Stillen
die beste Säuglingsnahrung
Rückgang der Dioxinbelastung
Die
Belastung der deutschen Bevölkerung mit Dioxinen und anderen Organochlorverbindungen
hat deutlich abgenommen. Das zeigen Analysen von mehr als 30000
Frauenmilchproben, deren Ergebnisse die Untersuchungsämter der
Länder seit Mitte der 80iger Jahre auf freiwilliger Basis dem
Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin
übermitteln. Die Auswertung dieser Daten ergab, dass Frauenmilchproben
1997 im Mittel ungefähr 60% weniger Dioxine und Furane enthielten
als noch 1990. Auch die Gehalte weiterer schwer abbaubarer Organochlorverbindungen
sind drastisch gesunken. So enthielten Proben von 1997 im Vergleich
zu 1980 nur noch ca. 30 % der Gehalte an polychlorierten Biphenylen
(PCB) und ca. 5-15 % der Gehalte an chlorierten Pflanzenschutzmitteln
wie z.B. DDT und Hexachlorbenzol (HCB). Um 70% zurückgegangen
ist seit 1993 auch der Gehalt an Moschus Xylol in Frauenmilch,
während der Anteil an Moschus Keton vergleichsweise konstant blieb.
Beide Stoffe wurden bzw. werden in Waschmitteln und kosmetischen
Mitteln in großem Umfang als Duftstoffe eingesetzt.
Die
rückläufigen Trends der angeführten Substanzen belegen, dass in
der Vergangenheit getroffene Maßnahmen zu einer Besserung der
Belastungssituation der Bevölkerung beigetragen haben. Zu nennen
sind hier z.B. das Verbot der Herstellung und Anwendung zahlreicher
Organochlorverbindungen als Pestizide (Pflanzenschutzmittel),
die PCB-Verbotsverordnung sowie die Regelungen und Maßnahmen zur
Verringerung des Dioxineintrags durch Industrie, Kraftfahrzeuge
und andere Quellen in die Umwelt und in die Nahrungskette.
Die
aktuellen Daten zur Dioxinbelastung der Frauenmilch zeigen, dass
ein deutlicher Rückgang um ca. 60 % zu verzeichnen ist. Ein vier
Monate alter, vollgestillter Säugling nimmt heute in Deutschland
im täglichen Durchschnitt rund 57 pg I-TEQ (Internationale Toxizitäts-Äquivalente)
je Kilogramm Körpergewicht mit der Muttermilch auf. Damit liegt
die Aufnahme über das Stillen zwar kurzfristig immer noch deutlich
über der von der Weltgesundheitsorganisation WHO für Dioxine und
dioxinähnliche Verbindungen festgelegten duldbaren Menge. Diese
wurde aber für eine lebenslange tägliche Aufnahme abgeleitet.
Nach dem Stand des Wissens ist deshalb durch die Dioxinaufnahme
während der relativ kurzen Zeit des Stillens kein gesundheitliches
Risiko zu erkennen.
Sowohl
nach Auffassung der Nationalen Stillkommission als auch der WHO
ist Stillen die beste Form der Ernährung des Säuglings und wird
uneingeschränkt empfohlen. Wegen des hohen Fettanteils von Frauenmilch
lassen sich darin auch andere Stoffe, die sich im Fettgewebe des
Menschen anreichern, identifizieren. Neuere Erkenntnisse zeigen,
dass es sinnvoll ist, das Spektrum der z.Z. in Frauenmilch untersuchten
Stoffe zu erweitern und die Entwicklung zu beobachten. So wurden
in den letzten Jahren neue Verbindungen, wie Flammschutzmittel
(polybromierte Diphenylether, PBDE - Untersuchungen aus skandinavischen
Ländern) und hautgängige Substanzen aus kosmetischen Mitteln (synthetische
Duftstoffe wie z.B. polyzyklische Moschusverbindungen) nachgewiesen.
Aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes ist es geboten,
solche Kontaminanten zu vermeiden oder zu minimieren.
Quelle:Bundesinstitut
für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin
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