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Hintergrund

Pockenviren als Biowaffe

1967 wurden von der WHO weltweit noch bis zu 15 Millionen Pockenerkrankungen registriert. Als Erfolg der daraufhin weltweit eingesetzten Pockenschutzimpfung wurde der letzte Pockenfall 1977 in Somalia registriert. 1980 wurde die Pocken von der WHO für ausgerottet erklärt.

Aktuell wird die Gefahr eines Einsatz von Pockenviren als möglicher terroristischer Akt diskutiert. In der Tat sind Pockenviren durch ihre hohe Infektiösität dazu geeignet großen Schaden anzurichten. So wird davon ausgegangen, dass durch das erstmalige Ausbrechen der Pocken in einer ungeimpften Bevölkerungsgruppe, deren Anzahl auf etwa ein Drittel ihrer Ausgangsgröße reduziert wird. "Dark Winter" - eine Übung der amerikanischen Regierung - simulierte im Juni 2001 ein gleichzeitiges Auftreten von Pockeninfektionen in Oklahoma City, Philadelphia und Atlanta. Rasch geriet das Szenario außer Kontrolle. Nach zwei Wochen waren 16000 Menschen in 25 Bundesstaaten mit Pockenviren infiziert, zehn weitere Länder hatten Pockeninfektionen zu registrieren.

Trotz der Tatsache, dass offiziell weltweit nur noch in zwei Laboratorien - im Center of Disease Control and Prevention" in Atlanta, Georgia, USA und im Russischen Forschungszentrum für Virologie und Biotechnologie", Nowosibirsk, Russland - Pockenviren vorhanden sind, scheint es außer Frage zu stehen, dass Pockenviren und andere gefährliche Krankheitserreger in die falschen Hände gelangen könnten. So hatte allein die Sowjetunion bis in die Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts große Mengen von Pockenviren hergestellt und gelagert, deren Verbleib bis heute nicht eindeutig geklärt ist.

Angesichts der weltweiten Diskussion hat Bundesregierung mit der Beschaffung eines nationalen Vorrats an Pockenimpfstoff begonnen. Aktuell stehen über 50 Mio. Impfstoffdosen zur Verfügung. Bis zum Ende des Jahres sollen 100 Mio. Dosen Impfstoff beschafft worden sein, um Impfstoff für die gesamte Bevölkerung zur Verfügung zu stellen. Bis Anfang April sollen 2/3 dieser Menge bevorratet sein.

Der verfügbare Impfstoff ist in Deutschland nicht zugelassen und daher auch nicht über Apotheken zu beziehen. Die Indikation zu einer generellen Pockenschutz-Impfung wird zur Zeit weder von der Bundesregierung noch vom Robert Koch Institut gesehen.

Die Anschaffung des Impfstoff seitens der Bundesregierung erfolgte für den Fall einer akuten Bedrohung. In einem solchen Fall wäre davon auszugehen, dass die Impfung staatlicherseits angewiesen würde - "in Krisenfällen", so die Bundesgesundheitsministerin, gäbe es "zu Zwangsimpfungen wohl kaum eine Alternative". Hierzu wird eine entsprechende Infrastruktur bereitgestellt, die es ermöglichen soll im zur Verfügung stehenden Zeitraum alle Bürger impfen zu können. In ländlichen Gebieten können niedergelassene Hausärzte die Rolle des Impfarztes übernehmen. In Ballungszentren ist davon auszugehen, dass die Impfärzte in gut zugänglichen Gebäuden mit entsprechender Verkehrsanbindung und ausreichenden Parkmöglichkeiten zentralisiert werden, um in kurzer Zeit vielen Menschen den Impfschutz ermöglichen zu können.

George Bush, Präsident der USA, erklärte am 13. Dezember 2002, dass alle Angehörigen der US-Streitkräfte gegen Pocken geimpft werden sollen. Teilweise werden in den USA und auch in Großbritannien Mitarbeiter von Rettungsdiensten sowie Notärzte geimpft. Nach Mitteilung des Robert Koch Institutes erfolgt die Impfung z.Z. in den USA auf freiwilliger Basis im kleinen Umfang bei ausgewählten Personengruppen (z.B. Mitarbeiter von Hochsicherheitslabors, speziellen Behandlungszentren).

Sollte auf der Welt ein Pockenfall dokumentiert werden, würde in Deutschland mit Impfungen bestimmter Bevölkerungsgruppen (Einsatzkräfte, medizinisches Personal, Personal für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens) begonnen werden. Der Spiegel beschreibt in seiner Ausgabe vom 13.01-2003 einen vom Robert Koch Institut festgelegten Drei-Phasen-Plan - Phase 1 gilt ab sofort: Seuchen- und Impfärzte, die "wahrscheinlich als erste mit auftretenden Pockenfällen konfrontiert werden", sollen umgehend geimpft werden. Phase 2: Auftreten eines Pockenfalles irgendwo auf der Welt - Impfung "prioritärer Personenkreise", u.a. des gesamten medizinischen Personals, Polizei, Feuerwehr u.ä. sowie der "politischen Führung". Phase 3: Auftreten eines Pockenfalles in Deutschland - Impfung der gesamten Bevölkerung innerhalb von fünf Tagen.






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© cyberdoktor.de/01.2003

 

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