Warnung
vor erhöhten Ozonwerten
Was
passiert beim Sommersmog?
Immer
wird in den Sommermonaten vor erhöhten Ozonwerten, dem sogenannten
"Sommer-Smog", gewarnt. Ab einer Konzentration von 180 µg/m3 wird
die Bevölkerung durch das Radio über gesundheitsrelevante Luftbelastungen
informiert. Zuletzt wurden insbesondere in den Ballungsgebieten
Ozonkonzentrationen bis 240 µg/m3 registriert.
Ozon
ist ein natürlicher Luftbestandteil - allerdings handelt es sich
bei Ozon um ein Reizgas, das Beschwerden im Bereich der Augen
und der Atemwege verursachen kann. Wegen seiner geringen Wasserlöslichkeit
kann Ozon tief in die Atemwege eindringen. Schon ab Konzentrationen
von 120 µg/m3 Ozon in der Atemluft leiden etwa 10 Prozent der
Bevölkerung unter Tränenreiz und Reizerscheinungen der Atemwege.
Ab Konzentrationen von ca. 160µg/ m3 kann es zu entzündlichen
Reaktionen des Atemtraktes kommen, beschrieben werden Symptome
wie Hustenreiz, gelegentlich auch ein Engegefühl im Bereich der
Brust, Schmerzen beim tiefen Einatmen, Müdigkeit und Kopfschmerzen.
Ab 240µg/m3 nimmt die Häufigkeit von Asthmaanfällen zu.
Im
Tierversuch wurde eine Elastizitätsabnahme der für den Sauerstoffaustausch
zuständigen Lungenbläschen - also ein vorzeitiger Alterungsprozess
des Lungengewebes - unter Ozoneinwirkung nachgewiesen. Allerdings
sind diese Erkenntnisse momentan nicht auf den Menschen übertragbar.
Ungeklärt ist, ob bedingt durch Ozonbelastungen die Todesfälle
zunehmen, denn die Entstehung des Reizgases Ozon ist verbunden
mit der zusätzlichen körperlichen Belastung durch hohe Außentemperaturen.
Ohnehin müssen nach einer aktuellen Modellrechnung (Lancet, Volume
356, 2000, p795) sechs Prozent aller Todesfälle in Westeuropa
auf eine Luftverunreinigung zurückgeführt werden, etwa die Hälfte
davon aus Autoabgasen. Belastungen durch Ozon wurden in die Studie
nicht miteinbezogen.
Gefährdet
gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Ozoneinwirkung zu entwickeln,
sind insbesondere Menschen die über längere Zeiträume körperlich
anstrengende Tätigkeiten im Freien verrichten. Hinzu kommen Allergiker
und Asthmatiker. Ältere Menschen haben kein grundsätzlich erhöhtes
Risiko eine ozonbedingte Gesundheitsstörung zu erleiden. Menschen
die wissen, dass Sie empfindlich auf erhöhte Ozonkonzentrationen
reagieren, sollten körperliche Aktivitäten im Freien meiden. Am
besten geschützt sind sie in der Wohnung: In Gebäuden mit geschlossenen
Fenstern beträgt der Ozonanteil der Atemluft nur etwa zehn bis
25 % der Außenluftkonzentration.
Stündlich
aktualisierte Ozonwerte aus 370 Messorten und tägliche Ozonprognosen
sind auf der Website des Umweltbundesamtes
abrufbar.
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