in humans: gastroprotection
by vitamin C. Aliment Pharmacol Ther 2001; 15: 677-687.
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